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Vorlesungen über Thermodynamik
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Grundtatsachen und Definitionen 14 Andere Formen der Zustandsgleichung sind in großer Anzahl von verschiedenen Forschern, teils auf experimenteller, teils auf theoretischer Grundlage, abgeleitet worden. Eine besonders fu¨r Gase bei nicht zu hohen Drucken praktisch gut brauchbare Formel ru¨hrt her von D. Berthelot. § 26. Wenn man die Schar der Isothermen, wie sie durch die Clausiussche Formel fu¨r Kohlensa¨ure dargestellt werden, aufzeichnet, indem man fu¨r je einen konstant gehaltenen Wert der Temperatur die Werte von v als Abszissen, die von p als Ordinaten der Punkte einer Kurve auftra¨gt, so erha¨lt man ein eigentu¨mliches, in Figur 1 versinnlichtes Bild.1 Fu¨r hohe Temperaturen erscheinen gleichseitige Hyperbeln, wie auch aus der Zustandsgleichung (12a) zu erkennen; im allgemeinen aber entsprechen einem bestimmten Wert von p drei Werte von v. Mithin wird eine Isotherme im allgemeinen in 3 Punkten von einer der Abszissenachse parallelen Geraden geschnitten. Zwei derselben ko¨nnen aber imagina¨r sein, wie das fu¨r große Werte von T tatsa¨chlich zutrifft. Fu¨r hohe Temperaturen gibt es also bei gegebenem Druck nur ein einziges reelles Volumen, wa¨hrend fu¨r tiefere Temperaturen einem bestimmten Wert des Druckes 3 reelle Werte des Volumens entsprechen ko¨nnen. Von diesen 3 Werten, die in der Figur beispielsweise durch die Punkte α, β, γ dargestellt sind, ko¨nnen nur der kleinste (α) und der gro¨ßte (γ) einen stabilen, in der Natur herstellbaren, Zustand der Substanz bedeuten. Denn fu¨r den mittleren (β) steigt offenbar auf der Isotherme der Druck mit wachsendem Volumen an, die Kompressibilita¨t ist also negativ. Ein derartiger Zustand hat daher nur theoretische Bedeutung. § 27. Der Punkt α entspricht der flu¨ssigen, der Punkt γ der gasfo¨rmigen Kohlensa¨ure bei der Temperatur der Isotherme und bei dem Druck der Geraden αβγ. Doch ist im allgemeinen auch von diesen beiden Zusta¨nden nur einer stabil (in der Figur der Zustand α). Denn wenn man gasfo¨rmige Kohlensa¨ure, die etwa in einen Zylinder mit beweglichem Kolben eingeschlossen ist, komprimiert und dabei die Temperatur der betrachteten Isotherme (in der Figur 20◦) konstant aufrecht erha¨lt, so werden die aufeinanderfolgenden Zusta¨nde zuna¨chst durch die ganz rechts gelegenen Punkte der Isotherme bezeichnet. Mit Verkleinerung des Volumens ru¨ckt der den Zustand bezeichnende Punkt auf der Isotherme immer weiter nach links, bis er eine bestimmte StelleC erreicht. Bei weiterer isothermer Kompression der Substanz ru¨ckt nun der Punkt u¨ber diese Stelle nicht hinaus, sondern die Substanz kondensiert sich zum Teil, d. h. sie spaltet sich in einen flu¨ssigen und 1Die Berechnung und Zeichnung der Kurven ist nach der Clausiusschen Zustandsgleichung von Herrn Dr. Richard Apt ausgefu¨hrt worden.
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Vorlesungen über Thermodynamik
Titel
Vorlesungen über Thermodynamik
Autor
Max Planck
Verlag
VEREINIGUNG WISSENSCHAFTLICHER VERLEGER WALTER DE GRUYTER & CO.
Ort
Berlin und Leipzig
Datum
1922
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Seiten
284
Schlagwörter
Theoretische Physik, Wirkungsquantum, Nobelpreis, Wärme, Temperatur, Hauptsatz, Systeme, Mathematik
Kategorien
Lehrbücher
Naturwissenschaften Physik

Inhaltsverzeichnis

  1. Erster Abschnitt. Grundtatsachen und Definitionen 2
    1. Erstes Kapitel. Temperatur 2
    2. Zweites Kapitel. Molekulargewicht 19
    3. Drittes Kapitel. Wärmemenge 28
  2. Zweiter Abschnitt. Der erste Hauptsatz der Wärmetheorie 34
    1. Erstes Kapitel. Allgemeine Formulierung 34
    2. Zweites Kapitel. Anwendungen auf homogene Systeme 40
    3. Drittes Kapitel. Anwendungen auf nichthomogene Systeme 60
  3. Dritter Abschnitt. Der zweite Hauptsatz der Wärmetheorie 70
    1. Erstes Kapitel. Einleitung 70
    2. Zweites Kapitel. Beweis 78
    3. Drittes Kapitel. Allgemeine Folgerungen 96
  4. Vierter Abschnitt. Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände 113
    1. Erstes Kapitel. Homogenes System 113
    2. Zweites Kapitel. System in verschiedenen Aggregatzuständen 127
    3. Drittes Kapitel. System von beliebig vielen unabhängigen Bestandteilen (Komponenten) 165
    4. Viertes Kapitel. Gasförmiges System 199
    5. Fünftes Kapitel. Verdünnte Lösungen 212
    6. Sechstes Kapitel. Absoluter Wert der Entropie. Theorem von NERNST 253
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