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Vorlesungen über Thermodynamik
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Der erste Hauptsatz der Wa¨rmetheorie 46 außen zugefu¨hrte Wa¨rme bedeutet. § 75. Der Wert vonA la¨ßt sich unmittelbar berechnen. Zuna¨chst setzt sich A durch algebraische Addition aus den Elementararbeiten zusammen, welche wa¨hrend der aufeinanderfolgenden unendlich kleinen, den einzelnen Bogenelementen der Kurve α entsprechenden Vera¨nderungen der Substanz von außen her auf dieselbe ausgeu¨bt werden. Da nun der a¨ußere Druck wegen der angenommenen Umkehrbarkeit des Prozesses in jedem Augenblick gleich dem der Substanz p zu setzen ist, so ist die von den a¨ußeren Kra¨ften bei einer unendlich kleinen Vera¨nderung geleistete Arbeit, wie in der Hydrodynamik gezeigt wird, einfach gleich dem Produkte des Druckes p und der Volumenverminderung, unabha¨ngig von der geometrischen Form der Oberfla¨che der Substanz, also =−pdV , und mithin die wa¨hrend des ganzen Prozesses geleistete a¨ußere Arbeit: (20) A=− 2∫ 1 pdV, wobei die Integration u¨ber die Kurve α vom Punkt 1 bis zum Punkt 2 zu erstrecken ist. Wenn p positiv, wie bei Gasen, und V2>V1, wie in der Fig. 2, so ist A negativ, d. h. es wird a¨ußere Arbeit nicht aufgewendet, sondern gewonnen. Um die Integration ausfu¨hren zu ko¨nnen, bedarf es der Kenntnis der Abha¨ngigkeit des Druckes p vom Volumen V , d. h. der Kenntnis der Kurve α. Solange nur die Punkte 1 und 2, nicht aber die sie verbindende Kurve gegeben ist, hat das Integral gar keinen bestimmten Wert. Erfolgt z.B. der U¨bergang von 1 zu 2 auf einer anderen Kurve β, so fa¨llt das Integral ganz anders aus. Daher ist, wie man sagt, das Differential pdV ein ” unvollsta¨ndiges“ Differential. Mathematisch betrachtet ru¨hrt dieser Umstand daher, daß p außer von V im allgemeinen noch von einer anderen Variabeln, der Temperatur T, abha¨ngt, die sich auf dem Integrationswege α in gewisser Weise mita¨ndern wird. Solange nun α nicht gegeben ist, la¨ßt sich auch nichts u¨ber die Abha¨ngigkeit des T von der Integrationsvariabeln V aussagen, und die Integration liefert kein bestimmtes Resultat. Die a¨ußere Arbeit A hat in der Fig. 2 eine sehr anschauliche Bedeutung. Sie ist offenbar gleich dem negativ genommenen Fla¨cheninhalt der ebenen Figur, welche durch die Kurve α, die Abszissenachse und die Ordinaten in den Punkten 1 und 2 begrenzt wird. Auch hieraus erkennt man, daß der Wert von A wesentlich durch den Verlauf der Kurve α bedingt ist. Nur fu¨r unendlich kleine Zustandsa¨nderungen, d.h. wenn die Punkte 1 und 2 einander unendlich nahe liegen und somit α auf ein Kurvenelement
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Vorlesungen über Thermodynamik
Titel
Vorlesungen über Thermodynamik
Autor
Max Planck
Verlag
VEREINIGUNG WISSENSCHAFTLICHER VERLEGER WALTER DE GRUYTER & CO.
Ort
Berlin und Leipzig
Datum
1922
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Seiten
284
Schlagwörter
Theoretische Physik, Wirkungsquantum, Nobelpreis, Wärme, Temperatur, Hauptsatz, Systeme, Mathematik
Kategorien
Lehrbücher
Naturwissenschaften Physik

Inhaltsverzeichnis

  1. Erster Abschnitt. Grundtatsachen und Definitionen 2
    1. Erstes Kapitel. Temperatur 2
    2. Zweites Kapitel. Molekulargewicht 19
    3. Drittes Kapitel. Wärmemenge 28
  2. Zweiter Abschnitt. Der erste Hauptsatz der Wärmetheorie 34
    1. Erstes Kapitel. Allgemeine Formulierung 34
    2. Zweites Kapitel. Anwendungen auf homogene Systeme 40
    3. Drittes Kapitel. Anwendungen auf nichthomogene Systeme 60
  3. Dritter Abschnitt. Der zweite Hauptsatz der Wärmetheorie 70
    1. Erstes Kapitel. Einleitung 70
    2. Zweites Kapitel. Beweis 78
    3. Drittes Kapitel. Allgemeine Folgerungen 96
  4. Vierter Abschnitt. Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände 113
    1. Erstes Kapitel. Homogenes System 113
    2. Zweites Kapitel. System in verschiedenen Aggregatzuständen 127
    3. Drittes Kapitel. System von beliebig vielen unabhängigen Bestandteilen (Komponenten) 165
    4. Viertes Kapitel. Gasförmiges System 199
    5. Fünftes Kapitel. Verdünnte Lösungen 212
    6. Sechstes Kapitel. Absoluter Wert der Entropie. Theorem von NERNST 253
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