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Vorlesungen über Thermodynamik
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Anwendungen auf nichthomogene Systeme 61 (§223), in den meisten Fa¨llen zu unzweifelhafter Entscheidung bringen, viel schwieriger ist ha¨ufig die Beantwortung der Frage, ob ein System chemisch homogen ist, d. h. aus lauter gleichartigen Moleku¨len besteht. Daher legen wir auch die erstere und nicht die letztere Einteilung unserer Untersuchung zugrunde. § 93. Ein Charakteristikum der Vorga¨nge in nichthomogenen Sy- stemen sind die im allgemeinen betra¨chtlichen dabei eintretenden Tem- peratura¨nderungen, z.B. beim Verdampfen oder beim Oxydieren. Die Aufrechterhaltung der Anfangstemperatur und des Anfangsdrucks erfordert dann einen betra¨chtlichen Wa¨rmeaustausch mit der Umgebung und eine entsprechende a¨ußere Arbeit. Ersterer ist aber in der Regel viel bedeutender als letztere, die bei den meisten chemischen Vorga¨ngen ganz vernachla¨ssigt werden kann. Daher mißt man in der Thermochemie die a¨ußeren Wirkungen: (45) Q+A=U2−U1 gewo¨hnlich in Kalorien (kalorisches A¨quivalent der a¨ußeren Wirkungen). Die a¨ußere Arbeit A erscheint darin nur als ein untergeordnetes Glied. Da ferner die meisten chemischen Vorga¨nge mit Temperaturerho¨hung, also, wenn die Anfangstemperatur wiederhergestellt wird, mit Wa¨rmeabgabe nach außen verlaufen (exothermische Vorga¨nge), so bezeichnet man in der Thermochemie die behufs Wiederherstellung der Anfangstemperatur nach außen abzugebende Wa¨rmemenge als ” positive Wa¨rmeto¨nung“ des Prozesses. In unseren Rechnungen werden wir daher fu¨r einen Prozeß mit positiver Wa¨rmeto¨nung (z.B. Verbrennung) die von außen zugefu¨hrte Wa¨rme Q negativ, fu¨r einen mit negativer Wa¨rmeto¨nung (Verdampfung, Schmelzung, Dissoziation) diese Wa¨rme Q positiv zu nehmen haben. § 94. Um die Gleichung (45) thermochemisch zu verwerten, ist es zweckma¨ßig, zur Bezeichnung der Energie U eines Systems in einem bestimmten Zustand ein Symbol zu benutzen, welches die chemische Natur des Systems unmittelbar erkennen la¨ßt. Ein solches Symbol hat J. Thomsen angegeben, indem er die Formel fu¨r das Atomgewicht oder Molekulargewicht einerSubstanz inKlammernsetztunddadurchdieEnergiederentsprechenden Gewichtsmenge der Substanz, bezogen auf einen beliebigen Nullzustand, ausdru¨ckt. DurchW.Ostwald ist dann diese Bezeichnung zur allgemeineren Benutzung gelangt. So bezeichnen [Pb], [S], [PbS] die Energien eines Atoms Blei, Schwefel und eines Moleku¨ls Schwefelblei. Um nun auszudru¨cken, daß die Bildung eines Moleku¨ls Schwefelblei aus einem Atom Blei und einem Atom Schwefel mit einer Wa¨rmeto¨nung von 18400 cal verbunden ist, wa¨hrend dagegen die a¨ußere Arbeit zu vernachla¨ssigen ist (§98), hat man
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Vorlesungen über Thermodynamik
Titel
Vorlesungen über Thermodynamik
Autor
Max Planck
Verlag
VEREINIGUNG WISSENSCHAFTLICHER VERLEGER WALTER DE GRUYTER & CO.
Ort
Berlin und Leipzig
Datum
1922
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Seiten
284
Schlagwörter
Theoretische Physik, Wirkungsquantum, Nobelpreis, Wärme, Temperatur, Hauptsatz, Systeme, Mathematik
Kategorien
Lehrbücher
Naturwissenschaften Physik

Inhaltsverzeichnis

  1. Erster Abschnitt. Grundtatsachen und Definitionen 2
    1. Erstes Kapitel. Temperatur 2
    2. Zweites Kapitel. Molekulargewicht 19
    3. Drittes Kapitel. Wärmemenge 28
  2. Zweiter Abschnitt. Der erste Hauptsatz der Wärmetheorie 34
    1. Erstes Kapitel. Allgemeine Formulierung 34
    2. Zweites Kapitel. Anwendungen auf homogene Systeme 40
    3. Drittes Kapitel. Anwendungen auf nichthomogene Systeme 60
  3. Dritter Abschnitt. Der zweite Hauptsatz der Wärmetheorie 70
    1. Erstes Kapitel. Einleitung 70
    2. Zweites Kapitel. Beweis 78
    3. Drittes Kapitel. Allgemeine Folgerungen 96
  4. Vierter Abschnitt. Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände 113
    1. Erstes Kapitel. Homogenes System 113
    2. Zweites Kapitel. System in verschiedenen Aggregatzuständen 127
    3. Drittes Kapitel. System von beliebig vielen unabhängigen Bestandteilen (Komponenten) 165
    4. Viertes Kapitel. Gasförmiges System 199
    5. Fünftes Kapitel. Verdünnte Lösungen 212
    6. Sechstes Kapitel. Absoluter Wert der Entropie. Theorem von NERNST 253
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