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Vorlesungen über Thermodynamik
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Der erste Hauptsatz der Wa¨rmetheorie 66 dann immer direkt die Wa¨rmeto¨nung ergibt. Diese Bezeichnung werden wir daher auch im folgenden anwenden. § 101. Um die Wa¨rmeto¨nung irgendeines unter konstantem Druck verlaufenden chemischen Prozesses zu berechnen, genu¨gt es also, die Wa¨rmefunktion W des an dem Prozeß beteiligten materiellen Systems im Anfangszustand und im Endzustand des Prozesses zu kennen. Daher kommt die allgemeine Lo¨sung dieser Aufgabe im wesentlichen darauf hinaus, die Wa¨rmefunktionen aller mo¨glichen materiellen Systeme in allen mo¨glichen Zusta¨nden zu finden. Sehr ha¨ufig bieten sich zur Berechnung der Wa¨rmefunktion verschiedene Wege der U¨berfu¨hrung aus dem einen Zustand in den andern dar, die dann entweder zur Pru¨fung der Theorie oder zur Kontrolle der Genauigkeit der Messungen dienen ko¨nnen. So fand J.ThomsenalsNeutralisationswa¨rmeeinerLo¨sungvondoppeltkohlensaurem Natron mit Natronlauge: (NaHCO3aq)+(NaHOaq)−(Na2CO3aq) = 9200 cal. Dagegen als Neutralisationswa¨rme einer Kohlensa¨urelo¨sung: (CO2aq)+2(NaHOaq)−(Na2CO3aq) = 20200 cal. Die Subtraktion dieser beiden Gleichungen ergibt: (CO2aq)+(NaHOaq)−(NaHCO3aq) =11000 cal. Das ist die Wa¨rmeto¨nung, welche der Verbindung von Kohlensa¨ure und Natronlauge zu doppeltkohlensaurem Natron entspricht, und die durch eine Messung von Berthelot direkt konstatiert wurde. § 102. Oft ist von zwei verschiedenen Wegen der U¨berfu¨hrung der eine zur kalorimetrischen Verwertung besser geeignet als der andere. So la¨ßt sich die Wa¨rmeentwicklung bei der Zersetzung von Wasserstoffsuperoxyd in Wasser und Sauerstoff nicht gut direkt messen. Thomsen oxydierte daher eine salzsaure Lo¨sung von Zinnchloru¨r einmal mit Wasserstoffsuperoxyd: (SnCl2 ·2HClaq)+(H2O2aq)−(SnCl4aq) = 88800 cal einmal mit Sauerstoffgas: (SnCl2 ·2HClaq)+ 12{O2}−(SnCl4aq) = 65700 cal. Die Differenz ergibt: (H2O2aq)− 12{O2}−(aq) =23100 cal
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Vorlesungen über Thermodynamik
Titel
Vorlesungen über Thermodynamik
Autor
Max Planck
Verlag
VEREINIGUNG WISSENSCHAFTLICHER VERLEGER WALTER DE GRUYTER & CO.
Ort
Berlin und Leipzig
Datum
1922
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Seiten
284
Schlagwörter
Theoretische Physik, Wirkungsquantum, Nobelpreis, Wärme, Temperatur, Hauptsatz, Systeme, Mathematik
Kategorien
Lehrbücher
Naturwissenschaften Physik

Inhaltsverzeichnis

  1. Erster Abschnitt. Grundtatsachen und Definitionen 2
    1. Erstes Kapitel. Temperatur 2
    2. Zweites Kapitel. Molekulargewicht 19
    3. Drittes Kapitel. Wärmemenge 28
  2. Zweiter Abschnitt. Der erste Hauptsatz der Wärmetheorie 34
    1. Erstes Kapitel. Allgemeine Formulierung 34
    2. Zweites Kapitel. Anwendungen auf homogene Systeme 40
    3. Drittes Kapitel. Anwendungen auf nichthomogene Systeme 60
  3. Dritter Abschnitt. Der zweite Hauptsatz der Wärmetheorie 70
    1. Erstes Kapitel. Einleitung 70
    2. Zweites Kapitel. Beweis 78
    3. Drittes Kapitel. Allgemeine Folgerungen 96
  4. Vierter Abschnitt. Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände 113
    1. Erstes Kapitel. Homogenes System 113
    2. Zweites Kapitel. System in verschiedenen Aggregatzuständen 127
    3. Drittes Kapitel. System von beliebig vielen unabhängigen Bestandteilen (Komponenten) 165
    4. Viertes Kapitel. Gasförmiges System 199
    5. Fünftes Kapitel. Verdünnte Lösungen 212
    6. Sechstes Kapitel. Absoluter Wert der Entropie. Theorem von NERNST 253
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