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Vorlesungen über Thermodynamik
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Beweis 83 Folglich: dS1 +dS2 = 0 oder fu¨r eine endliche Zustandsa¨nderung: (54) S1 +S2 =konst. Die Summe der Entropien beider Gase bleibt also bei der beschriebenen Zustandsa¨nderung konstant. § 122. Ein jeder derartiger mit den beiden Gasen ausgefu¨hrter Prozeß ist offenbar in allen Teilen reversibel, da er direkt in umgekehrter Richtung ausgefu¨hrt werden kann, ohne in anderen Ko¨rpern irgendwelche Vera¨nderungen zu hinterlassen. Daraus folgt der Satz, daß es immer mo¨glich ist, die beiden Gase aus einem ganz beliebig gegebenen Zustand durch einen reversibeln Prozeß in irgendeinen anderen von vornherein gegebenen Zustand zu bringen, ohne daß in anderen Ko¨rpern A¨nderungen zuru¨ckbleiben, wenn nur die Summe der Entropien beider Gase in den beiden Zusta¨nden die gleiche ist.1 Zum Beweis dieses Satzes dient folgendes: Es sei der Anfangszustand gegeben durch die Werte der Temperaturen T1 und T2, und der spezifischen Volumina v1 und v2 der beiden Gase, der zweite Zustand durch die bez. Werte T ′1T ′2 und v′1v′2. Voraussetzung ist, daß (55) S1 +S2 =S′1 +S′2. Man bringe nun zuna¨chst das erste Gas durch umkehrbare adiabatische Kompression oder Dilatation auf die Temperatur T2, stelle alsdann eine wa¨rmeleitende Verbindung mit dem zweiten Gas her und komprimiere oder dilatiere das erste Gas unendlich langsam weiter. Dabei wird jetzt Wa¨rme unendlich langsam aus dem ersten in das zweite Gas durch Leitung u¨bergehen oder umgekehrt, es a¨ndert sich daher die Entropie des ersten Gases, und man kann es dahin bringen, daß diese Entropie den Wert S′1 annimmt. Nun ist bei dem beschriebenen Vorgang nach (54) die Summe 1Da die Zusta¨nde der beiden Gase im u¨brigen beliebig gegeben sind, so werden die Gase in dem einen Zustand im allgemeinen nicht die na¨mliche Gesamtenergie besitzen wie im andern; dann ist die U¨berfu¨hrung der Gase aus dem einen Zustand in den andern jedenfalls mit Aufwand oder Gewinn fremder Energie verbunden. Diese fremde Energie bringt aber keine Schwierigkeit mit sich; denn wir ko¨nnen sie uns immer als mechanische Arbeit denken, bewirkt etwa durch Hebung oder Senkung von Gewichten. Da die Gewichte nur ihre Lage, nicht aber ihren inneren Zustand vera¨ndern, so bleiben in ihnen niemals A¨nderungen zuru¨ck, wie denn u¨berhaupt alle rein mechanischen Vorga¨nge wesentlich reversibel sind (§113).
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Vorlesungen über Thermodynamik
Titel
Vorlesungen über Thermodynamik
Autor
Max Planck
Verlag
VEREINIGUNG WISSENSCHAFTLICHER VERLEGER WALTER DE GRUYTER & CO.
Ort
Berlin und Leipzig
Datum
1922
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Seiten
284
Schlagwörter
Theoretische Physik, Wirkungsquantum, Nobelpreis, Wärme, Temperatur, Hauptsatz, Systeme, Mathematik
Kategorien
Lehrbücher
Naturwissenschaften Physik

Inhaltsverzeichnis

  1. Erster Abschnitt. Grundtatsachen und Definitionen 2
    1. Erstes Kapitel. Temperatur 2
    2. Zweites Kapitel. Molekulargewicht 19
    3. Drittes Kapitel. Wärmemenge 28
  2. Zweiter Abschnitt. Der erste Hauptsatz der Wärmetheorie 34
    1. Erstes Kapitel. Allgemeine Formulierung 34
    2. Zweites Kapitel. Anwendungen auf homogene Systeme 40
    3. Drittes Kapitel. Anwendungen auf nichthomogene Systeme 60
  3. Dritter Abschnitt. Der zweite Hauptsatz der Wärmetheorie 70
    1. Erstes Kapitel. Einleitung 70
    2. Zweites Kapitel. Beweis 78
    3. Drittes Kapitel. Allgemeine Folgerungen 96
  4. Vierter Abschnitt. Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände 113
    1. Erstes Kapitel. Homogenes System 113
    2. Zweites Kapitel. System in verschiedenen Aggregatzuständen 127
    3. Drittes Kapitel. System von beliebig vielen unabhängigen Bestandteilen (Komponenten) 165
    4. Viertes Kapitel. Gasförmiges System 199
    5. Fünftes Kapitel. Verdünnte Lösungen 212
    6. Sechstes Kapitel. Absoluter Wert der Entropie. Theorem von NERNST 253
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