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Vorlesungen über Thermodynamik
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Verdu¨nnte Lo¨sungen 213 dem Druck p und den Zahlen n aller verschiedenen Moleku¨larten in einem System, welches beliebig viele unabha¨ngige Bestandteile in beliebig vielen Phasen entha¨lt, kann man genau denselben Weg einschlagen, der uns bei der Untersuchung einer einzigen gasfo¨rmigen Phase im vorigen Kapitel zum Ziele gefu¨hrt hat. Zuna¨chst wird durch geeignete Messungen das Volumen V und die Energie U einer einzelnen Phase bestimmt, daraus dann gema¨ß der Definition (60) die EntropieS dieser Phase berechnet, und somit alle Gro¨ßen gewonnen, aus denen nach (75) Φ zusammengesetzt ist. Durch einfache Addition u¨ber alle Phasen erha¨lt man dann schließlich die charakteristische Funktion Φ des ganzen Systems. Angesichts der mangelnden Vollsta¨ndigkeit der bisherigen Messungen la¨ßt sich aber gegenwa¨rtig diese Rechnung, außer fu¨r eine gasfo¨rmige Phase, nur durchfu¨hren fu¨r eine verdu¨nnte Lo¨sung, d.h. fu¨r eine Phase, in welcher die Anzahl einer bestimmten Art von Moleku¨len weitaus u¨berwiegt u¨ber die Anzahl aller u¨brigen in der Phase vorhandenen Moleku¨larten. Die so ausgezeichnete Moleku¨lart nennen wir von jetzt an das Lo¨sungsmittel (vgl. §220), die u¨brigen Moleku¨larten die gelo¨sten Stoffe. Bezeichnet also n0 die Moleku¨lzahl des Lo¨sungsmittels, n1,n2,n3 . .. die Moleku¨lzahlen der gelo¨sten Stoffe, so ist die Lo¨sung dann als verdu¨nnt anzusehen, wenn n0 groß ist gegen die Summe der Zahlen n1,n2,n3 . .. Der Aggregatzustand der Lo¨sung ist vollkommen gleichgu¨ltig, sie kann fest, flu¨ssig oder gasfo¨rmig sein. § 250. Berechnen wir nun, gema¨ß dem geschilderten Plane, zuna¨chst die Energie U und das Volumen V einer verdu¨nnten Lo¨sung. Die wichtige Vereinfachung, welche die soeben angefu¨hrte Definition einer verdu¨nnten Lo¨sung zur Folge hat, beruht auf dem mathematischen Satze, daß eine mit ihren Differentialquotienten endliche und stetige Funktion mehrerer Variabeln,welchesehrkleineWertehaben,notwendigeine linea¨re Funktion dieser Variabeln ist. Dadurch wird die Art der Abha¨ngigkeit der Gro¨ßen U und V von n0,n1,n2, .. . von vornherein angebbar. Physikalisch gesprochen heißt dies, daß die Eigenschaften einer verdu¨nnten Lo¨sung, außer von den Wirkungen der Moleku¨le des Lo¨sungsmittels aufeinander, notwendig nur von den Wechselwirkungen zwischen den Moleku¨len des Lo¨sungsmittels und den Moleku¨len der gelo¨sten Stoffe, nicht aber von den Wirkungen der gelo¨sten Stoffe aufeinander abha¨ngen ko¨nnen; denn diese letzteren sind klein von ho¨herer Ordnung. § 251. In der Tat: Betrachten wir zuna¨chst die Energie U der Lo¨sung und bilden den Quotienten von U und n0, der Moleku¨lzahl des Lo¨sungsmittels. DaU nach dem allgemeinen in §201 aufgestellten Satze eine homogene Funktion ersten Grades der Moleku¨lzahlen darstellt, so bleibt
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Vorlesungen über Thermodynamik
Titel
Vorlesungen über Thermodynamik
Autor
Max Planck
Verlag
VEREINIGUNG WISSENSCHAFTLICHER VERLEGER WALTER DE GRUYTER & CO.
Ort
Berlin und Leipzig
Datum
1922
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Seiten
284
Schlagwörter
Theoretische Physik, Wirkungsquantum, Nobelpreis, Wärme, Temperatur, Hauptsatz, Systeme, Mathematik
Kategorien
Lehrbücher
Naturwissenschaften Physik

Inhaltsverzeichnis

  1. Erster Abschnitt. Grundtatsachen und Definitionen 2
    1. Erstes Kapitel. Temperatur 2
    2. Zweites Kapitel. Molekulargewicht 19
    3. Drittes Kapitel. Wärmemenge 28
  2. Zweiter Abschnitt. Der erste Hauptsatz der Wärmetheorie 34
    1. Erstes Kapitel. Allgemeine Formulierung 34
    2. Zweites Kapitel. Anwendungen auf homogene Systeme 40
    3. Drittes Kapitel. Anwendungen auf nichthomogene Systeme 60
  3. Dritter Abschnitt. Der zweite Hauptsatz der Wärmetheorie 70
    1. Erstes Kapitel. Einleitung 70
    2. Zweites Kapitel. Beweis 78
    3. Drittes Kapitel. Allgemeine Folgerungen 96
  4. Vierter Abschnitt. Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände 113
    1. Erstes Kapitel. Homogenes System 113
    2. Zweites Kapitel. System in verschiedenen Aggregatzuständen 127
    3. Drittes Kapitel. System von beliebig vielen unabhängigen Bestandteilen (Komponenten) 165
    4. Viertes Kapitel. Gasförmiges System 199
    5. Fünftes Kapitel. Verdünnte Lösungen 212
    6. Sechstes Kapitel. Absoluter Wert der Entropie. Theorem von NERNST 253
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