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Vorlesungen über Thermodynamik
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Verdu¨nnte Lo¨sungen 227 besteht in der Dissoziation eines Moleku¨ls H4C2O2 in seine beiden Ionen, also ν0 = 0, ν1 =−1, ν2 = 1, ν3 = 1. Daher ist nach (218) im Gleichgewichtszustand: −logc1 +logc2 +logc3 = logK oder, da c2 = c3, (222) c22 c1 =K. Nun ist als bekannt anzusehen die Summe: c1 +c2 = c, dadieGesamtzahl(n1+n2)derundissoziiertenunddissoziiertenSa¨uremoleku¨le und auch die Gesamtzahl n0 der Wassermoleku¨le, welche =n gesetzt werden kann, direkt gemessen wird. Daher lassen sich c1 und c2 aus den letzten beiden Gleichungen berechnen. Es folgt daraus fu¨r die Konzentrationen c1 und c2 der undissoziierten und der dissoziierten Moleku¨le, im Verha¨ltnis zu der Gesamtkonzentration c: c1 c = n1 n1 +n2 = 1−K 2c (√ 1+ 4c K −1 ) , c2 c = n2 n1 +n2 = K 2c (√ 1+ 4c K −1 ) . Mit wachsender Verdu¨nnung, also abnehmendem c, wa¨chst das Verha¨ltnis c2 c in bestimmter Weise bis gegen 1, d.h. bis zur vollsta¨ndigen Dissoziation, und daraus ergibt sich fu¨r die elektrische Leitfa¨higkeit einer Lo¨sung von gegebener Konzentration das zuerst von Ostwald aufgestellte sogenannte Verdu¨nnungsgesetz der bina¨ren Elektrolyte, welches in zahlreichen Fa¨llen durch die Erfahrung besta¨tigt worden ist. Die Abha¨ngigkeit der Dissoziationskonstante K von der Temperatur ergibt sich hier in ganz a¨hnlicher Weise wie in §260 nach Gleichung (219) durch Beru¨cksichtigung der bei der Dissoziation auftretenden Wa¨rmeto¨nung. Umgekehrt la¨ßt sich aus der Vera¨nderlichkeit der Dissoziation mit der Temperatur die Dissoziationswa¨rme berechnen, wie zuerst von Arrhenius gezeigt wurde.1 1Auch die Abha¨ngigkeit der Konstante K vom Drucke p, wie sie durch die Gleichung (220) gegeben ist, wurde experimentell von Fanjung gepru¨ft und besta¨tigt gefunden.
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Vorlesungen über Thermodynamik
Titel
Vorlesungen über Thermodynamik
Autor
Max Planck
Verlag
VEREINIGUNG WISSENSCHAFTLICHER VERLEGER WALTER DE GRUYTER & CO.
Ort
Berlin und Leipzig
Datum
1922
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Seiten
284
Schlagwörter
Theoretische Physik, Wirkungsquantum, Nobelpreis, Wärme, Temperatur, Hauptsatz, Systeme, Mathematik
Kategorien
Lehrbücher
Naturwissenschaften Physik

Inhaltsverzeichnis

  1. Erster Abschnitt. Grundtatsachen und Definitionen 2
    1. Erstes Kapitel. Temperatur 2
    2. Zweites Kapitel. Molekulargewicht 19
    3. Drittes Kapitel. Wärmemenge 28
  2. Zweiter Abschnitt. Der erste Hauptsatz der Wärmetheorie 34
    1. Erstes Kapitel. Allgemeine Formulierung 34
    2. Zweites Kapitel. Anwendungen auf homogene Systeme 40
    3. Drittes Kapitel. Anwendungen auf nichthomogene Systeme 60
  3. Dritter Abschnitt. Der zweite Hauptsatz der Wärmetheorie 70
    1. Erstes Kapitel. Einleitung 70
    2. Zweites Kapitel. Beweis 78
    3. Drittes Kapitel. Allgemeine Folgerungen 96
  4. Vierter Abschnitt. Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände 113
    1. Erstes Kapitel. Homogenes System 113
    2. Zweites Kapitel. System in verschiedenen Aggregatzuständen 127
    3. Drittes Kapitel. System von beliebig vielen unabhängigen Bestandteilen (Komponenten) 165
    4. Viertes Kapitel. Gasförmiges System 199
    5. Fünftes Kapitel. Verdünnte Lösungen 212
    6. Sechstes Kapitel. Absoluter Wert der Entropie. Theorem von NERNST 253
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