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Vorlesungen über Thermodynamik
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Verdu¨nnte Lo¨sungen 239 Ausdruck (235) setzt: (237) P= RT n0m0v (n1 +n2 +n3 + . ..). Hier bedeutet v, wie fru¨her, das spezifische Volumen der Lo¨sung, also das Produkt n0m0v nahezu das ganze Volumen der Lo¨sung: V , und daraus folgt: (238) P= RT V (n1 +n2 +n3 + . ..), die bekannte van’t Hoffsche Beziehung, die nach (16) identisch ist mit der Zustandsgleichung einer Mischung idealer Gase mit den Moleku¨lzahlen n1, n2, n3, .. .. Jeder der in den letzten Paragraphen abgeleiteten Sa¨tze entha¨lt eine Methode zur Bestimmung der Gesamtzahl (n1 +n2 + . ..) der in einer verdu¨nnten Lo¨sung vorhandenen fremden Moleku¨le. Wenn diese durch eine derartige Messung gefundene Zahl eine Abweichung zeigt von der aus dem Prozentgehalt der Lo¨sung unter der Annahme normaler Moleku¨le berechneten Zahl, so muß also nach der entwickelten Theorie notwendig eine chemische Vera¨nderung der gelo¨sten Moleku¨le durch Dissoziation, Assoziation oder dgl. eingetreten sein, — eine Folgerung, die große Bedeutung erlangt hat fu¨r die Beurteilung der chemischen Natur verdu¨nnter Lo¨sungen. Der Zusammenhang zwischen der Gefrierpunktserniedrigung und der Moleku¨lzahldesgelo¨stenStoffesistzuerstvonRaoultexperimentellmitvoller Scha¨rfe nachgewiesen worden, thermodynamisch begru¨ndet und erweitert wurde er von van’t Hoff mittels seiner Theorie des osmotischen Druckes. Die volle Durchfu¨hrung auch fu¨r Elektrolyte hat Arrhenius ermo¨glicht durch seine Theorie der elektrolytischen Dissoziation, wa¨hrend unabha¨ngig davon auch die Thermodynamik gerade auf dem hier beschriebenen Wege zu der Forderung chemischer Umwandlungen gelo¨ster Stoffe in verdu¨nnten Lo¨sungen gefu¨hrt hat. § 273. Alle in den letzten Paragraphen besprochenen Schlußfolgerungen gru¨nden sich auf die in den Gleichungen (209) ausgedru¨ckte Voraussetzung, daß die Energie und das Volumen einer verdu¨nnten Lo¨sung linea¨re Funktionen der Moleku¨lzahlen sind. Daher liegt es nahe, fu¨r die auffallenden Abweichungen, welche sich hinsichtlich des Einflusses der Verdu¨nnung auf die Gefriertemperatur bzw. den osmotischen Druck der Lo¨sungen starker Elektrolyte gegenu¨ber dem Ostwaldschen Verdu¨nnungsgesetz (§262) aus vielen Messungen ergeben haben, jene Gleichungen verantwortlich zu machen, und in der Tat gelangt man durch eine schon oben im §252 angedeutete Verallgemeinerung derselben auf Grund der von J. Ch. Ghosh fu¨r die
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Vorlesungen über Thermodynamik
Titel
Vorlesungen über Thermodynamik
Autor
Max Planck
Verlag
VEREINIGUNG WISSENSCHAFTLICHER VERLEGER WALTER DE GRUYTER & CO.
Ort
Berlin und Leipzig
Datum
1922
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Seiten
284
Schlagwörter
Theoretische Physik, Wirkungsquantum, Nobelpreis, Wärme, Temperatur, Hauptsatz, Systeme, Mathematik
Kategorien
Lehrbücher
Naturwissenschaften Physik

Inhaltsverzeichnis

  1. Erster Abschnitt. Grundtatsachen und Definitionen 2
    1. Erstes Kapitel. Temperatur 2
    2. Zweites Kapitel. Molekulargewicht 19
    3. Drittes Kapitel. Wärmemenge 28
  2. Zweiter Abschnitt. Der erste Hauptsatz der Wärmetheorie 34
    1. Erstes Kapitel. Allgemeine Formulierung 34
    2. Zweites Kapitel. Anwendungen auf homogene Systeme 40
    3. Drittes Kapitel. Anwendungen auf nichthomogene Systeme 60
  3. Dritter Abschnitt. Der zweite Hauptsatz der Wärmetheorie 70
    1. Erstes Kapitel. Einleitung 70
    2. Zweites Kapitel. Beweis 78
    3. Drittes Kapitel. Allgemeine Folgerungen 96
  4. Vierter Abschnitt. Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände 113
    1. Erstes Kapitel. Homogenes System 113
    2. Zweites Kapitel. System in verschiedenen Aggregatzuständen 127
    3. Drittes Kapitel. System von beliebig vielen unabhängigen Bestandteilen (Komponenten) 165
    4. Viertes Kapitel. Gasförmiges System 199
    5. Fünftes Kapitel. Verdünnte Lösungen 212
    6. Sechstes Kapitel. Absoluter Wert der Entropie. Theorem von NERNST 253
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