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Göttweig#

Stift Göttweig
Stift Göttweig.
Bild © Alfred Havlicek

Niederösterreich, Benediktinerstift im Markt Furth bei Göttweig. Der Göttweiger Berg war bereits von der späten Jungsteinzeit bis in die römische Kaiserzeit durchgehend besiedelt. Das Kloster wurde vor 1083 von Bischof Altmann von Passau als Augustiner-Chorherrenstift gegründet, 1094 den Benediktinern übergeben und mit reichem Grundbesitz und mehreren Pfarren ausgestattet. Nach dem Brand von 1580 durch C. Biasino wieder aufgebaut, erlebte Göttweig im 17. Jahrhundert und 18. Jahrhundert eine Blüte, insbesonders unter Abt Gottfried Johann Bessel. Nach dem Brand von 1718 ließ dieser das Kloster nach Plänen von J. L. von Hildebrandt neu erbauen, es wurde aber nicht fertiggestellt.

Von der vorbarocken Anlage blieb die Erentrudiskapelle erhalten. Die Stiftskirche besitzt einen hochgotischen Chor (1402-31), ein frühbarockes Langhaus (1620) und eine klassizistische Fassade (1756). Die herausragenden Persönlichkeiten barocker Malkunst, die für das Stift Göttweig und zum Teil auch für die Kirchen der dem Stift angehörenden Pfarren in Niederösterreich gewirkt haben, sind Paul Troger (1698-1762) und Martin Johann Schmidt, genannt „Kremser Schmidt“ (1718-1801). Davon zeugen das Deckenfresko Trogers „Apotheose Kaiser Karl VI.“ in der Göttweiger Kaiserstiege - sie ist das größte freitragende barocke Treppenhaus Österreichs - und die insgesamt 148 Gemälde aus der Hand von Martin Johann Schmidt im Stiftsbesitz. Prachtvoll ausgestattet wurden auch die Prälatur und die Fürstenzimmer. Sehenswert sind die Kunstsammlung und das graphische Kabinett (größte Privatsammlungen Österreichs, Sonderausstellungen). Mit 30 Pfarren ist Göttweig ein wichtiges österreichisches Seelsorgezentrum.

Stiftskirche
Stiftskirche mit hochgotischem Chor (1402-31), frühbarockem Langhaus (1620) und klassizistischer Fassade (1756)
Foto: P. Diem
Deckenfresco von Paul Troger
Deckenfresco von Paul Troger: Apotheose Kaiser Karl VI.
Foto: P. Diem
Göttweiger Kaiserstiege
Göttweiger Kaiserstiege, das größte freitragende barocke Treppenhaus Österreichs
Foto: P. Diem

Weiterführendes#

Literatur#

  • G. Lechner und H. Fasching, Stift Göttweig, 1977
  • 900 Jahre Göttweig, Ausstellungskatalog, 1983
  • Geschichte des Stiftes Göttweig, Studien und Mitteilungen aus dem Benediktinerorden 94, 1983


Siehe auch

-- Lanz Ernst, Samstag, 19. September 2020, 12:02


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