Vorau#
Bezirk: Hartberg-Fürstenfeld
Einwohner: 4660 (Stand 2023)
Bevölkerungsentwicklung: Statistik Austria
Höhe: 659 m
Fläche: 81,27 km²
Postleitzahl: 8250
Website: www.vorau.at
Puchegg, Riegersberg, Schachen bei Vorau und Vornholz zusammengeschlossen. Die Gemeinde führt weiterhin den Namen Vorau.
Die Marktgemeinde Vorau (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) liegt im steirischen Joglland zwischen Wechsel und Masenberg, ca. 25 km nördlich von Hartberg.
Nach der Völkerwanderung dürfte die Gegend um Vorau zum slawischen Kulturraum gezählt haben, später folgten wahrscheinlich bayrische Siedler. Urkundlich wurde Vorau bereits 1149 das erste Mal erwähnt, 1163 kam es zur Gründung des Stifts Vorau durch Markgraf Ottokar III, die für die weitere Entwicklung des Ortes entscheidend war.
Bedingt durch die Förderung und den Schutz des Stiftes nahm der Ort im 13. Jahrhundert einen raschen wirtschaftlichen Aufschwung. Tuchmacher, Schmiede, Wagner, Lederer, Bäcker und die Leinweber waren zu dieser Zeit schon in Vorau vertreten, weshalb dem Ort bereits 1280 das Marktrecht verliehen wurde.
Das Gebiet rund um Vorau blieb im Laufe der Jahrhunderte nicht von Katatrophen verschont: Feuersbrünste, Pestepidemien, Türken- und Kuruzzeneinfälle und Bauernaufstände machten der Bevölkerung zu schaffen.
Das Augustiner-Chorherrenstift ist das einzige in der Steiermark und ist seit seiner Gründung ein Zentrum des religiösen Lebens, der Kultur und der Weiterbildung.
Vorau ist heute eine Fremdenverkehrsgemeinde mit guter infrastruktur und zahlreichen Klein- und Mittelbetrieben.
Sehenswert im Ort bzw. der Gemeinde sind u.a.
- Stift Vorau: gegründet 1163 von Markgraf Ottokar III.
- von der romanischen Pfeilerbasilika (um 1170) ist der südliche (Uhr-)Turm erhalten
- barocker Neubau 1660-62 nach Plänen D. Sciassias, prächtiger Hochaltar (1701-04) von M. Steinl, reiche Fresken (ohne Stuck) von K. Ritsch, J. Grafenstein, J. K. Waginger und C. Unterhuber, Sakristei mit Freskenausstattung (1715/16)
- im Stiftsgebäude (Umbau um 1619) Kapitelsaal mit Fresken (1708) vom Stiftsmaler J. C. Hackhofer.
- Bibliothek im Nordtrakt (1725-33): 27 m langer Bibliothekssaal, Handschriftenzimmer mit Bild (um 1700) von H. A. Weissenkircher. In Vorau war im Mittelalter eine der bedeutendsten Schreibstuben in Österreich: die Bibliothek besitzt mit rund 40.000 Druckwerken, 206 Inkunabeln und 415 Handschriften (unter anderem Vorauer Handschrift mit Kaiserchronik),
- Pestsäule (1720)
- Kirche heiliger Johannes der Täufer (12. und 15. Jahrhundert)
- Marktkirche heiliger Ägydius (1202 geweiht, im 14. Jahrhundert gotisch, im 17. und 18. Jahrhundert barock erweitert) mit Barockeinrichtung (Hochaltar mit Marienfigur, Kanzel), gotischen Fresken, Deckenfresken von J. C. Hackhofer (1708)
- Friedhofskirche heiliges Kreuz (1445 geweiht, 1635 und 1710 umgebaut) mit Altären und Passionsbildern (18. Jahrhundert)
- spätgotische Lichtsäule (2. Hälfte des 15. Jahrhunderts)
- Rathaus (16. Jahrhundert)
Vorau bietet – neben Führungen im Stift - Veranstaltungen im Bildungshaus des Stiftes Vorau, ein ganzes Wander- und Pilgerwege-Programm, das Freilichtmuseum Vorau und das Museumsdorf Vorau. Auch die steirische Blumenstraße, die steirische Apfelstraße und die Römerweinstraße sind lohnende Ausflugsziele
Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Fischbach, Miesenbach, Ratten, Rettenegg, Strallegg, St. Kathrein am Hauenstein, St. Jakob im Walde, Waldbach-Mönichwald, Wenigzell und Birkfeld den Tourismusverband "Joglland-Waldheimat".
Weiterführendes#
- Vorau (Bildlexikon)
- Historische Bilder zu Vorau (IMAGNO)
- Augustiner-Chorherrenstift (Sakralbauten)
- Stift Vorau (AEIOU)
Web-Links#
Literatur#
- F. Hutz, Vorauer Heimatblätter, Heft 1, 1979 (seither jährlich 1 Folge)
- 825 Jahre Stift Vorau. In unum congregati, Heft 3/4, 1988
Andere interessante NID Beiträge