Wachau#
Niederösterreich, rund 30 km langer, stark gewundener Abschnitt der Donau zwischen Melk und Krems an der Donau; wegen der Sehenswürdigkeiten und des landschaftlichen Reizes (besonders zur Zeit der Baumblüte und der Weinlese) vielbesuchte Fremdenverkehrsregion. Die Wachau bildet ein enges Durchbruchstal durch den Südostteil des Böhmischen Massivs, von dem es den südlich der Donau gelegenen Dunkelsteinerwald abtrennt. Westlich der Wachau liegt der Nibelungengau, im Osten öffnet sich die Wachau in einem breiten Trichter zum Tullnerfeld. Das Ufergelände der Wachau, teils von Wäldern, teils von Weinhängen bedeckt, ist ein durch Seitentäler unterbrochenes Bergland, das aber auch steil abfallende Talhänge umfasst (zum Beispiel Hohe Wand bei Dürnstein und Teufelsmauer bei Spitz). Jauerling (960 m, bei Willendorf in der Wachau) und Sandl (723 m, bei Dürnstein) sind die höchsten Erhebungen der Wachau Die Wachau ist uraltes Siedlungsgebiet (Venus von Willendorf, Gudenushöhle nordwestlich von Krems an der Donau). Sie bildete einen stark befestigten Abschnitt der Nordgrenze des Römischen Reichs und ist von alters her Handelsstraße und Heeresdurchzugsweg, woran noch die wehrhaften Orte und Kirchen sowie Burgruinen erinnern. Das Gebiet um Spitz wird als "Wahowa" um 820 erstmals urkundlich erwähnt. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten bzw. Orten der Wachau zählen am rechten Donauufer das von J. Prandtauer errichtete Benediktinerstift in Melk (213 m), das Schloss in Schönbühel-Aggsbach (210 m), die Ruine der Kuenringerburg Aggstein (501 m) sowie das etwa 5 km südlich von Krems gelegene Stift Göttweig (425 m). Am linken Ufer sind Willendorf in der Wachau (209 m), Schloss, Schifffahrtsmuseum und Tausendeimerberg in Spitz (207 m), die Wehrkirche von Weißenkirchen in der Wachau (206 m), Burgruine, Schloss und Stift in Dürnstein (209 m), der "Perle der Wachau", sowie Krems an der Donau (203 m) mit seiner hervorragend erhaltenen Altstadt und dem Ortsteil Stein zu erwähnen.
Weitere Orte in der Wachau sind am rechten Ufer Aggsbach Dorf (208 m), Rossatz (225 m) und Mautern an der Donau (201 m) sowie linksufrig Emmersdorf an der Donau (240 m), Aggsbach Markt (214 m) und Schwallenbach (212 m). Eine zusätzliche Attraktion der in Literatur, Liedgut und Film immer wieder behandelten Wachau stellt die Wachauer Frauentracht mit Goldhaube dar. Das milde Klima der Wachau - der Frühling beginnt hier eineinhalb Monate früher als im nördlich der Wachau gelegenen Waldviertel - und der fruchtbare Lößboden schaffen ausgezeichnete Bedingungen für Weinbau und Obstkulturen (vor allem Marillen). Bereits zur Zeit der Römer wurde hier Wein gepflanzt. Im Terrassenweinbau werden heute in der Wachau vor allem die Sorten Riesling, Grüner Veltliner, Neuburger und Müller-Thurgau gezogen. Die Donauschifffahrt war im windungsreichen Abschnitt der Wachau früher mit großen Gefahren verbunden. Straßenbrücken über die Donau bestehen bei Melk-Emmersdorf an der Donau und bei Mautern-Krems an der Donau. Autofähren Spitz-Mitterarnsdorf und Weißenkirchen-St. Lorenz. Donauuferbahn und Wachaustraße verlaufen am nördlichen Donauufer, am Südufer befindet sich die Straßenverbindung von Melk über Rossatz nach Mautern an der Donau. Nebenflüsse der Donau in der Wachau sind auf der rechten Stromseite Pielach und Fladnitz sowie am linken Ufer Spitzer Bach und Krems.
Weiterführendes #
Literatur#
- G. Rüttnauer, Wachau, 1983
- E. Schüler, Die Wachau und ihre Sehenswürdigkeiten, 1984
- V. Maier und R. Sommer, Die Wachau mit Strudengau, 1994
Siehe auch
-- Lanz Ernst, Montag, 21. September 2020, 15:27
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