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vom 25.09.2019, aktuelle Version,

Burg Hausstein

Burg Hausstein
Georg Matthäus Vischer: Der Wirbel in der Donau (1674).
Im Strom Burg Hausstein, dahinter der Lueg.

Georg Matthäus Vischer: Der Wirbel in der Donau (1674).
Im Strom Burg Hausstein, dahinter der Lueg.

Alternativname(n): Haustein
Burgentyp: Inselburg
Erhaltungszustand: nicht erhalten
Ständische Stellung: Lehnssitz
Ort: Neustadtl an der Donau
Geographische Lage 48° 13′ 47,2″ N, 14° 54′ 6,2″ O

Die Burg Hausstein (auch Haustein) war eine Anlage auf dem gleichnamigen Felsen – später Insel – nahe dem sogenannten Wirbel in der Donau im Ortsteil Nabegg der Gemeinde Neustadtl an der Donau im Bezirk Amstetten in Niederösterreich. Die Felseninsel mit den Resten der Anlage wurde 1854 im Zuge der Donauregulierung durch Sprengung beseitigt, da ihre spornartig in die Strommitte vorspringende Lage den Donauwirbel verursachte.[1][2]

Geschichte

Urkundliche Quellen sind spärlich, vermutlich war die Anlage, die zu einem aus mehreren Burgen bestehenden Maut- und Sicherungssystem gehörte, nur von Burggrafen oder Verwaltern besetzt. 1314 verpfändete Herzog Friedrich I. Hausstein, gemeinsam mit Werfenstein und Pain (beide Oberösterreich), an Albero von Volkersdorf. Die Anlage erscheint 1351 als „Houstain nyderthalb Werbenstain“ (Haustein unterhalb Werfenstein).[3] Später, anscheinend im Zusammenhang mit der Neugründung der Greinburg 1510 und der damit verbundenen Verlagerung der Donaumaut nach Grein, wurde die Anlage aufgegeben und verfiel.[3]

Lage

Der schmale Donauarm, der die Felseninsel Hausstein vom südlichen Donauufer trennte, hieß der Lueg, auch Lueg-Gang, Lueg-Kanal oder Loch. Ähnlich wie donauaufwärts der Hößgang den Schiffern zur Umgehung des Strudels diente, diente der Lueggang den Schiffern zur Umgehung des Wirbels, war aber selbst bei Hochwasser nur für Schiffe mit geringem Tiefgang befahrbar und lag bei Niedrigwasser trocken.[4] Joseph Walcher schrieb 1781, dass der Hausstein „in ältesten Zeiten“ mit dem rechten (= niederösterreichischen) Ufer völlig zusammenhing. Seither habe man durch die Felsen einen förmlichen 63 Klafter langen Schifffahrtskanal ausgesprengt, welcher zwar noch heut zu Tag öfters ganz trocken ist, bey anwachsender Donau aber schiffbar wird, und den Hausstein, so wie der Hößgang den Wörth, zur Insel macht.[5] Die Nachricht bei Joseph August Schultes 1827, dass der Lueg neuerdings entstand, ist missverständlich.[6] Im gleichen Buch heißt es einige Seiten weiter: Man hat diesen Canal im Jahre 1774 … in seiner ganzen 63 Klafter langen Strecke etwas vertieft *) und auch erweitert. *) Denn er lag bey kleinem Wasser zuweilen ganz trocken.[7]

Die Felseninsel mit den Ruinen der Burganlage erscheint auf topographischen Karten des Donaustrudels und des Donauwirbels und auf Abbildungen.

Literatur

  • Norbert Grabherr: Burgen und Schlösser in Oberösterreich. Ein Leitfaden für Burgenwanderer und Heimatfreunde. 3. Auflage. Oberösterreichischer Landesverlag, Linz 1976, ISBN 3-85214-157-5.
  • Oskar Hille: Burgen und Schlösser in Oberösterreich einst und jetzt. Verlag Ferdinand Berger & Söhne, Horn 1975, ISBN 3-85028-023-3.
  • Christian K. Steingruber: Eine kritische Betrachtung des Historisch-Topographischen Handbuches der Wehranlagen und Herrensitze Oberösterreichs. Ober-Österreichisches Landesarchiv, Linz 2013.
  Commons: Hausstein  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Josef Baumgartner: Vorschriften für die Beschiffung des Strudels und Wirbels der Donau. In: Allgemeine Bauzeitung. Jahrgang 25, Wien 1860, S. 18–24, Illustration S. 21 (online).
  2. Josef Baumgartner: Die Beschaffenheit des Strudels und Wirbels der Donau und der an denselben ausgeführten Regulirungswerke. In: Allgemeine Bauzeitung. Jahrgang 25, Wien 1860, S. 65–74, Illustration S. 329 (Online). Übersichtsplan S. 329, Fig. 4.
  3. 1 2 Eintrag über Burg Hausstein auf NÖ-Burgen online – Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
  4. Joseph Walcher: Nachrichten von den im Jahre 1778, 1779, 1780, und 1781. in dem Strudel der Donau zur Sicherheit der Schiffahrt vorgenommenen Arbeiten durch die kais. königl. Navigations-Direktion an der Donau. Wien 1781, S. 5 (online).
  5. Walcher 1781, S. 4 (online).
  6. Joseph August Schultes: Donau-Fahrten. Handbuch für Reisende auf der Donau. Band 2, Cotta, Stuttgart und Tübingen 1827, S. 205 (online).
  7. Schultes 1827, S. 232 (online).

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Haussteinkapelle St. Nikola an der Donau Eigenes Werk Tiefkuehlfan
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Donauwirbel bei Pain Topographia Austriae superioris modernae Georg Matthäus Vischer
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Kupferstich von Matthäus Merian nach einer Zeichnung von Wenzel Hollar. Detail mit Sankt Nikola und Donauwirbel und mit Burgruine Hausstein. Ansicht von Westen Wikipedia Commons: Strudel-Wörth Wirbel-Hausstein Merian 1649ff.jpg (Detail davon) Kupferstich von Matthäus Merian (1593-1650) Datei:Strudel-Wörth Wirbel-Hausstein Merian 1649ff-Detail.jpg