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vom 10.04.2022, aktuelle Version,

Die liebe Familie

Fernsehserie
Originaltitel Die liebe Familie // Die liebe Familie – Next Generation
Produktionsland Osterreich Österreich
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahre 1980–1993 / 2007
Länge 45 Minuten
Episoden 384 + 8 in 14 + 1 Staffeln
Genre Comedy, Stegreifspiel
Erstausstrahlung auf ORF 1

Die liebe Familie war dreizehn Jahre (1980–1993) und 384 Folgen lang eine jeweils in den Monaten Oktober bis April vom ORF ausgestrahlte Live-Fernsehserie um die großbürgerliche Wiener Familie des pensionierten Sektionschefs Franz Lafite. Angelehnt an das Stegreif-Format der früheren ORF-Produktion Familie Leitner und als eine Art bürgerliches Gegenstück zu den proletarischen Sackbauers der 1970er-Jahre-Reihe Ein echter Wiener geht nicht unter wurden Familienmitglieder und Gäste zum Kaffeeplausch empfangen.

Produktion

Die erste Folge der Reihe wurde am 6. Dezember 1980 ausgestrahlt. Die liebe Familie lief samstags um 17:00 Uhr und dauerte in der Regel knapp 45 Minuten. Im Frühjahr 1982 wurde eine Zeit lang montags um 20:15 Uhr gesendet, für besondere Anlässe – Hillas 65. Geburtstag, Ausflug nach Baden, die 300. Folge – wurde die Sendezeit auch verlängert.

In der Anfangszeit der Serie gab es auch Außendrehs: bei einem Heurigen, in einem Beisl, außerdem bei einem Besuch im Tiergarten Schönbrunn und einem Familienausflug nach Baden bei Wien und ins dortige Kasino. Gedreht wurde auch einmal in der Buchhandlung von Heinz Windeck (Folge 332), die er ursprünglich gemeinsam mit seinem Freund Ernst Lafite betrieben hat.

Viele beliebte und bekannte österreichische Volksschauspieler waren im Lauf der Jahre in der Serie zu sehen, entweder in Gastauftritten oder in regelmäßig wiederkehrenden Rollen. Ernst Meister und Guido Wieland haben bis zu ihrem Tod mitgespielt.

Handlung

Hauptschauplatz war die Wohnung der Lafites (Wohnzimmer, Küche, Vorzimmer, Arbeitszimmer, Schlafzimmer, Bad) im 19. Wiener Gemeindebezirk in der Untersteinergasse 12[1]. Im Lauf der Jahre kamen weitere Handlungsorte dazu: zunächst die aus einigen jungen Leuten bestehende so genannte „Wohngemeinschaft“ in der Wohnung gegenüber den Lafites, nach deren Auflösung lebten dort Hillas Bruder Kurt und seine Frau, die nach dem Verlust ihres Amstettener Hauses plötzlich obdachlos geworden waren, bis Birgit und Stephan wieder einzogen, später die geräumige Wohnung des pensionierten Botschafters Dr. Hollmann, nach dessen Auszug lebte dort eine Weile das frisch verheiratete Ehepaar Birgit und Stephan, bis sie schließlich zur Schneiderei/Modesalon von Kurt und Hilde umgebaut wurde. Ab Herbst 1985 war die „Die kleine Konditorei“ von Zuckerbäcker Eduard Janek, an der zu einem Drittel auch der Sektionschef und Frau Sokol beteiligt waren, und in den letzten Jahren die Wohnung von Enkelsohn Thommy weitere beliebte Handlungsorte.

Die Geschichten, die die Serie erzählt, erzählten von den Problemen und Hürden des Alltags der Protagonisten – von pubertierenden Kindern über den Verlust geliebter Menschen bis zu den Höhen und Tiefen einer Beziehung. Im Mittelpunkt stand fast immer die Familie Lafite, deren Oberhaupt, Sektionschef Franz Lafite, mit Lebenserfahrung, Weisheit und entsprechender Gelassenheit dem einen oder anderen Familienmitglied sowie seinen Gästen half. Für witzige Auflockerungen sorgte immer wieder die resolute Haushaltshilfe Frau Sokol, oft auch im Zusammenspiel mit Heinz Windeck. Die Gespräche in der Serie nahmen nicht selten auf aktuelle Ereignisse Bezug. In der Anfangszeit und gelegentlich auch später liefen am Beginn der jeweiligen Folge im Hintergrund die Hörfunknachrichten des ORF, was unterstrich, dass tatsächlich live gespielt wurde.

Einen gewissen Handlungsbruch erlebte die Serie zum Auftakt der Saison 1986/87, als einer der Hauptdarsteller, Ernst Meister alias Ernstl Lafite, plötzlich verstarb. Da man seinen Tod nicht unmittelbar in die Serienhandlung aufnehmen wollte und in einer mehr auf unbeschwertes und lustiges Geschehen ausgerichteten Reihe wohl auch nicht konnte, schickte man ihn kurzerhand mit seiner Frau Elfi (Elfriede Ott) zu deren Tochter Niki nach New York, wohin diese zwei Jahre zuvor nach einer gescheiterten Hochzeit geflüchtet war. Elfriede Ott kehrte als Elfis altjüngferliche tschechische Zwillingsschwester Otti im Jänner 1987 in die Serie zurück und trat, nachdem zum Beginn der Saison 1988/89 (Folge „Der lange Sommer“) Ernstls Tod doch thematisiert wurde, ab der 300. Folge auch gelegentlich wieder in ihrer ursprünglichen Rolle auf.

Schauplätze

  • Wohnung Familie Lafite
  • Wohnung der Wohngemeinschaft; später Wohnung von Birgit und Stefan
  • Wohnung von Botschafter Hollmann; später Wohnung und Schneiderei von Hilde und Kurt
  • Wohnung von Thommy Lafite
  • Stiegenhaus
  • Konditorei Janek mit Hinterzimmer und kleinem Straßenstück
  • Buchhandlung Windeck
  • Tiergarten Schönbrunn (Außenfolge)
  • Heuriger in Grinzing (Außenfolge)
  • Baden bei Wien inkl. Casino (Außenfolge)

Darsteller

Alle in dieser Liste aufgeführten Darsteller hatten eine wiederkehrende Rolle in der Serie mit mindestens zwei Auftritten. Da über acht Folgen derzeit keine bzw. nur spärliche Informationen vorliegen, konnten nicht alle Details über Darsteller, Gastauftritte und Handlungsverläufe abschließend geklärt werden.

Erne Seder, die in der Rolle der Haushälterin Frau Sokol zumeist nur durch die Durchreiche aus der Küche am Familiengeschehen teilnehmen durfte, war auch maßgeblich als Autorin an der Serie beteiligt. In der Anfangszeit verfasste sie die meisten Drehbücher, wurde dann von Hugo Wiener und Kurt Nachmann (der bis zu seinem plötzlichen Tod im März 1984 als Dr. Winkler auch eine wiederkehrende Rolle in der Reihe hatte) unterstützt. Als weitere Hauptautoren kamen Silke Schwinger und Annemarie Meister dazu, gelegentlich Hans Holt (Botschafter Dr. Hollmann), ab der Saison 1986/87 auch Fritz Eckhardt. Nach internen Streitigkeiten mit dem ORF über Gagenforderungen beendeten Erne Seder, Silke Schwinger und Annemarie Meister zu Beginn der Saison 1991/92 ihre Tätigkeit für „Die liebe Familie“, als neue Autoren wurden Eva Bakos, Kurt Huemer, Peter Moser und Wolfgang Kudrnofsky engagiert.

Musik und Gestaltung

Titelmelodie der Sendung war der so genannte Kupelwieser Walzer von Franz Schubert, vor dem Beginn der jeweiligen Ausgabe wurde eine Tafel mit der Aufschrift „Wir begrüßen Sie zur xxx. Folge unseres Stegreifspiels Die liebe Familie“ eingeblendet.

Ausstrahlungen

Drei Sendungen konnten nicht wie geplant ausgestrahlt werden:

  • 1986 wurde anlässlich des Todes von Ernst Meister anstatt Folge 167 eine ältere Episode wiederholt
  • 1993 fiel Folge 364 wegen der plötzlichen Erkrankung einer Hauptdarstellerin aus, stattdessen erzählten die vorgesehenen Darsteller im Studio Anekdoten aus ihrem Künstlerleben, die anschließende Folge 365 wurde durch eine Gedenksendung für den verstorbenen Guido Wieland ersetzt – Franz Stoß erinnert darin mit Ausschnitten aus alten Serienfolgen an den Schauspieler. Diese drei Folgen hat man jedoch in die reguläre Folgenzählung mitaufgenommen.

Im Zuge einer umfangreichen Programmreform und -verjüngung unter dem neuen ORF-Generalintendanten Gerhard Zeiler wurde die Serie im Dezember 1993 vorzeitig eingestellt.

1997/98 wurde die Serie werktags im ORF-Nachmittagsprogramm wiederholt, wobei allerdings die Anfangsfolgen von 60 Minuten auf rund 45 Minuten gekürzt und verschiedene Folgen ausgelassen wurden – entweder, weil sie wegen einer längeren Laufzeit nicht ins Programmschema passten oder weil die Bänder nicht mehr verfügbar bzw. abspielbar waren.

Zwischen 23. Jänner 2017 und 2. Juni 2017 wurde im Spartenkanal ORF III ein Großteil der Episoden 1 bis 188 in HD-Format wiederholt. Allerdings sind ca. 10 Prozent der in den Programmzeitschriften und diverser Online-Ressourcen bereits verlautbarten Folgen wegen aktueller Ereignisse (Übertragung von Sitzungen aus der Nationalrat etc.) ersatzlos und zum Teil sehr kurzfristig wieder gestrichen worden, sodass eine kontinuierliche Orientierung in den sich aufbauenden Handlungssträngen nur schwer möglich war. Teilweise wurden auch titelgleiche Folgen vertauscht. Oster- und Weihnachtsepisoden wurden fast gänzlich gestrichen, da diese nach Ansicht der Programmverantwortlichen nicht „zur Jahreszeit passen“. Aufgrund zahlreicher Beschwerden an den ORF – kurioserweise auch von Zusehern, denen die Ausstrahlung von zwei Folgen pro Tag offenbar lästig war – wurde die Wiederholung mit Folge 188 (Der Besuch des Ministers) am 2. Juni 2017 vorzeitig eingestellt, nachdem die Planungen weiterer Folgen noch bis Mitte Juli verlautbart waren.

Episodenliste

Gastrollen (Auswahl)

  • Axel von Ambesser – als Axel von Amberg, in drei Folgen 1981
  • Franz Antel – als François Legrand, Filmregisseur, in der 44. Folge
  • Gaby Bischof – als Freundin von Tommy in der 40. Folge
  • Wolfgang Böck – als Charlie, krimineller Kollege von Teddy Zabraski in der 362. Folge
  • Magic Christian – als Zauberkünstler und Trickbetrüger in der 327. Folge
  • Ivan Desny – als Zauberkünstler, ev. Verwandter der Lafites in 213. Folge
  • Martina Dorak – als Schwester und Gehilfin von Magic Christian, später als Freundin von Dr. Haidenreich in der 330. und 351. Folge
  • Hansi Dujmic – als cholerischer Ehemann in der 206. Folge
  • Fritz Eckhardt – als Hausbesitzer, Onkel von Heinz Hellmann in der 170. Folge
  • Peter Frick – als „Prater Charlie“, Knastkumpel von Onkel Kurt in der 40. Folge
  • Herbert Fux – als Karamba Joe, alter „Kollege“ von Onkel Kurt in der 318. Folge
  • Ernst Hagen – als Professor Tronje, Tarockpartner, in der 46. Folge
  • Jutta Heinz – als Jutta Lafite, Frau von Bruno Lafite in der 280. Folge
  • Liane Hielscher – als Wienbesucherin in der 310. Folge
  • Hellmuth Hron – als Carlo Wlk, Freund vom Heinz in der 12. Folge und als Architekt Immergrün in der 229. Folge
  • Gabriele Jacoby – als Frau Dr. Gabi Brenner, Steuerberaterin, in der 76. Folge
  • Peter Josch – als Einbrecher in der 356. Folge
  • Anton Karas – als er selbst in der 21. Folge
  • Edith Klinger – als sie selbst in der 27. Folge
  • Dagmar Koller – als Dagmar Kollier, Filmstar, in der 44. Folge
  • Ossy Kolmann – als trinkfreudiger Heurigenbesucher in der 21. Folge,
als Herr Hrematka, Ingenieur in der 262. Folge
  • Karl Krittl – als Rauchfangkehrer in der 1. Folge,
als Gast der Konditorei in der 351. Folge
als ehemaliger Kollege von Sektionschef Lafite in der 287. Folge
  • Lotte Ledl – als Frau Lotte, Mutter einer Freundin vom Tommy in der 31. Folge
  • Hugo Lindinger – als Hugo Tschurtschentaler alias Hugo Trautmann, ehemaliger Schauspielerkollege von Hilla in der 18. Folge
  • Siegfried Lowitz – als er selbst in der 100. Folge
  • Hanns Matula – als Kameramann in der 44. Folge
  • Karl Merkatz – als Kripobeamter Oberstleutnant Marek in der 223. Folge
  • Dorothea Neff – als Dorothea bzw. Dorli, alte Freundin von Hilla aus Schauspielerzeiten in der 19. Folge
  • Helga Papouschek – als Helga Nemecek in der 48. Folge
  • Herbert Prikopa – als Herbert Weinberger, Neffe von Frau Nowotny in der 39. Folge,
als Ministerialbeamter Julius Grillparzer in der 200. Folge
wahrscheinlich nochmal in der 112. Folge
  • Rolf Schimpf – als Hochstapler Rolf Schandt in der 300. Folge
  • Dolores Schmidinger – als Dorli, Freundin aus Graz, in der 66. Folge
  • Karl Schönböck – als Champi, alter Freund und Kollege von Botschafter Dr. Hollmann in der 156. Folge
  • Irmgard Seefried – als Schulkollegin von Hilla in der 59. Folge
  • Brigitte Swoboda – als Rendezvous von Herrn Nowak in der 93. Folge
  • Bruno Thost – als Bruno Lafite, möglicher Verwandter der Familie aus Meißen in der 280. Folge
  • Francisca Tu – als „Kätzchen“, attraktive Begleiterin von Herrn Reiermann in der 10. Folge
  • Otto Wanz – als Herr Otto in der 241. Folge
  • Eva Zilcher – als Eva, Begleiterin der Dorothea in der 19. Folge
  • Heinz Zuber – als Henri Zorbet, Freund von Niki, in der 73. Folge

Die liebe Familie – Next Generation

Von Donnerstag, den 12. April 2007, bis Ende August 2007 sendete der ORF ein auf spontanen Gags aufbauendes Comedy-Format, das inhaltlich auf Motive des Stegreifspiels zurückgreift.

Darsteller

Spielleiter Oliver Baier

Folgen

  1. Der Hochzeitstag
  2. Hoher Besuch
  3. Wein, Weib und Gesang
  4. Unter Strom
  5. Der schnöde Mammon
  6. Das Verhältnis
    • Ausstrahlung: 2. August 2007
    • Gäste: Gerda Rogers, Gerhard Walter als Privatdetektiv „Luigi“
  7. Der Geburtstag
  8. Die Erbschaft
    • Ausstrahlung: 23. August 2007
    • Gäste: Hilde Sochor als Erbtante Gundula

Einzelnachweise

  1. in Folge 5 wird die Hausnummer mit 4 angegeben

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Begriffsklärungs-Icon (Autor: Stephan Baum) Eigenes Werk ( Originaltext: Own drawing by Stephan Baum ) Original Commons upload as File:Logo Begriffsklärung.png by Baumst on 2005-02-15 Stephan Baum
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Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war ( seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“ ). Dekorationen, Insignien und Hoheitszeichen in Verbindung mit / in conjunction with Grundsätzliche Bestimmungen über Verwendung des Hoheitszeichens sowie über die Fahnenordnung des Österreichischen Bundesheeres. Erlass vom 14. Mai 2018, GZ S93592/3-MFW/2018 . Bundesministerium für Landesverteidigung
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