Lurngau
Der Lurngau (auch: Grafschaft Lurn) war ein mittelalterlicher Gau, der praktisch ganz Oberkärnten und Osttirol umfasste. Erstmals erwähnt wird die Grafschaft Lurn im Jahre 974 in einer Schenkung Ottos II. für das Bistum Freising.[1]
Geografische Lage
Sein Zentrum war das Lurnfeld, daran schlossen sich nordwestlich das Mölltal, westlich das obere Drautal bis kurz über die heutige Bezirkshauptstadt Lienz und anschließend das Tal der Isel mit den Seitentälern an. Drauabwärts reichte der Lurngau bis vor Villach; auch das Gailtal gehörte dazu.
Westlich von Lienz grenzte der Lurngau an den Gau Pustertal, im Osten stieß der Lurngau an den Kroatengau und die Grafschaft Friesach.
Die Drau bildete die Grenze der kirchlichen Einflussbereiche: Nördlich der Drau war das Erzbistum Salzburg zuständig, südlich der Drau das Patriarchat Aquileia.
Ursprüngliches Zentrum des Lurngaus war die Hohenburg als Sitz der Grafen von Lurn.
Grafen im Lurngau
- Ottwin († 1019), ∞ Wichburg (Lurngau)
- Engelbert IV. († 1040)[2]
Grafen von Lurn (bis 1135)
- Udalschalk († 1115) aus der Familie der Ernste von Grögling-Hirschberg
- Konrad († 1112), Graf im Lurngau, Vogt von Aquileia
- Altmann von Lurngau († 1149), Bischof von Trient, Zweitbegründer von Stift Suben, vermacht 1142 die Hohenburg an Salzburg
- Adalbero († 1135), Graf im Lurngau
Ab 1135, nach dem Aussterben der Lurner Grafen, besaß das Erzbistum Salzburg die Orte Pusarnitz, Sachsenburg, Gmünd und Stall im Mölltal, die späteren Görzer Meinhardiner begannen sich in der Gegend um Lienz in Richtung Friaul zu entwickeln, und von Spittal an der Drau abwärts konnte sich ab 1135 die Grafschaft Ortenburg verselbstständigen, deren Gebiet bis dahin auch zum Lurngau gehört hatte.
Siehe auch
- Liste mittelalterlicher Gaue (mit Landkarte)
Einzelnachweise
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Landkarte Oberkärntens , dem westlichen Teil von Kärnten / Österreich aus der Zeit um 1750. Die im Original farbige Wandkarte im Maßstab 1:360.000 wurde vermutlich in der Seutterschen Werkstatt in Augsburg gedruckt. Karthograph war der aus Wien stammende "Landesingenieur" Nikolaus Josephus Karl Surgant (23.02.1702-03.10.1763), dessen 1765 verstorbene Sohn Josef Paul Ingeniur-Leutnant im Regiment Lichtenstein war. Die Karte, die möglicherweise im Umfeld der Josephinische Landesaufnahme entstand, wurde um 1990 von Ota Pokorný in der umfangreichen Kartensammlung des mittelböhmischen Schloßarchivs Kačina bei Kutná Hora dem früheren Kuttenberg in Tschechien (Böhmen) entdeckt. Die Bearbeitung z.B. der Ortsbezeichnungen ist noch nicht abgeschlossen. 1 Auf der Geographischen Mappa des obern Kreis Im Herzogthum Carnthen verläuft die Grenze zu Unterkärnten östlich des Kanaltals bei Raibl , über den Wurzenpass , durch den Faaker See , im Osten Villach vorbei, durch den Ossiacher See , nach Gnesau und dann östlich der Turrach nach Norden. | scan and upload by Joadl | Nikolaus Josephus Karl Surgant (23.02.1702-03.10.1763) | Datei:Oberkärnten Karte Surgant um 1750.jpg |