Maria Fischer (Widerstandskämpferin, 1897)
Maria Fischer, auch Marie Fischer, (* 30. Juli 1897 in St. Pölten; † 6. Februar 1962 in Wien[1]) war eine österreichische Seidenwinderin, Textilarbeiterin und trotzkistische Widerstandskämpferin gegen den Austrofaschismus und Nationalsozialismus.[2]
Leben
Die ersten Lebensjahrzehnte
Maria Fischer kam in St. Pölten als eine von drei ehelichen Töchtern des Sattlermeisters Johann Fischer (* 20. September 1867 in Untersiegendorf,[3] † 24. Februar 1905 in St. Pölten[4]) und der Antonia Fischer (auch Antonie Fischer),[1][5] geb. Kronigel (* 10. Mai 1864 in Kleinreichenbach,[3][6] bestattet am 21. März 1928 am Wiener Südwestfriedhof[4][7]), zur Welt.
Ihre Schwestern waren
- Antonie (* 8. Juni 1893 in Melk,[8] † 2. November 1934 in Wien, bestattet am 6. November 1934 am Wiener Südwestfriedhof[9][10]) und
- Amalie (* 17. Februar 1895 in Melk, † 19. Juli 1943 in Brünn durch Suizid)[5][11] Fischer.
Ihre Halbbrüder waren[12]
- Karl Kronigel[13] (* 4. März 1889 in Wien, † 16. März 1965 in Wien,[14] bestattet am 19. März 1965 am Wiener Südwestfriedhof[15][16]) und
- Josef Pfeffer.[16]
Ihre Halbschwester war
- Ludmilla Kronigel, legitimierte Pfeffer (* 17. Februar 1910, † 22. Juli 1911).[17]
Nach Absolvierung der Volksschule erlernte Maria Fischer den Beruf der Seidenwinderin und arbeitete als Textilarbeiterin sowohl in verschiedenen Betrieben als auch in Heimarbeit.[18][19]
Sie übersiedelte von St. Pölten nach Wien, wo sie seit 1916 gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Antonie eine Wohnung in Penzing (damals zu Hietzing gehörig), Gusenleithnergasse 11, bewohnte.[20]
1916 wurde sie Mitglied der Sozialdemokratischen Partei und der Freien Gewerkschaften.[21] Am 23. September 1918 gebar sie ihren einzigen Sohn Karl Fischer († 17. März 1963), den sie selbstbewusst „Kegel“ – ein mittelalterlicher Ausdruck für ein uneheliches Kind – nannte. Dieser Name wurde später von Karl Fischer als Deckname im Untergrund verwendet.[21][22]
Widerstand, Verfolgung, Haft und Befreiung (1935–1945)
Maria Fischer kam 1935/36 durch ihren Sohn mit den „Revolutionären Kommunisten Österreichs“ (RKÖ) in Kontakt, sie wurde deren Mitglied[23] und stellte ihre Wiener Wohnung als Sekretariat für die Untergrundarbeit zur Verfügung.[21]
Fischers Sohn Karl wurde Anfang November 1936 verhaftet[22] und am 13. August 1937 vom Landesgericht für Strafsachen Wien und am 23. September 1937 vom Obersten Gerichtshof gemeinsam mit Georg Scheuer und zwei weiteren Gesinnungsgenossen im Wiener Trotzkistenprozess wegen Hochverrates zu fünf Jahren schwerem Kerker, verschärft durch einen Fasttag vierteljährlich, verurteilt,[24] mit der Februaramnestie 1938 aber vorzeitig aus der Haft in Krems-Stein entlassen.[25] Er emigrierte anschließend über die Schweiz nach Belgien und Frankreich, wo er im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv war.[26][27] 1943 in Frankreich festgenommen, wurde er 1944 an die Gestapo ausgeliefert und anschließend ins Konzentrationslager Buchenwald deportiert.[28]
Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland schloss sich Maria Fischer der trotzkistischen Widerstandsgruppe „Gegen den Strom“ an, wobei sie ihre Wohnung erneut als Zentrale zur Verfügung stellte. Ihre Freunde und Gesinnungsgenossen nannten sie liebevoll „Mitzi-Tante“. Als Decknamen für ihre Untergrundarbeit verwendete sie das Wort „Netz“.[23][21]
Während dieser Zeit arbeitete sie bei der Wiener Firma Hans Amfaldern als Hilfsarbeiterin.[29] Am 27. Januar 1941 verurteilte sie der Reichstreuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Wien-Niederdonau durch einen Ordnungsstrafbescheid wegen Arbeitsverweigerung an einem Sonntag zu einer Geldstrafe von 8 Reichsmark (siehe Bilder des Ordnungsstrafbescheides in der Dokumente-Galerie).[30]
Sie trat am 27. Jänner 1942 aus der römisch-katholischen Kirche aus.[1]
Im April 1943 wurde die Widerstandsgruppe „Gegen den Strom“ von der Gestapo aufgerollt. Bei einer Hausdurchsuchung wurden bei Maria Fischer eine Schreibmaschine, Papier und weitere Utensilien für die Herstellung von Flugblättern sichergestellt, die sie in eigens angefertigten Geheimfächern von Wäschekästen versteckt hatte.[21] Sie wurde am 14. April 1943 von der Gestapo festgenommen.[31] Erst nachträglich, am 13. Mai 1943, wurde dazu ein Schutzhaftbefehl des Reichssicherheitshauptamtes wegen „hochverräterischer Betätigung“ gegen sie erlassen (siehe Bild des Schutzhaftbefehles).[32] In der Anklage wurde ihr zur Last gelegt, die Organisation „Gegen den Strom“ durch Mitgliedsbeiträge unterstützt und gemeinsam mit Josef Jakobovits in ihrer Wohnung die Flugschriften Gegen den Strom und Rundschau hergestellt zu haben. In diesen Schriften wurden beispielsweise die internationalistischen und defätistischen Positionen der Gruppe dargelegt.[21]
Am 10. Dezember 1943 wurde sie wegen Vorbereitung zum Hochverrat vom 5. Senat des Volksgerichtshofs in Wien zu fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt.[31][33][34] Als „mildernd“ wurde im Urteil ihr angeblich „nur sehr mäßiger Intellekt ..., der sie daran gehindert haben mag, die volle Tragweite ihres Tuns zu übersehen“ ins Treffen geführt.[21] Ihre Gesinnungsgenossen Franz Kascha (* 29. Jänner 1907 in Wien)[35] und Josef Jakobovits (* 31. März 1916) wurden vom Volksgerichtshof zum Tod verurteilt und am 13. März 1944 im Landesgericht Wien hingerichtet, über weitere Mitglieder der Widerstandsgruppe wurden folgende Urteile gefällt: Leopold Kascha (* 18. Dezember 1908 in Wien, † 1957)[36] zehn Jahre Zuchthaus und zehn Jahre Ehrverlust, Paula Binder (* 19. September 1913 in Wien) zwei Jahre Zuchthaus und zwei Jahre Ehrverlust, Johann Putz (* 1. August 1915 in Wien) und Ludwig Weseli (* 8. Juli 1886 in Wien) ein Jahr Gefängnis.[21][34][37][38][39]
Wie aus erhalten gebliebenen Schriftstücken Maria Fischers hervorgeht, verbrachte sie ihre Haftzeit zunächst in verschiedenen Wiener Gefängnissen: anfangs im Polizeigefangenenhaus des Polizeigebäudes Rossauer Lände, danach in der dem Landesgericht für Strafsachen Wien angeschlossenen Justizanstalt Wien Josefstadt, weiters in dem nicht mehr bestehenden (Amts-)Gerichtsgefängnis II, Wien-Leopoldstadt, Schiffamtsgasse 1, an dessen Stelle sich heute das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen befindet, und nach ihrer Verurteilung in der Untersuchungshaftanstalt Wien II, Wien-Josefstadt, Hernalsergürtel 6–12.[40]
Danach wurde sie über Brünn und Breslau in das Frauenzuchthaus Jauer deportiert, in dem sie nach ihrer Einlieferung am 10. April 1944 registriert wurde[41][42] und bis Ende Jänner 1945 inhaftiert war.[43] Maria Fischer wurde vor der sowjetischen Einnahme der Stadt Jauer aus dem dortigen Frauenzuchthaus verlegt und war ab 1. Februar 1945 im Frauenstrafgefängnis in Leipzig-Kleinmeusdorf inhaftiert.[21][44] Am 18. April 1945 wurde sie durch die United States Army befreit und am 20. April 1945 entlassen (siehe Bilder des Entlassungscheines in der Dokumenten-Galerie).[21][44][45]
Seit 1945
Nach ihrer Entlassung aus dem Frauenstrafgefängnis Leipzig-Kleinmeusdorf schlug sie sich zu Fuß bis nach Linz durch, wo sie durch Zufall – noch in Zuchthauskleidung – von ihrem Sohn Karl, der zuvor aus dem Konzentrationslager Buchenwald entlassen worden war, in der Nietzschestraße wiederentdeckt wurde.[21] Ihr Sohn nahm sie bei sich in seiner Linzer Wohnung auf.[46]
Am 22. Jänner 1947 wurde Karl Fischer auf der Linzer Nibelungenbrücke an der sowjetisch-amerikanischen Demarkationslinie vom sowjetischen Geheimdienst NKWD entführt[47][48] und wegen angeblicher Spionage zu fünfzehn Jahren „Besserungsarbeitslager“ verurteilt.[21][49][50] Nach dem für sie unerklärlichen Verschwinden ihres Sohnes erstattete Maria Fischer am 22. Jänner 1947 eine Abgängigkeitsanzeige,[51] jedoch ohne Erfolg.[52] Vergeblich setzten seine Gesinnungsgenossen alle Hebel in Bewegung, um eine Intervention offizieller österreichischer Stellen bei den sowjetischen Behörden zu erwirken.[21] Karl Fischer wurde in die Sowjetunion verschleppt und trotz eines Selbstmordversuches bis 1955 in mehreren Lagern des Gulag in Ost-Sibirien (Kolyma, Maxim Gorki, Dnjeprowsk, Laso), dann ab April 1952 im Politisolator Alexandrovsky Central im Rajon Bochan der Oblast Irkutsk inhaftiert.[53][54]
Im Anschluss an die Verschleppung ihres Sohnes kehrte sie von Linz wieder nach Wien in ihre frühere Wohnung zurück und arbeitete danach nur kurz, bis sie eine (in eigenen Worten) „auskömmliche Rente“ erhielt. Josef Hindels, Jugendfreund und Gesinnungsgenosse ihres Sohnes, wohnte nach seiner Rückkehr aus dem schwedischen Exil eine Zeit lang bei ihr.[55]
Maria Fischer erfuhr vom Schicksal ihres Sohnes erst sehr spät[56] und konnte trotz mehrfacher Ansuchen um Gestattung des Briefwechsels erst im Frühjahr 1955 mit ihm schriftlich Kontakt aufnehmen (siehe Bild: Erstes Schreiben Maria Fischers an ihren Sohn Karl in der UdSSR, 26. April 1955).[57]
Am 20. Juni 1955 konnte sie ihren im Zusammenhang mit dem Abschluss des österreichischen Staatsvertrages aus der Sowjetunion repatriierten Sohn Karl in Wiener Neustadt empfangen und wieder bei sich in ihrer Wohnung aufnehmen.[58][59]
Während ihrer Pension betreute sie die Grinzinger Wohnung von Josef Hindels.
Maria Fischer starb am 6. Februar 1962 nach einem Schlaganfall in Wien.[60] Sie wurde wie ein Jahr danach ihr Sohn Karl zunächst am Wiener Südwestfriedhof begraben (Bestattungsdatum 15. Februar 1962).[61] Anfang 1991 ließ Karl Fischers Witwe Maria Johanna Fischer beide Verstorbenen exhumieren und einäschern. Beide Urnen wurden anschließend nach Ilz, Steiermark, überführt und am 25. März 1991 am dortigen Ortsfriedhof bestattet.[22][62]
Ehrung
- Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs gemeinsam mit ihrem Sohn Karl Fischer, postum übergeben in Graz am 29. Juni 2021[63]
Dokumenten-Galerie
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Ordnungsstrafbescheid des Reichstreuhänders der Arbeit für das Gebiet Wien- Niederdonau gegen Maria Fischer, 27. Januar 1941, Seite 1
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Ordnungsstrafbescheid des Reichstreuhänders der Arbeit für das Gebiet Wien-Niederdonau gegen Maria Fischer, 27. Januar 1941, Seite 2
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Kennkarte Deutsches Reich, Maria Fischer, 5. Oktober 1942
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Registrierungskarte von Maria Fischer als Gefangene im Frauenzuchthaus Jauer
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Briefkopf eines Briefes von Maria Fischer aus dem Frauenzuchthaus Jauer, geschrieben auf einem Vordruck des Zuchthaus- Briefpapiers, 30. April 1944
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Entlassungsschein Maria Fischer, Frauenstrafgefängnis Leipzig-Kleinmeusdorf, 20. April 1945, Vorderseite
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Entlassungsschein Maria Fischer, Frauenstrafgefängnis Leipzig-Kleinmeusdorf, 20. April 1945, Rückseite
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Mittels Füllfederhalter verfasstes Schreiben Karl Fischers zum 49. Geburtstag seiner Mutter Maria, 29. Juli 1946
Literatur
- Cécile Denis: Continuités et divergences dans la presse clandestine de résistants allemands et autrichiens en France pendant la Seconde Guerre mondiale: KPD, KPÖ, Revolutionäre Kommunisten et trotskystes. Thèse de doctorat réalisée sous la direction d’Hélène Camarade, soutenue publiquement le 10 décembre 2018 à l’université Bordeaux-Montaigne (Dissertation an der Universität Bordeaux-Montaigne), Bordeaux 2018. (französisch)
- Roland Fischer: Fischer Maria (Marie); Seidenwinderin und Widerstandskämpferin. In: Ilse Korotin (Hrsg.): biografıA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1: A–H. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2016, ISBN 978-3-205-79590-2, S. 832–834.
- Historischer Verein der Marktgemeinde Ilz und Umgebung (Hrsg.): Widerstand gegen die Diktaturen in Österreich und Europa in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts – und was das mit Ilz zu tun hat! – Teil 1: Maria Fischer (Widerstandskämpferin, 1897–1962). In: Historia Illenz. Zeitung des Historischen Vereins der Marktgemeinde Ilz und Umgebung, Nr. 12, Jahrgang 3, Ilz 2020, S. 1 und S. 6–9.
- Historischer Verein der Marktgemeinde Ilz und Umgebung (Hrsg.): Widerstand gegen die Diktaturen in Österreich und Europa in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts – und was das mit Ilz zu tun hat! – Teil 2: Karl Fischer (Widerstandskämpfer, 1918–1963). In: Historia Illenz. Zeitung des Historischen Vereins der Marktgemeinde Ilz und Umgebung, Nr. 13, Jahrgang 4, Ilz 2020, S. 1 und S. 6–8.
- Historischer Verein der Marktgemeinde Ilz und Umgebung (Hrsg.): Widerstand gegen die Diktaturen in Österreich und Europa in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts – und was das mit Ilz zu tun hat! – Teil 3: Karl Fischer (Widerstandskämpfer, 1918–1963). In: Historia Illenz. Zeitung des Historischen Vereins der Marktgemeinde Ilz und Umgebung, Nr. 14, Jahrgang 4, Ilz 2020, S. 1 und S. 3–5.
- Fritz Keller: In den Gulag von Ost und West. Karl Fischer. Arbeiter und Revolutionär. ISP-Verlag, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-88332-046-3.
- Fritz Keller: Le Trotskysme en Autriche de 1934 a 1945. In: Cahier Leon Trotsky Nr. 5, Paris Janvier-Mars 1980. (französisch)
- Fritz Keller: Quelques biographies de militants de l'Opposition autrichienne. In: Cahier Leon Trotsky Nr. 5, Paris Janvier-Mars 1980. (französisch)
- Nils Klawitter: Vm KZ nach Sibirien. In: Der Spiegel Geschichte, Ausgabe 3/2022, Mai 2022, S. 112–117.
- Georg Scheuer: Nur Narren fürchten nichts. Szenen aus dem dreißigjährigen Krieg, 1915–1945. Verlag für Gesellschaftskritik, Wien 1991, ISBN 3-85115-133-X.
Weblinks
- Cécile Denis: Continuités et divergences dans la presse clandestine de résistants allemands et autrichiens en France pendant la Seconde Guerre mondiale: KPD, KPÖ, Revolutionäre Kommunisten et trotskystes. Thèse de doctorat réalisée sous la direction d’Hélène Camarade, soutenue publiquement le 10 décembre 2018 à l’université Bordeaux-Montaigne (Dissertation an der Universität Bordeaux-Montaigne), Bordeaux 2018. (französisch)
- Roland Fischer: Fischer Maria, Seidenwinderin und Widerstandskämpferin. In: biografia.sabiado.at, Seite des Instituts für Wissenschaft und Kunst, Wien.
- Roland Fischer: FISCHER Maria Alias: tante Mitzi, Netz. In: maitron.fr, 5. Mai 2021. (französisch; Adaptierung und französische Übersetzung des deutschen Textes: Cécile Denis)
- Christine Kanzler: Fischer, Maria (Marie); Deckname: Netz, Seidenwinderin und Widerstandskämpferin, Seite des „biografiA“-Modul-Projekts Österreichische Frauen im Widerstand am Institut für Wissenschaft und Kunst, Wien.
- Fritz Keller: Trotskyism in Austria (Memento vom 16. August 2017 im Internet Archive) (englisch).
- Nils Klawitter: Vm KZ nach Sibirien. In: spiegel.de/geschichte, abgerufen am 13. Juni 2022.
Einzelnachweise
- 1 2 3 Taufbuch St. Pölten–Franziskaner, Bd. 14, S. 159, RZl. 189 (online auf matricula-online.eu)
- ↑ Ilse Korotin: Frauen sichtbar machen. Das Projekt „biografiA. datenbank und lexikon österreichischer frauen“. (PDF) (Memento vom 18. Oktober 2017 im Internet Archive), S. 8f.
- 1 2 Trauung Johann Fischer und Antonia Kronigel: Trauungsbuch Melk, Bd. 8, S. 99, RZl. 1 (online auf matricula-online.eu)
- 1 2 Trauung von Anton Pfeffer und Antonia Fischer geb. Kronigel: Trauungsbuch St. Pölten–Franziskaner, Bd. 13, S. 104, RZl. 40 (online auf matricula-online.eu)
- 1 2 Sterbeurkunde Amalie Fischer, Standesamt Brünn-Stadt, Nr. 816/1943 vom 17. August 1943, in Privatbesitz. Der Name ihrer Mutter war lt. dieser Sterbeurkunde Antonie Fischer, geborene Kronigel. Amalie Fischers jüdischer Lebensgefährte, von Beruf Kunsthändler, wurde davor von den nationalsozialistischen Behörden in Brünn verhaftet und in ein nicht näher bekanntes Konzentrationslager deportiert, wo er vermutlich verstarb (mündliche Information an den Erstautor des Artikels durch Maria Johanna Fischer, Schwiegertochter Maria Fischers).
- ↑ Taufe Antonia Kronigel: Taufbuch Windigsteig, Bd. 6, S. 98 (online auf matricula-online.eu); in manchen späteren Matriken wird als ihr Geburtsort irrtümlich der Zuständigkeitsort ihrer Mutter, Zahrádka bei Ledetsch, angegeben.
- ↑ Historische Grabsuche Friedhöfe Wien, friedhoefewien.at, Eingabe: Antonie Pfeffer, Friedhof: Südwest, Jahr der Bestattung: 1928, historische Grabsuche; Grabdaten: Gruppe 27, Reihe 4, Nummer 20; abgerufen am 17. März 2022.
- ↑ Taufe Antonie Fischer: Taufbuch Melk, Bd. 10, S. 223, RZl. 29 (online auf matricula-online.eu)
- ↑ Parte Antonie Fischer vom 3. November 1934; in Privatbesitz.
- ↑ Historische Grabsuche Friedhöfe Wien, friedhoefewien.at, Eingabe: Antonie Fischer, Friedhof: Südwest, Jahr der Bestattung: 1934, historische Grabsuche; Grabdaten: Gruppe 27, Reihe 4, Nummer 20; abgerufen am 17. März 2022.
- ↑ Taufe und Tod Amalie Fischer: Taufbuch Melk, Bd. 10, S. 250, RZl. 15 (online auf matricula-online.eu)
- ↑ Maria Fischer nannte die Vornamen ihrer (Halb-)Brüder Karl und Josef (auch: „Peperl“) mehrfach in diversen erhalten gebliebenen, in Privatbesitz befindlichen Schriftstücken aus der Zeit ihrer Inhaftierung.
- ↑ Gemäß entsprechender Angabe zu Name und Wohnung des nächsten Angehörigen in der Registrierungskarte von Maria Fischer als Gefangene im Frauenzuchthaus Jauer (siehe Dokumenten-Galerie): Bruder Karl Kronigel.
- ↑ Taufe und Tod Karl Kronigel: Taufbuch Wien–Alservorstadtkrankenhaus, Bd. 138, S. 218 (online auf matricula-online.eu)
- ↑ Aktuelle Grabsuche Friedhöfe Wien, friedhoefewien.at, Eingabe: Karl Kronigel, Friedhof: Südwest, Jahr der Bestattung: 1965, aktuelle Grabsuche; Grabdaten: Gruppe 19, Reihe 3, Nummer 22 (abgelaufen 19. Mai 2015); abgerufen am 17. März 2022.
- 1 2 Die Familiennamen der (Halb-)Brüder Karl Kronigel und Josef Pfeffer wurden in zwei mittels Durchschlagpapier angefertigten, erhalten gebliebenen und in Privatbesitz befindlichen Kopien von Briefen Franz Fischers, des Neffen Maria Fischers, an dieselben vom 23. Oktober 1943 genannt.
- ↑ Taufe Ludmilla Kronigel, leg. Pfeffer: Taufbuch St. Pölten–Franziskaner, Bd. 20, S. 13, RZl. 94 (online auf matricula-online.eu)
- ↑ Fritz Keller: In den Gulag von Ost und West. Karl Fischer. Arbeiter und Revolutionär. ISP-Verlag, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-88332-046-3, S. 10.
- ↑ Lily Braun: Die Frauenfrage: ihre geschichtliche Entwicklung und wirtschaftliche Seite, Kapitel Hausindustrie und Heimarbeit: Die Textil-Hausindustrie.. Berlin 1901. In: lexikus.de, abgerufen am 16. Oktober 2019.
- ↑ Gemäß entsprechender Angabe in einem Brief von Maria Fischer an ihre Nichte Maria Johanna Fischer, verfasst am 28. Jänner 1944 in der Untersuchungshaftanstalt Wien II, Wien VIII, Hernalsergürtel 6-12. (Privatbesitz)
- 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Christine Kanzler: Fischer, Maria (Marie); Deckname: Netz, Seidenwinderin und Widerstandskämpferin, Seite des „biografiA“-Modul-Projekts Österreichische Frauen im Widerstand am Institut für Wissenschaft und Kunst, Wien.
- 1 2 3 Stefan Karner: Der Spiel-„Kegel“. In: Kleine Zeitung Spezial: 1945. Vom Dritten Reich zur Zweiten Republik. Hrsg.: Christian Weniger, Graz 2015, ISBN 978-3-902819-48-2, S. 142.
- 1 2 Cécile Denis: Continuités et divergences dans la presse clandestine de résistants allemands et autrichiens en France pendant la Seconde Guerre mondiale: KPD, KPÖ, Revolutionäre Kommunisten et trotskystes, These der Dissertation an der Universität Bordeaux Montaigne, Bordeaux 2018, abgerufen am 20. Juni 2020. (französisch)
- ↑ Fritz Keller: In den Gulag von Ost und West. Karl Fischer. Arbeiter und Revolutionär. ISP-Verlag, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-88332-046-3, S. 27.
- ↑ Fritz Keller: In den Gulag von Ost und West. Karl Fischer. Arbeiter und Revolutionär. ISP-Verlag, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-88332-046-3, S. 31.
- ↑ Fritz Keller: In den Gulag von Ost und West. Karl Fischer. Arbeiter und Revolutionär. ISP-Verlag, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-88332-046-3, S. 27ff.
- ↑ Georg Scheuer: Nur Narren fürchten nichts. Szenen aus dem dreißigjährigen Krieg, 1915–1945. Verlag für Gesellschaftskritik, Wien 1991, ISBN 3-85115-133-X, S. 157ff.
- ↑ Fritz Keller: In den Gulag von Ost und West. Karl Fischer. Arbeiter und Revolutionär. ISP-Verlag, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-88332-046-3, S. 70ff.
- ↑ Amfaldern K.G.. In: fold3.com: umfassende Firmeninformationen über Amfaldern K.G. ab dieser und diversen folgenden Seiten (weiterklicken!), auch über die Filiale in Wien 14, Mitisgasse 9/11, in der Maria Fischer arbeitete, abgerufen am 16. Oktober 2019.
- ↑ Ordnungsstrafbescheid des Reichstreuhänders der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Wien-Niederdonau vom 27. Januar 1941, siehe Bild des Ordnungsstrafbescheides in der Dokumente-Galerie, Original in Privatbesitz.
- 1 2 Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes: Nicht mehr anonym - Fotos aus der Erkennungsdienstlichen Kartei der Gestapo Wien, Gestapo-Opfer. Für die Profil-Suche Marie Fischer, geb. 30.07.1897, auf der folgenden Seite auf den Button „Mehr Informationen“ klicken:
- ↑ Schutzhaftbefehl des Reichssicherheitshauptamtes Berlin vom 13. Mai 1943, siehe Bild des Schutzhaftbefehles; Abkürzung "kfl" (Religion): konfessionslos; Original in Privatbesitz.
- ↑ Österreichische Stalin-Opfer. Memorial. Junius-Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Wien 1990, ISBN 3-900370-81-8, S. 96.
- 1 2 Tagesberichte der Gestapo, 1. November 1943 - 31. Dezember 1943, Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Nr. 8477, S. 4.
- ↑ Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes: Nicht mehr anonym - Fotos aus der Erkennungsdienstlichen Kartei der Gestapo Wien, Gestapo-Opfer. Für die Profil-Suche Franz Kascha, auf der folgenden Seite auf den Button „Mehr Informationen“ klicken:
- ↑ Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes: Nicht mehr anonym - Fotos aus der Erkennungsdienstlichen Kartei der Gestapo Wien, Gestapo-Opfer. Für die Profil-Suche Leopold Kascha, auf der folgenden Seite auf den Button „Mehr Informationen“ klicken:
- ↑ Nicht mehr anonym, Erkennungsdienstliche Kartei der Gestapo Wien: Franz Kascha (Memento vom 14. April 2008 im Internet Archive)
- ↑ Weihestätte (ehemaliger Hinrichtungsraum), Gedenktafeln mit Namen von 536 Hingerichteten, Seite auf nachkriegsjustiz.at, abgerufen am 5. Mai 2015.
- ↑ Fritz Keller: Trotskyism in Austria (Memento vom 16. August 2017 im Internet Archive) (englisch).
- ↑ Alle genannten Schriftstücke Maria Fischers (diverse Briefe und eine Postkarte) befinden sich in Privatbesitz.
- ↑ Siehe Dokumenten-Galerie: Registrierungskarte von Maria Fischer als Gefangene im Frauenzuchthaus Jauer.
- ↑ Fritz Keller: In den Gulag von Ost und West. Karl Fischer. Arbeiter und Revolutionär. ISP-Verlag, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-88332-046-3, S. 97.
- ↑ Siehe Dokumenten-Galerie: Briefkopf eines Briefes von Maria Fischer aus dem Frauenzuchthaus Jauer, geschrieben auf einem Vordruck des Zuchthaus-Briefpapiers am 30. April 1944.
- 1 2 Leipzig-Kleinmeusdorf Womens’ Prison, Artikel auf frankfallaarchive.org (englisch), abgerufen am 12. Oktober 2018.
- ↑ Entlassungsschein des Frauenstrafgefängnisses Leipzig-Kleinmeusdorf vom 20. April 1945 (siehe Dokumente-Galerie), Original in Privatbesitz.
- ↑ Fritz Keller: In den Gulag von Ost und West. Karl Fischer. Arbeiter und Revolutionär. ISP-Verlag, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-88332-046-3, S. 95ff.
- ↑ Karl Fischer, Autobiographie. In: Österreichische Stalin-Opfer. Memorial. Junius-Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Wien 1990, ISBN 3-900370-81-8, S. 96–105.
- ↑ Interview von Fritz Keller mit Emily Rosdolsky am 7. Juni 1983.
- ↑ Fritz Keller: In den Gulag von Ost und West. Karl Fischer. Arbeiter und Revolutionär. ISP-Verlag, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-88332-046-3, S. 103ff.
- ↑ John Barron: KGB. Arbeit und Organisation des sowjetischen Geheimdienstes in Ost und West. Knaur-Verlag, München 1974, ISBN 3-426-03577-4, S. 391.
- ↑ Bestätigung der Abgängigkeitsanzeige, Bundes-Polizeikommissariat Urfahr, Kriminalabteilung, vom 25. April 1947, in Privatbesitz.
- ↑ Fritz Keller: In den Gulag von Ost und West. Karl Fischer. Arbeiter und Revolutionär. ISP-Verlag, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-88332-046-3, S. 141.
- ↑ Bernhard Kuschey: Die Ausnahme des Überlebens. Ernst und Hilde Federn. Eine biographische Studie und eine Analyse der Binnenstrukturen des Konzentrationslagers. Psychosozial-Verlag, Gießen 2003, ISBN 3-89806-173-6, S. 844.
- ↑ Fritz Keller: In den Gulag von Ost und West. Karl Fischer. Arbeiter und Revolutionär. ISP-Verlag, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-88332-046-3, S. 103ff.
- ↑ Alle Angaben in: Erstes Schreiben Maria Fischers an ihren Sohn Karl in der UdSSR, 26. April 1955, in Privatbesitz.
- ↑ Hugo Dewar: Assassins at Large, Being a fully documented and hithero unpublished account of the executions outside Russia ordered by the GPU. Wingate-Verlag, London & New York 1951, S. 169ff.
- ↑ Maria Fischer: Erstes Schreiben an Karl Fischer in der UdSSR, 26. April 1955, in Privatbesitz.
- ↑ Fritz Keller: In den Gulag von Ost und West. Karl Fischer. Arbeiter und Revolutionär. ISP-Verlag, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-88332-046-3, S. 143.
- ↑ Österreichische Stalin-Opfer. Memorial. Junius-Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Wien 1990, ISBN 3-900370-81-8, S. 96.
- ↑ Sterbeurkunde des Standesamtes Wien-Penzing, Nr. 1130/1962 vom 8. Februar 1962, in Privatbesitz.
- ↑ Historische Grabsuche Friedhöfe Wien, friedhoefewien.at, Eingabe: Maria Fischer, Friedhof: Südwest, Jahr der Bestattung: 1962, historische Grabsuche; Grabdaten: Gruppe 27, Reihe 4, Nummer 20; abgerufen am 17. März 2022.
- ↑ Grabstätte: Feld II-C, Reihe 06, Grab 04 laut Graburkunde Friedhof Ilz vom 19. November 2019, in Privatbesitz.
- ↑ Verdiente Persönlichkeiten wurden für ihr Engagement geehrt. In: steiermark.at, 30. Juni 2021, abgerufen am 5. Juli 2021.
Personendaten | |
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NAME | Fischer, Maria |
ALTERNATIVNAMEN | Fischer, Marie |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Seidenwinderin und trotzkistische Widerstandskämpferin gegen den Austrofaschismus und Nationalsozialismus |
GEBURTSDATUM | 30. Juli 1897 |
GEBURTSORT | St. Pölten |
STERBEDATUM | 6. Februar 1962 |
STERBEORT | Wien |
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1. Schreiben Maria Fischers an Karl Fischer, 26. April 1955. Das Original des Schreibens wurde 2022 aus Privatbesitz an das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes übergeben. | Eigener Scan | Dnalor 01 | Datei:1. Schreiben Maria Fischers an Karl Fischer, 26. April 1955.jpg | |
Briefkopf eines Briefes von Maria Fischer aus dem Frauenzuchthaus Jauer, geschrieben auf einem Vordruck des Zuchthaus-Briefpapiers am 30. April 1944. Das Original des Briefes wurde 2022 aus Privatbesitz an das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes übergeben. | Eigener Scan | Dnalor 01 | Datei:Briefkopf Frauenzuchthaus Jauer, Brief Maria Fischer, 30. April 1944.jpg | |
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Entlassungsschein Maria Fischer, Frauenstrafgefängnis Leipzig-Kleinmeusdorf, 20.4.1945. Das Original wurde 2022 aus Privatbesitz an das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes übergeben. | Eigener Scan | Dnalor 01 | Datei:Entlassungsschein Maria Fischer, Frauenstrafgefängnis Leipzig-Kleinmeusdorf, 20.4.1945, Original, Rückseite.jpg | |
Entlassungsschein Maria Fischer, Frauenstrafgefängnis Leipzig-Kleinmeusdorf, 20.4.1945. Das Original wurde 2022 aus Privatbesitz an das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes übergeben. | Eigener Scan | Dnalor 01 | Datei:Entlassungsschein Maria Fischer, Frauenstrafgefängnis Leipzig-Kleinmeusdorf, 20.4.1945, Original, Vorderseite.jpg | |
Gedenktafel für Karl Fischer (Widerstandskämpfer), Wien - Ober Sankt Veit, Schrutkagasse 6 Text der Gedenktafel: Im Gedenken an Karl Fischer Widerstandskämpfer gegen Austrofaschismus, Nationalsozialismus, Stalinismus Am 23. September 1918 in Wien geboren, engagierte sich Karl Fischer als Jugendlicher gegen den Austrofaschismus. Er gründete 1935 die trotzkistischen „Revolutionären Kommunisten Österreichs“ mit, wofür er 1936 verhaftet und 1937 zu fünf Jahren Kerker verurteilt wurde. 1938 frühzeitig entlassen, emigrierte er nach Frankreich und später nach Belgien, wo er Widerstand gegen die Nationalsozialisten leistete. Bis 1943 - nach kurzzeitiger Inhaftierung 1940 - war er in Frankreich für die Résistance aktiv, bevor er erneut verhaftet und 1944 ins KZ Buchenwald deportiert wurde. Nach der Befreiung des Lagers 1945 kam Karl Fischer nach Linz, traf dort seine ebenfalls wegen Widerstands inhaftiert gewesene Mutter Maria wieder und arbeitete unter anderem als Dolmetscher. Zwei Jahre später wurde er vom sowjetischen Geheimdienst entführt und wegen angeblicher Spionage, Hochverrats und Trotzkismus zu 15 Jahren Lager verurteilt. Er wurde nach Sibirien deportiert und in mehreren Gulags, ab 1952 in einem Gefängnis bei Irkutsk inhaftiert. Erst 1955 wurde er aus der sowjetischen Haft entlassen und nach Österreich repatriiert. Ab 1959 wohnte er mit seiner Frau und seinem Sohn im benachbarten Haus in der Schrutkagasse 8, er starb am 17. März 1963 an den Folgen der langen Internierungen. Im Jahr 2020 wurde ihm und seiner Mutter Maria Fischer posthum das Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs verliehen. Stadt Wien Wiener Wohnen wienerwohnen.at Anmerkung: Die Gedenktafel wurde durch die Wiener Vizebürgermeisterin und zuständige Wohnbau-Stadträtin Kathrin Gaál veranlasst und laut Information ihres Büros im Frühjahr 2023 am Haus Schrutkagasse 6 angebracht. Eine Montage am ehemaligen Wohnhaus Karl Fischers (Schrutkagasse 8) war laut „Wiener Wohnen“ deshalb nicht möglich, da sich davor eine Hecke befindet und die Tafel dort straßenseitig nicht einsehbar bzw. lesbar wäre. | Eigenes Werk | Dnalor 01 | Datei:Gedenktafel für Karl Fischer (Widerstandskämpfer).jpg | |
Grab Familie Fischer, Ilz (Steiermark), 19. Mai 2019 | Eigenes Werk | Dnalor 01 | Datei:Grab Familie Fischer, Ilz (Steiermark), 19. Mai 2019.jpg | |
Karl Fischer mit seiner Mutter Maria im Juni 1955 nach seiner Rückkehr aus der UdSSR. Originalfoto in Privatbesitz von Dnalor_01; Aufnahme von Dipl. Ing. Konstantin Jawecki, Onkel von Dnalor_01. Bild mit Genehmigung von Dnalor_01 auch veröffentlicht in: http://www.univie.ac.at/biografiA/projekt/Widerstandskaempferinnen/Fischer_Maria.htm - Bildausschnitt vom Original | Eigener Scan | Dipl. Ing. Konstantin Jawecki | Datei:Karl und Maria Fischer 1955 crop.jpg | |
Kennkarte Deutsches Reich, Maria Fischer, 5. Oktober 1942. Das Original des Dokumentes wurde 2022 aus Privatbesitz an das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes übergeben. | Eigener Scan | Dnalor 01 | Datei:Kennkarte Deutsches Reich, Maria Fischer, 5. Oktober 1942 - Original, Innenansicht.jpg | |
Maria Fischer, Gestapo-Bild, Stapo-Leitstelle Wien, IV-43. Nr. 7963, April 1943; in Privatbesitz. Auch in: Wiener Stadt- und Landesarchiv (Magistratsabteilung 8), Rathaus, A-1082 Wien, Archivanschrift: Guglgasse 14, A-1110 Wien. Dieses Bild ist ebenso veröffentlicht: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes: Nicht mehr anonym - Fotos aus der Erkennungsdienstlichen Kartei der Gestapo Wien, Gestapo-Opfer. Für die Profil-Suche Marie Fischer, geb. 30.1897 auf der folgenden Seite auf den Button „Mehr Informationen“ klicken. | Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes | Autor/-in unbekannt Unknown author | Datei:Maria Fischer, Gestapo-Bild, Stapo-Leitstelle Wien, IV-43. Nr. 7963, April 1943.jpg |