Mellau
Mellau
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Bregenz | |
Kfz-Kennzeichen: | B | |
Fläche: | 40,55 km² | |
Koordinaten: | 47° 21′ N, 9° 53′ O | |
Höhe: | 688 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.258 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 31 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6881 | |
Vorwahl: | 05518 | |
Gemeindekennziffer: | 8 02 27 | |
NUTS-Region | AT341 | |
UN/LOCODE | AT MLA | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Platz 292 6881 Mellau |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Tobias Bischofberger | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Mellau im Bezirk Bregenz | ||
Gemeinde Mellau, Ortsteil |
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Mellau ist eine vom Tourismus geprägte Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Bregenz mit 1258 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022).
Geografie
Mellau liegt im Bregenzerwald, im Bezirk Bregenz, auf 688 Metern Höhe an der Bregenzer Ach. Der Mellauer Talkessel wird im Westen vom Dornbirner First und im Norden vom Gopfberg begrenzt. Im Süden liegen die Damülser Berge, die höchste Erhebung auf dem Gemeindegebiet ist die 2095 Meter hohe Damülser Mittagsspitze. Der bekannteste Berg von Mellau ist aber die Kanisfluh im Südosten, die sich an ihrer höchsten Erhebung, der Holenke, 2044 m ü. A. befindet. An diesem Punkt treffen die Gemeindegebiete von Mellau, Schnepfau und Au aufeinander. Mit einer Fläche von 40,55 km² zählt Mellau zu den größten Gemeinden des Bregenzerwaldes. 41,4 % dieser Fläche ist bewaldet, 35,9 % sind Alpen.
Gemeindegliederung
Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Mellau.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde Mellau teilt sich ihre Gemeindegrenze mit fünf anderen Vorarlberger Gemeinden. Davon befinden sich die vier Gemeinden , Schnepfau, Au und Damüls ebenfalls im Bezirk Bregenz. Zudem grenzt Mellau mit dem verhältnismäßig längsten Teil seiner Gemeindegrenze an die Hauptstadt des Bezirks Dornbirn, die Stadt Dornbirn.
Reuthe | ||
Dornbirn (DO) | Schnepfau | |
Damüls | Au |
Geschichte
Ortsgeschichte
Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Mellau seit der Gründung 1861.
1870 ereignete sich in Mellau ein Großbrand. Neben der Kirche, dem Pfarrhaus und der Schule wurden weitere 18 Häuser ein Raub der Flammen. 1874 wurde im „Gasthof zum Bären“ für einige Jahrzehnte ein Stahlbad (eisenhaltige Heilquelle) eingerichtet.[1]
Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich. Bei der Lawinenkatastrophe 1954 verloren in Mellau fünf Menschen ihr Leben. Das „Jahrhunderthochwasser“ im Jahr 2005 verursachte große Schäden. Dabei wurde im Gemeindegebiet von Mellau auch ein Haus von der Bregenzer Ach mitgerissen.
In Mellau wurde in der Weltcup-Saison 1986/87 (am 11. Jänner 1987) erstmals ein Weltcup-Slalom der Damen ausgetragen, welcher damals zusammen mit der am Vortag in Schwarzenberg ausgetragenen Spielmoosabfahrt auch zur Kombinationswertung zählte.
Bevölkerungsentwicklung
Im Jahr 2011 hatte Mellau 1314 Einwohner, bei einem Ausländeranteil von 9,4 %. Dabei verteilten sich die Einwohner auf 495 Privathaushalte, was eine durchschnittliche Haushaltsgröße von 2,65 Personen ergab. 17,4 % der Bevölkerung von Mellau war damals unter 15 Jahre, 15,7 % über 65.[2]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche Mellau hl. Antonius
- Kapelle Dös
Wirtschaft und Infrastruktur
In Mellau sind 85 Betriebe ansässig, die 583 Personen einen Arbeitsplatz bieten. Größter Arbeitgeber ist seit Jahren der international tätige Textilbetrieb Mellau Teppich. 13 der 30 größten Kommunalsteuerzahler kommen aus dem Tourismus, dem wichtigsten Wirtschaftszweig Mellaus. Zirka 40 Landwirte, davon 13 im Vollerwerb, sind hier tätig.
Tourismus
Das 2009 zusammengeschlossene Skigebiet Damüls Mellau verbindet die zwei bestehenden Skigebiete von Mellau und Damüls durch eine Gondelbahn und einen Skitunnel.[3] Es resultieren stetige Nächtigungszuwächse: Waren es 2008/2009 noch 125.572 Übernachtungen, konnte Mellau ein Jahr später – im ersten Jahr der Skigebietsverbindung – 145.668 Nächtigungen verzeichnen. Im Tourismusjahr 2012/2013 waren es schon 158.039.[4]
Die Mellaubahn-Talstation liegt am südöstlichen Rand des Siedlungsgebietes von Mellau und der Ort ist auch Namensgeber für die Seilbahn.
Bildung
Im Ort gibt es eine Volksschule mit 61 Schülern (Stand 2018/19). In Mellau gibt es zudem einen Kindergarten in einem ganz neuen modernen Gebäude. Früher war auch noch ein polytechnischer Lehrgang im Volksschulgebäude untergebracht.
Politik
Die Mellauer Gemeindevertretung besteht aus 15 Mitgliedern, die bei der Gemeindevertretungswahl 2020 im Rahmen einer sogenannten „Mehrheitswahl“ gewählt wurden.[5]
Bürgermeister
In Mellau waren seit 1945 zehn verschiedene Bürgermeister und eine Bürgermeisterin im Amt:
- 1945–1955: Anton Hänsler
- 1955–1960: Josef Anton Kaufmann
- 1960–1964: Wendelin Hager
- 1964–1965: Anton Hänsler
- 1965–1985: Walter Dietrich
- 1985–1995: Otto Natter
- 1995–2000: Hubert Hager
- 2000–2005: Johann Dorner (ÖVP)
- 2005–2015: Elisabeth Wicke (ÖVP)
- seit 2015 Tobias Bischofberger (ÖVP)[6]
Wappen
Der Gemeinde wurde 1962 das Wappen verliehen.
Mellau | |
Blasonierung: „In von Rot und Weiß gespaltenem Schild eine natürliche, entwurzelte Tanne im roten Feld und drei schwarze Kreuze, das mittlere die beiden anderen überhöhend, auf grünem Hügel im weißen Feld.“[7] Das Wappen der Gemeinde stammt aus einem Entwurf vom Mellauer Künstler Hubert Dietrich (1930–2006). Die entwurzelte Tanne symbolisiert die Zugehörigkeit zum Bregenzerwald, die drei schwarzen Kreuze erinnern an die Pest von 1635.[8] |
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Persönlichkeiten
Ehrenbürger der Gemeinde
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Hermann Rützler (1883–1960), Fotograf und Autorennfahrer
- Klara Schwendinger (1918–2007), Mundartdichterin
- Hubert Dietrich (1930–2006), Maler und Gemälde-Restaurator
- Reinhard Haller (* 1951), Psychologe
- Günter Bischof (* 1953), österreichisch-amerikanischer Historiker und Universitätsprofessor
- Norbert Bischofberger (Biochemiker) (* 1956), Entwickler des Influenza-Therapeutikums Tamiflu
- Helmut Dietrich (* 1957), Architekt
Personen mit Bezug zur Gemeinde
- Alexander Marent (* 1969), ehemaliger Skilangläufer und Olympiateilnehmer
- Christian Greber (* 1972), ehemaliger Skirennläufer und Olympiateilnehmer
- Bartholomäus Natter (* 1984), Trompeter vom Holstuonarmusigbigbandclub (Der Ortsname Mellau ist im Titel des Lieds Vo Mello bis ge Schoppornou enthalten)
- Andreas Broger (* 1984), Klarinettist und Saxophonist vom Holstuonarmusigbigbandclub
- Johannes Gasser (* 1991), Politiker (NEOS), Abgeordneter zum Vorarlberger Landtag (seit 2019)
- Patrick Feurstein (* 1996), Skirennläufer
- Lukas Feurstein (* 2001), Skirennläufer, Juniorenweltmeister 2021
Literatur
- Rosemarie Zöhrer (Geländeerhebung), Markus Staudinger (Bericht): Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg – Gemeinde Mellau. In: Vorarlberger Landesregierung Abteilung Umweltschutz [IVe], AVL Arge Vegetationsökologie und Landschaftsplanung (Hrsg.): Biotopinventar Vorarlberg. Februar 2009 (vorarlberg.at [PDF]).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Christoph Vallaster: Kleines Vorarlberger Heilbäderbuch, S. 142.
- ↑ Bevölkerung nach Gemeinden, Stand 1.1.2011, Statistik Austria. Abgerufen am 4. Dezember 2015.
- ↑ Viel Neues im Bregenzerwald – Tourismusbilanz 2008/2009. WIRTSCHAFTS|zeit, 24. November 2009, abgerufen am 30. März 2014.
- ↑ Tourismusjahre seit 1983/1984. (PDF) Amt der Vorarlberger Landesregierung, S. 276, 290, 329, abgerufen am 30. März 2014.
- ↑ Gemeindevertretung 2020. Land Vorarlberg, abgerufen am 31. Dezember 2021.
- ↑ Neuer Bürgermeister in Mellau (26. Mai 2015)
- ↑ Vorarlberger Gemeindewappenregistratur. (PDF) Vorarlberger Landesarchiv, S. 37, abgerufen am 31. Dezember 2021.
- ↑ Wappen. Gemeinde Mellau, abgerufen am 31. Dezember 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Vorarlberger Verlagsanstalt, Ges.m.b.H. (Hrsg.): Mellau – Monographie einer Bregenzerwälder Gemeinde. Dornbirn 1965, S. 69.
- ↑ Pfarrkirche Mellau. Gemeinde Mellau, abgerufen am 30. März 2014.
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Positionskarte von Österreich | Eigenes Werk mittels: United States National Imagery and Mapping Agency data World Data Base II data File:Austria location map.svg von User:Lencer | NordNordWest | Datei:Austria adm location map.svg | |
The Wikimedia Commons logo, SVG version. | Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) | Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa | Datei:Commons-logo.svg | |
Compass card with German wind directions | Eigenes Werk | User:Madden | Datei:Compass card (de).svg | |
Pfarrkirche Hl. Antonius Eremit in Mellau . Modernerer Betonbau mit älterem Turm mit Giebelspizthelm. 1980-1982 vollständiger Neubau mit Ausnahme des Turmes durch die Architekten Hermann Keckeis und Vonier. Orgel 1876 von Anton Behmann, 1950 umgebaut. | Eigenes Werk | Feel free to use my photos, but please mention me as the author and if you want send me a message . or ( rufre@lenz-nenning.at ) | Datei:Hl Antonius Eremit Mellau.JPG | |
Karte des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg, Bregenz hervorgehoben | Eigenes Werk | AleXXw | Datei:Karte A Vlbg B.svg | |
Blick vom Bödelesegg auf die Gemeinde Mellau im Bregenzerwald | Eigenes Werk | Feel free to use my photos, but please mention me as the author and if you want send me a message . or ( rufre@lenz-nenning.at ) | Datei:Mellau Ortsbild vom Bödelesegg.JPG | |
Bezirk Bregenz | Eigenes Werk | Joschi Täubler | Datei:Mellau im Bezirk B.png | |
Piktogramm zum Kennzeichnen von Informationen bei einer Wahl/Abstimmung. | Own illustration, 2007 | Arne Nordmann ( norro ) | Datei:Pictogram voting info.svg | |
nur ein roter Punkt | Eigenes Werk | Ttog | Datei:Reddot.svg | |
Mellau , Vorarlberg: In von Rot und Weiß gespaltenem Schild eine natürliche, entwurzelte Tanne im roten Feld und drei schwarze Kreuze, das mittlere die beiden anderen überhöhend, auf grünem Hügel im weißen Feld. (Verleihung: 12. Dezember 1962) | Source: " Fahnen-Gärtner GmbH, Mittersill " Dieses Werk stellt eine Flagge , ein Wappen , ein Siegel oder ein anderes offizielles Insigne dar. Die Verwendung solcher Symbole ist in manchen Ländern beschränkt. Diese Beschränkungen sind unabhängig von dem hier beschriebenen Urheberrechtsstatus . | Datei:Wappen at mellau.png |