Egg (Vorarlberg)
Marktgemeinde
Egg
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Bregenz | |
Kfz-Kennzeichen: | B | |
Fläche: | 65,31 km² | |
Koordinaten: | 47° 26′ N, 9° 54′ O | |
Höhe: | 561 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.609 (1. Jän. 2020) | |
Bevölkerungsdichte: | 55 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6863 | |
Vorwahl: | 05512 | |
Gemeindekennziffer: | 8 02 11 | |
NUTS-Region | AT341 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Loco 873 6863 Egg |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Paul Sutterlüty (Egger und Großdorfer Liste) | |
Gemeindevertretung: (2015) (24 Mitglieder) |
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Lage von Egg im Bezirk Bregenz | ||
Ortsteil von Egg |
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Egg ist eine Marktgemeinde mit 3609 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2020) im österreichischen Bundesland Vorarlberg im Bezirk Bregenz. Sie ist die bevölkerungsreichste und mit einer Fläche von 65,37 Quadratkilometern auch die größte Gemeinde des Bregenzerwaldes.
Geografie
Egg liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bregenz südöstlich des Bodensees auf 561 Metern Höhe. 37,3 % der Fläche sind bewaldet, 31,5 % der Fläche Alpen. Die höchste Erhebung ist der Hohe Ifen mit dem Schneckenloch, der größten Höhle Vorarlbergs.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2019[1]):
- Egg (2447)
- Großdorf (1106)
Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Egg.
Nachbargemeinden
Durch ihre Größe grenzt die Marktgemeinde Egg nicht nur an acht andere Vorarlberger Gemeinden, sondern im Bereich des Hohen Ifens sogar an eine deutsche Gemeinde. Die acht österreichischen Nachbargemeinden von Egg befinden sich alle im politischen Bezirk Bregenz. Egg wird im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden, von den Gemeinden Alberschwende, Lingenau, Hittisau, Sibratsgfäll, dem deutschen Markt Oberstdorf im bayrischen Landkreis Oberallgäu sowie den Gemeinden Mittelberg, Bezau, Andelsbuch und Schwarzenberg umgeben. Mit insgesamt neun Nachbargemeinden gehört Egg zu den Gemeinden Vorarlbergs mit den meisten angrenzenden Gemeinden.
Geschichte
1275 wurde das Dorf „Anderegge“ erstmals urkundlich erwähnt. Bis zum Ende der „Wälderrepublik“ tagte hier das Hochgericht des Innerbregenzerwaldes. Die Habsburger regierten den Ort wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus.
Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Egg seit dessen Gründung 1861. In der Biedermeierzeit wurde eine eisenhaltige Schwefelquelle in Bad Hub gegen Ausschläge und Rheumatismus genutzt sowie eine Heilquelle in Hinteregg mit kohlesäurehaltigem Schwefelwasser bei Wechselfieber.[2]
Bekannt wurde Egg auch dadurch, dass sich der ehemalige Gauleiter von Württemberg-Hohenzollern Wilhelm Murr, am 14. Mai 1945, zusammen mit seiner Frau, durch mitgeführte Giftampullen selbst das Leben nahm. Beide wurden auf dem Friedhof von Egg beerdigt. Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Zu einer folgenschweren Brandkatastrophe kam es am 8. Februar 2008. Bei dieser kamen im Altersheim „Vinzenzheim“ bei einem Gebäudebrand 11 Menschen durch Rauchgasvergiftung ums Leben, 6 weitere konnten von den Freiwillige Feuerwehren schwer verletzt gerettet werden. Eine der verletzten Personen verstarb am 16. Februar infolge schwerer Verletzungen im Krankenhaus.[3]
Im November 2019 wurde von der Vorarlberger Landesregierung bekannt gegeben, dass Egg als zwölfte Vorarlberger Gemeinde mit 1. Jänner 2020 zur Marktgemeinde erhoben werde.[4] Seit 1. Jänner 2020 ist Egg damit die zwölfte Vorarlberger Marktgemeinde.[5]
Wappen
Das Wappen der Marktgemeinde Egg wurde am 10. Oktober 1929 von der Vorarlberger Landesregierung verliehen und zeigt einen silbernen Schild mit einem roten Schildfuß. Im Schildfeld erscheint abgeledigt eine stilisierte, befruchtete, entwurzelte Linde. Im Schildfuße verschränkt sich ein schräg rechts gelegtes, silbernes Richtschwert mit einem ebenso tingierten Stab. In der Originalfassung umgibt den Schild eine ornamentierte dunkelgrüne Randeinfassung.[6]
Bevölkerungsentwicklung
Der Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 4,3 Prozent. Von 1981 bis 2011 gab es zwar eine leichte Abwanderung, diese wurde jedoch durch eine stark positive Geburtenbilanz mehr als ausgeglichen.[7]
Politik
Die Egger Gemeindevertretung besteht aus 24 Mitgliedern.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2015 hat die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 23 Egger und Großdorfer Liste, und 1 Pro Egg und Großdorf – Freiheitliche und Unabhängige.
- Bürgermeister
- 1934 - 1938 Kaspar Schwärzler
- 1938 - 1945 Hans Felder
- 1945 – 1950 Kaspar Schwärzler (ÖVP)
- 1950 - 1965 Johann Peter Sutterlüty
- 1965 - 1980 Richard Natter
- 1980 – 2000 Anton Sutterlüty (ÖVP)
- 2000 – 2003 Ariel Lang
- 2003 – 2012 Norbert Fink[8]
- 2012 – 2016 Theresia Handler (Egger und Großdorfer Liste)[9][10][11]
- seit 2016 Paul Sutterlüty (Egger und Großdorfer Liste)[12]
Partnergemeinde
- Burscheid (Deutschland)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche hl. Nikolaus in Egg
- Pfarrkirche hl. Josef in Großdorf
- Egg Museum
- Gschwendtobel-Brücke: Alois Negrelli (plante den Sueskanal) konstruierte 1834 die aus Holz gebaute Brücke zwischen Egg und Lingenau. Diese gedeckte Holzbrücke mit sechsfach verstärktem Hängesprengwerk über der Subersach ist noch heute trotz ihres hohen Alters ein Meisterwerk der Ingenieurs- und Zimmermannskunst. Sie war die erste mittels eines Sprengwerks sich selbst tragende Hängebrücke.
- Hängebrücke zwischen Lingenau und Egg: Dieser Drahtsteg (Hängebrücke) war lange Zeit die einzige Verbindung zwischen Lingenau und Egg bzw. Vorder- und Mittelbregenzerwald. Er ist 57 Meter lang und liegt etwa 15 Meter über dem Wasserspiegel der Subersach. Die Brücke wurde 1901 errichtet und heute wird der Steg nur noch als Wanderweg verwendet.
Wirtschaft
Am Ort gab es im Jahr 2003 92 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 994 Beschäftigten und 41 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 1485. Im März 1912 wurde hier das Unternehmen Capo gegründet.
Ein weiteres wichtiges Beschäftigungsfeld ist der Tourismus – es wurden im Tourismusjahr 2001/2002 insgesamt 63.219 Übernachtungen verbucht.
Verkehr
- Bahn: Egg liegt an der Strecke der Bregenzerwaldbahn, die 1985 eingestellt wurde und seither noch als Museumsbahn geführt wird. Bauleiter von Teilstücken zum Bau der Bregenzerwaldbahn um 1901 war Kaspar Ritter, deren Ausführung der in Egg ansässige Baumeister Johann Bertolini übernahm.
- Straße: Brücken haben für den Ort eine große Bedeutung, weil der Ortskern nur über Brücken erreicht werden kann.
Bildung
In Egg gibt es drei Kindergärten sowie zwei Volksschulen, eine Hauptschule und eine AHS. Im Ort gibt es (Stand Januar 2003) 793 Schüler, davon 202 an der AHS.
Persönlichkeiten
- Johann Joseph Meisburger (1745–1813), südwestdeutscher Baumeister und Stukkateur des frühen Klassizismus
- Johann Kohler (1839–1916), Lehrer, Maler und Politiker
- Kaspar Ritter (1863–1954), Kunsttischler und Baumeister
- Kaspar Schwärzler (1880–1966), Landtagsabgeordneter
- Hubert Hammerer (1925–2017), Sportschütze und Olympiasieger
- Ulrich Sutterlüty (1927–2001), Gründer der Lebensmittelkette Sutterlüty
- Anton Sutterlüty (* 1933), ehemaliger Bürgermeister und Landtagsabgeordneter
- Norbert Mayer (* 1958), Schriftsteller
- Rita Bertolini (1966–2017), Verlegerin, Autorin und Fotografin
- Christoph Alster (* 1980), Skirennläufer
- Lukas Gnaiger (* 1980), Kameramann
- Peter Struger (* 1982), Skirennläufer
- Balthasar Schneider (* 1984), Skispringer
- Björn Sieber (1989–2012), Skirennläufer
- Elisabeth Baldauf (* 1990), Badmintonspielerin
- Sepp Schneider (* 1991), Nordischer Kombinierer
Weblinks
- 80211 – Egg (Vorarlberg). Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2019 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2019), (CSV)
- ↑ Christoph Vallaster: Kleines Vorarlberger Heilbäderbuch, S. 140. Zur Qualität des Heilwassers: Anton Gmeinder, Chemische Untersuchungs-Relation des Mineral-Wassers bey Großdorf in Egg : nebst Anleitung zur Heilung der Krankheiten und Gesundheits-Pflege nach dessen Bestandtheilen mit einer geographischen Beschreibung des Bades selbst, Bregenz 1830.
- ↑ Bericht (Memento des Originals vom 12. Februar 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. des ORF vom 8. Februar 2008 zur Brandkatastrophe in Egg.
- ↑ Geraldine Reiner: Vorarlberg bekommt eine neue Marktgemeinde. In: Vorarlberger Nachrichten (VN.at). 4. November 2019, abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Egg wird Marktgemeinde. In: vorarlberg.ORF.at. 30. Dezember 2019, abgerufen am 3. Januar 2020.
- ↑ Cornelia Albertani, Ulrich Nachbaur: Vorarlberger Gemeindewappenregistratur. Hrsg.: Vorarlberger Landesarchiv. 3. Auflage. Bregenz 2011, ISBN 978-3-902622-17-4, S. 24 (vorarlberg.at [PDF]).
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Egg, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 23. März 2019.
- ↑ Heißer Bürgermeister-Sessel in Egg, vorarlberg.orf.at, 3. Februar 2016.
- ↑ Handler sieht Finanzen als Zukunftsthema. Artikel auf vorarlberg.ORF.at vom 3. April 2012.
- ↑ Heißer Bürgermeister-Sessel in Egg (Memento des Originals vom 3. Februar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Artikel auf vorarlberg.ORF.at vom 3. Februar 2016.
- ↑ Egg ist auf Bürgermeistersuche. Artikel auf vorarlberg.ORF.at vom 3. Februar 2016.
- ↑ Sutterlütty neuer Bürgermeister in Egg. Artikel auf vorarlberg.ORF.at vom 28. März 2016.
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Positionskarte von Österreich | Eigenes Werk mittels: United States National Imagery and Mapping Agency data World Data Base II data File:Austria location map.svg von User:Lencer | NordNordWest | Datei:Austria adm location map.svg | |
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Bezirk Bregenz | Eigenes Werk | Joschi Täubler | Datei:Egg im Bezirk B.png | |
Flagge Deutschlands , Bundesflagge der Bundesrepublik Deutschland (→ Commons-Seite ), 1949–1959 auch Staatsflagge der Deutschen Demokratischen Republik | Eigenes Werk | User:SKopp , User:Madden , and other users | Datei:Flag of Germany.svg | |
Gemeinde Egg (Vorarlberg) , Vorarlberg | Eigenes Werk | böhringer friedrich | Datei:GemeindeEgg2.JPG | |
aus dem DEHIO Vorarlberg 1983: Gschwendtobel-Brücke über die Subersach . Errichtet 1830 nach Plänen von Alois Negrelli . Gedeckte Holzbrücke mit 6fach verstärktem Hängesprengwerk . *** In Lingenau im Bregenzerwald , Vorarlberg | Eigenes Werk | böhringer friedrich | Datei:Gschwendtobelbrücke3.JPG | |
Drahtsteg Hängebrücke über die Subersach in Lingenau im Bregenzerwald , Vorarlberg . Veröffentlicht: Georg Kessler in "Freizeit im Ländle, Die schönsten Ausflugziele in Vorarlberg ISBN 978-3-7022-3068-5 2010. | Eigenes Werk | böhringer friedrich | Datei:HängebrückeLingenau3.JPG | |
Karte des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg, Bregenz hervorgehoben | Eigenes Werk | AleXXw | Datei:Karte A Vlbg B.svg | |
Inaugural train of the Bregenzerwaldbahn in Vorarlberg in Egg station, hauled by two U-class engines. | historic newspaper from 1902 | Autor/-in unbekannt Unknown author | Datei:Opening train bregenzerwaldbahn.jpg |