Nals
Nals | |
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(ital.: Nalles) | |
Wappen
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Karte
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Staat: | Italien |
Region: | Trentino-Südtirol |
Provinz: | Bozen – Südtirol |
Bezirksgemeinschaft: | Burggrafenamt |
Einwohner: (VZ 2011/31.12.2016) |
1.834/1.975 |
Sprachgruppen: (laut Volkszählung 2011) |
90,58 % deutsch 8,78 % italienisch 0,64 % ladinisch |
Koordinaten | 46° 32′ N, 11° 12′ O |
Meereshöhe: | 246–1750 m s.l.m. (Zentrum: 321 m s.l.m.) |
Fläche: | 12,35 km² |
Dauersiedlungsraum: | 6,2 km² |
Nachbargemeinden: | Gargazon, Andrian, Eppan, Terlan, Tisens, Unsere Liebe Frau im Walde-St. Felix |
Partnerschaft mit: | Gemünden am Main |
Postleitzahl: | 39010 |
Vorwahl: | 0471 |
ISTAT-Nummer: | 021055 |
Steuernummer: | 82003170212 |
Bürgermeister (2015): | Ludwig Busetti (SVP) |
Nals (italienisch: Nalles) ist eine Gemeinde in Südtirol (Italien) mit 1975 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2016). Sie liegt 16 km südlich der Kurstadt Meran und 14 km nördlich der Landeshauptstadt Bozen. Nals ist die südlichste Gemeinde des Burggrafenamtes. Die Gemeinde trägt die Beinamen Weindorf und Rosendorf.
Geographie
Lage
Das Dorf liegt auf der rechten Seite des Etschtales. Das Gemeindegebiet ist in einer Höhenlage von ca. 300 - 1000 m Meereshöhe besiedelt. An den Hängen westlich des Talbodens liegt der Ortsteil Sirmian mit seinen Einzelhöfen, welche über eine Bergstraße zu erreichen sind.
Gewässer
Der Höhlental-, Prissianer-, Grissianerbach und die Etsch bilden auch zum großen Teil die Dorfgrenzen. Nals ist auf dem Schutthügel entstanden, den die drei Bäche im Laufe vieler Jahrtausende in der Talebene aufgeschüttet haben. Wie das vor sich ging, konnte im Herbst 2001 eine Mure vom Grissianerbach eindrucksvoll beweisen. Ein großer Dorfteil wurde von Schlammmassen überschwemmt. Trotz der großen Ausmaße der Mure waren keine Verletzten zu beklagen. Heute schützen zwei große Talschlussmauern und ein permanentes Laserüberwachungssystem der sich immer noch langsam bewegenden Mure das Dorf. Durch regelmäßiges Ausbaggern der Auffangbecken wird davon ausgegangen, dass heute keine Gefahr mehr besteht.
Geschichte
In Nals wurde in zwei Bergwerken Silber abgebaut. Nals lag an der Via Claudia Augusta. Das beweisen die Grundmauern eines im Herbst 2005 entdeckten römischen Hauses. Die Ausgrabungen sind seit Frühjahr 2006 im Gange. Nach vorläufigen Einschätzungen von Experten handelt es sich um ein Gebäude, das im 6. oder 7. Jahrhundert nach Christus bewohnt wurde. Das Haus verfügte über eine Bodenheizung. Warme Luft wurde durch einen doppelten Boden geleitet. Das Haus war zudem mit einer römischen Badeanlage ausgestattet. Weiters wurde eine Apsis entdeckt, an deren nördlichem Ende ein unversehrtes Grab mit dem Skelett einer ungefähr 20-jährigen Frau freigelegt wurde. Als Grabbeigaben wurden unter anderem Ohrringe und eine Glasperlenkette gefunden.
Der untere Teil des Kirchturms der Pfarrkirche zum Hl. Ulrich ist über 700 Jahre alt. Weiters wurden bei der Restaurierung der Pfarrkirche in den 90er-Jahren Gebeine unter der Kirche entdeckt (heute durch eine Marmorplatte zugänglich). Diese Hinweise belegen, dass Nals schon im 13. Jahrhundert besiedelt war.
Politik

Bürgermeister seit 1952:[1]
- Alois Prantl: 1952–1956
- Karl Erschbamer: 1956–1974
- Peter Kollmann: 1974–2000
- Franz Pircher: 2000–2015
- Ludwig Busetti: 2015–
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
- Ansitz Stachelburg
- Schloss Payrsberg
- Pfarrkirche zum Hl. Ulrich
- Schloss Schwanburg mit Schlosskellerei
- St. Apollonia-Kirchlein
Nalser Vereine
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Wirtschaft
Nals lebt in erster Linie von der Landwirtschaft und vom Sommertourismus.
Weinanbau
Nals darf sich offiziell Nals an der Südtiroler Weinstraße nennen. Der Weinbau hat eine sehr lange Tradition im Dorf. Nur in Nals wird die eigene Rebsorte Heiligenpergl angebaut. Es gibt zwei Kellereien: die Schlosskellerei Schwanburg und die Kellereigenossenschaft Nals/Margreid/Entiklar. Die Kellereigenossenschaft konnte vor allem durch ihren Zusammenschluss mit der Unterlandler (Südtiroler Unterland) Kellerei Margreid/Entiklar einen Qualitätssprung in ihren Weinen erreichen. Die Schlosskellerei Schwanburg wurde 1286 erstmals urkundlich erwähnt und ist die älteste Privatkellerei Südtirols.
Obstanbau
In der Landwirtschaft ist der Obstbau, fast ausschließlich Apfelanbau, ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Obstgenossenschaft hat sich vor einigen Jahren mit einer Bozner Genossenschaft zur Frubona zusammengeschlossen. Vereinzelt werden Spargel und, in der Fraktion Sirmian, Erdbeeren und Bergartischocken angebaut.
Besonderheiten
Die Tisner Fraktion Schernag ist durch eine Brücke mit Nals direkt verbunden und es gibt keine befahrbare Zufahrt von Tisens aus. Die Bewohner dieser Fraktion sehen sich selber als Nalser, da sich ihr Dorfleben auch in Nals abspielt. Es gibt regelmäßig Anläufe, diese Fraktion an Nals anzuschließen, da sich für die Bewohner bürokratische Vorteile ergeben würden. Bis jetzt ist das aber nicht gelungen.
Weblinks
- Eintrag im Tirol Atlas des Instituts für Geographie an der Universität Innsbruck
- Offizielle Website der Gemeinde Nals
- Landschaftsplan der Gemeinde Nals. Amt für Landschaftsökologie, Autonome Provinz Bozen – Südtirol (PDF-Datei)
Einzelnachweise
- ↑ Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159; abgerufen am 16. November 2015 (PDF; 15 MB).
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