Zeit.Raum, Slot I, Episode XXIV#
Typ 1: Voluntary Arts – Hobbykunst#
von Monika LaferDie Kreativität wird als zentrales Anliegen stark thematisiert, sie scheint phasenweise aufzutreten und abzuebben, mitunter zeigt sie sich eine Weile gar nicht. Sehr zum Leidwesen der voluntary artists, denn sie/er ist nimmermüde damit beschäftigt, sämtliche Strukturmalhilfsmittel und ihre Kumpels in den Künstlerbedarfsläden zu testen. Das Erlernen von Techniken ist in erster Linie dazu da, Effekte zu generieren oder etwa so zu malen „wie Bob Ross“.
Das dreidimensionale Bilden auf der Leinwand wird versucht, mit „Verwischen“ der Ölfarben zu erreichen. Die Bewunderung von Kunstfertigkeiten der großen Meister ist hier grenzenlos, Hobbykünstler wissen durchaus, dass sie „einfach mal was Gscheites zsammbringen wollen“ und nicht mehr. Und so wird in die verschiedensten Sparten hineingeschnuppert – Töpfern, Malen, Schnitzen, Zeichnen,…
Die Hobbykunst ist sehr wichtig für das Sozialleben einer Gesellschaft – hier florieren die verschiedensten Kurse mit begeisterten TeilnehmerInnen. Es gibt viele Treffen, Reisen, gemeinsame Ausstellungen und es herrscht ein reger Austausch unter Gleichgesinnten. Menschen haben hier Erfolgserlebnisse, fühlen sich aufgehoben, mitunter gibt es gar therapeutische Effekte zu beobachten. Viele Leute finden über Kurse zu Themen, die sie tief bewegen.
Die Bandbreite der HobbykünstlerInnen, keinesfalls zu verwechseln mit dem zeitgenössischen KünstlerInnen, reicht vom klassischen therapiehungrigen Energievampir (der Kursnomade, der immerfort sein übles Schicksal den anderen aufs Auge drückt) bis zur versierten Kursleiterin, die sich erstere geschickt vom Leib hält und Menschen in angenehmer Atmosphäre miteinander ins Tun bringt. (Hobbykunst, 2023, 35 x 30 cm, Buntstift auf Papier auf Karton kaschiert)
- Die Typen: 1) Voluntary Arts – Hobbykunst | 2) Kunsthandwerk | 3) Zeitgenössische/r KünstlerIn | 4) Der Kreative