Obersteirische Molkerei eGen
- Bezeichnung der Firma
- Obersteirische Molkerei eGen
- Branche
- Lebensmitteltechnologie
- Organisationsform
- regGen
- Gründungsjahr
- 1931
- Geschäftsbereich
- Verwertung von landwirtschaftlichen Produkten, vor allem von Milch in Form einer Molkerei und Käserei
- Adresse
- Hautzenbichlstraße 18720 Knittelfeld
Die gelbe Palette im weißen Universum#
Wußten Sie, daß eine Kuh nie durchschläft? Das kommt vom Gras und Heu. Pferde fressen zwar auch Heu (Rauffutter), brauchen dann aber Kraftfutter wie Hafer, um gut beieinander zu sein. Wiederkäuer ziehen alle nötige Kraft aus den Gräsern und Kräutern. Das dauert! Damit das klappt, haben sie mehrere Mägen und der gesamte Verdauungsprozeß ist ein ziemlich ereignisreicher Vorgang. Da gibt es kein Durchschlafen.
Es heißt, die Kuh sei eine domestizierte Form des eurasischen Auerochsen. Sie gehört schon seit ungefähr 10.000 Jahren zu den menschlichen Haustieren. Das markiert übrigens den Unterschied zwischen gezähmt und domestiziert. Einen Löwen oder ein Zebra können Sie zähmen. Die eignen sich aber nicht als Haustiere.
Ganz anders die Rinder. Sie liefern uns seit einer Ewigkeit Fleisch, Milch und Leder. Interessantes Detail: es lohnt sich nicht, Rinder für die Lederproduktion extra zu züchten, weshalb nur jene Häute in Produktion kommen, die sich aus der Rinderhaltung für Fleisch und Milch ergeben.
In der agrarischen Welt mußten Bauersleute in ärmeren Gegenden einst die Kühe auch als Zugtiere einsetzen, wo das Geld für Ochsen oder gar Pferde fehlte; so die Hierarchie in Sachen Zugkraft: Pferde, Ochsen, Kühe. (Mancherorts ziehen auch Menschen selbst ihre Pflüge.)
Apropos Ochsen. Das sind beschnittene Stiere, denen man mit diesem Verfahren das Temperament gezügelt hat. Stiere sind die stärksten Tiere, die wir haben, aber Pferde sind weit schneller. Gut. Kühe. Sie liefern heute bis zu 6.000 Liter Milch pro Jahr. Das ermöglicht ein vielfältiges Spektrum an schmackhaften Lebensmitteln. Dabei ist der Käse besonders interessant, weil er so viele Varianten zuläßt.
In dieser Geschmacksvielfalt, aber auch in der oft mehrjährigen Reifezeit, läßt Käse fast an guten Wein denken. Die Obersteirische Molkerei ist in diesem Metier überaus versiert und erfolgsverwöhnt. Alljährlich winken Auszeichnungen. Da heißt es dann zum Beispiel: „Gold für den Hopfengold und Weinkäse“ oder „Silber für den Steirischen Bergkäse, Erzherzog Johann und die Kurfürstin Sophie“.
Diese Erfolge reichen weit über Landesgrenzen hinaus: „Silber für den Weinkäse bei der internationalen Käsiade“. (Wikipedia verrät: „Das neuhochdeutsche Wort ‚Käse‘ geht über mhd. kæse, ahd. kāsi auf lat. cāseus, eigentlich: ‚Gegorenes, sauer Gewordenes‘, zurück...“
Man kann sich im Steirischen auf reichliche Erfahrung stützen: „Unsere Unternehmensgeschichte reicht bis ins Jahr 1930 zurück. Aus dem Zusammenschluss der vielen kleinen regionalen Molkereigenossenschaften im Mur- und Mürztal entstand der Obersteirische Molkereiring Murboden.“ (Allein diese Betriebsform, die Genossenschaft, ist ja sehr traditionsreich.)
Im Jahr 1935 gab es dann den ersten Emmentaler „in der zur Molkerei umgewandelten Forcher Mühle“. 1936 wurde zur Käserei auch eine Butterei installiert. „Heute ist die Obersteirische Molkerei ein echter Leitbetrieb für die gesamte Region und steht in Knittelfeld eine der modernsten Käsereien Österreichs.“
Das ist aktuell auf drei Standorte verteilt, was mit einer interessanten Sprachregelung dargestellt wird: „Der Unternehmenssitz sowie das Hauptwerk befinden sich in Knittelfeld. Dort wird neben der ‚gelben Palette‘ noch Topfen, Butter und Milchpulver hergestellt. Am Betriebsstandort Kapfenberg werden Produkte der ‚weißen und bunten Palette‘, wie Frischmilch, Schlagobers und Joghurt, produziert. Im neu errichteten Käsereifungs- und Käseverpackungs- und Logistikzentrum in Spielberg wird die Käsereifung und Verpackung durchgeführt.“