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Sonntag#

Sonntagberg

Der Sonntag ist als Tag des Herrn in den vom Christentum geprägten Ländern der wöchentliche Ruhetag. In den Kirchen wird Gottesdienst gefeiert, im Gedenken an die Auferstehung Christi am Ostersonntag, dem „ersten Tag der Woche“. 

Im Kirchenjahr wichtige Sonntage erhielten eigene Namen, wie Laetare (4. Fastensonntag), Palmsonntag , Ostersonntag, Weißer Sonntag (nach Ostern), Pfingstsonntag, Dreifaltigkeits- oder Goldener Sonntag (nach Pfingsten), Gaudete (3. Advent). Sonntage waren beliebt für Taufen und Hochzeiten. Für Zauber schien der Sonntagmorgen günstig, auch Wünschelruten sollte man dann schneiden. 

Kirchliche Gebote betrafen nicht nur den verpflichtenden Messbesuch, sondern auch Verbote der Sonntagsarbeit. Um die Gläubigen daran zu erinnern, erfand man die "Sonntagsbriefe" oder "Himmelsbriefe". Darin wird das Sonntagsgebot formuliert, aber auch Segen und Schutz gegen Feuer, Wasser und Waffen versprochen. Die älteste Wiener Handschrift stammt aus dem 14. Jahrhundert. Für ländliche Arbeitnehmer wurde die Sonntagspflicht zum Sonntagsrecht, da sie kaum über Freizeit verfügten.

Sonntagskinder waren schon im alten Rom Glückskinder. Im allgemeinen Glauben haben sie die Fähigkeit, Schätze, kommende Ereignisse und Geister zu sehen. Sie besitzen zauberische Kräfte und sind gegen Hexen gefeit. Das Sonntagskleid wurde früher als besonders schönes nur zum Kirchgang und feierlichen Anlässen getragen. Begriffe wie Sonntagsmaler oder Sonntagsfahrer deuten an, dass den Betreffenden die Routine fehlt, da sie die Tätigkeit nur in der Freizeit ausüben. 

Der 704 m hohe Sonntagberg (Niederösterreich) mit seiner (seit 1964) Basilika minor zählt zu den bedeutendsten Wallfahrtsstätten Österreichs. Neben dem sogenannten Zeichenstein, den die Legende mit wundertätigen Kräften in Verbindung bringt, entstand 1440 die erste Kapelle, 1490 eine spätgotische Kirche. 1706-1732 erbauten Jakob Prandtauer und Joseph Munggenast das heutige Gotteshaus. Das Gnadenbild (Sonntagberger Gnadenstuhl, Dreifaltigkeit) stammt aus dem Jahr 1614. Es war auf den "Freisensteinen" abgebildet, die im 18. und 19. Jahrhundert bei Bedarf abgeschabt und der Staub als heilkräftig eingenommen wurde.


Quellen:
Beitl: Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Stuttgart 1974. S.745
Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Berlin 1937/1987. Bd. 8 / Sp. 31f.
Wikipedia: Sonntagberg (Stand 3.3.2024)

Bild:
Der Sonntagberger Gnadenstuhl wurde zum Vorbild vieler Dreifaltigkeitsdarstellungen. Kleines Andachtsbild 1826. Gemeinfrei