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Kirchenjahr#

ichenjahr, vorkonziliar
Bei den Christen entstand neben dem bürgerlichen das Kirchenjahr mit seinen Feiertagen. Der Begriff taucht erstmals 1589, in der "Postille" von Johannes Pomarius, Wittenberg, auf. Er bezeichnet den im Lauf der Zeit aus Herrenfesten und Heiligenfesten zusammengewachsenen liturgischen Jahreszyklus. Nachdem im 4. Jahrhundert das Christentum von der verfolgten Sekte zur Staatsreligion aufgestiegen war, bemühten sich Theologen, das Heilsgeschehen historisierend zu entfalten. 

Osterfestkreis: Das erste und ursprünglich einzige Fest im christlichen Jahr war Ostern. Die drei Österlichen Tage (von der Abendmesse des Gründonnerstags bis zur Vesper des Ostersonntags) bilden den Höhepunkt des Kirchenjahres. Das christliche Ostern hat seine Wurzeln in der Paschafeier des Alten Bundes. Nach abendländischem Brauch wird das bewegliche Fest am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond begangen, auch der darauf folgende Ostermontag ist arbeitsfrei. Schon früh entstanden als Begleitfeste Christi Himmelfahrt und Pfingsten. Die österliche Festzeit umfasst den Zeitraum vom Aschermittwoch bis Pfingsten. 

Weihnachtsfestkreis: Neben Ostern, der Mitte des liturgischen Jahres, steht als zweites Hochfest Weihnachten, das Fest der Menschwerdung des Gottessohnes. Die vorausgehenden vier Wochen des Advents und das Fest der Erscheinung (Epiphanie, Dreikönigstag ) erweitern und vertiefen das Weihnachtsfest. Der Festkreis endet mit Taufe des Herrn am Sonntag nach dem 6. Jänner. Bis zur Kalenderreform des Zweiten Vatikanischen Konzil dauerte die Weihnachtszeit bis 2. Februar, Darstellung des Herrn (Mariä Lichtmess).

Beide Festkreise folgen der dramaturgischen Kurve von Vorbereitung (Fastenzeit), Höhepunkt und Nachklang (Freudenzeit). 

Jahreskreis: Zwischen dem Weihnachts- und dem Osterfestkreis liegen die Grünen Sonntage der Zeit im Jahreskreis. Die Farbe der Messgewänder an den 33 bzw. 34 Sonntagen ist Grün. Sie umfassen zwei Perioden: Vom Sonntag nach dem 6. Jänner bis Dienstag vor dem Aschermittwoch und von Pfingstmontag bis Samstag vor dem 1. Adventsonntag. 

In die Zeit im Jahreskreis fallen fünf Herrenfeste ohne fixes Datum: Dreifaltigkeitssonntag (Sonntag nach Pfingsten), Fronleichnam (60 Tage nach Ostern), Herz-Jesu-Fest (dritter Freitag nach Pfingsten) und Christkönigssonntag (letzter Sonntag im Kirchenjahr). Fixe Daten weiterer Herrenfeste sind: 2. Februar (Darstellung des Herrn), 25. März (Verkündigung des Herrn), 6. August (Verklärung des Herrn) und 14. September (Kreuzerhöhung).


Quelle:
Schott-Messbuch für die Sonn- und Festtage. Freiburg/Br. 1983.

Bild:
Kirchenjahr (vorkonziliar) aus: Katholisches Religionsbüchlein von Wilhelm Pichler