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Hochgeschwindigkeitszug#

Der gerade in der Wiener Zeitung erschienene Beitrag über "Frankreichs fliegende Eisenbahn" hat mich wieder einmal daran erinnert, wie langsam Europa in manche wichtige Technologien einsteigt:

Der damals 200km /h schnelle Shikansen wurde bereits 1964 (!) in Japan eingesetzt. Sein Netz wurde immer mehr erweitert und auf einigen Strecken ist man inzwischen mit 320 km/h unterwegs.

Shinkansen
2. Klasse der Baureihe 800 (Kyūshū-Shinkansen). Foto: SElefant, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

Das erste Land in Europa, das auch in einem bescheidenem Rahmen auf sehr schnelle Eisenbahnen gesetzt hat war Frankreich: Ab 1981 wurden die wichtigsten französischen Städte durch separate Hochgeschwindigkeitstrassen (Ligne à Grande Vitesse) (LGV) verbunden, die ausschließlich dem Passagierverkehr mit dem Hochgeschwindigkeitszug TGV vorbehalten sind. Dieses Netzes wurde (wie schon bei früheren Strecken) sternförmig auf Paris zugeschnitten. Eine Besonderheit ist die 2011 in Betrieb gegangene LGV Rhin-Rhône, welche als erste nicht auf Paris ausgerichtet ist. Am 22. September 1981 wurde der erste Abschnitt der Hochgeschwindigkeitslinie Paris–Lyon zwischen Saint-Florentin und Sathonay-Rillieux eröffnet. Ungefähr zu dieser Zeit war ich das erste Mal mit dem Shinkansen von Tokio nach Kyoto unterwesgs, einerseits beeindruckt von der Pünktlichkeit und der Geschwindigkeit, andererseits verdutzt darüber, dass die Mitnahme von Koffern (fehlender Stauraum) damals noch nicht möglich war!: Man musste sie am Vortag aufgeben, damit sie zur richtigen Zeit am nächsten Tag am Zielort eintrafen.

Natürlich hat sich nicht nur das schon lange geändert. Die Züge in Japan sind inzwischen mit bis zu 320 km/h unterwegs, aber die franzöische SVG hält noch den Geschwindigkeitsweltrekord für Eisenbahnen (574 km/h). Er soll in Japan mit 602 km/h bald überboten werden (Stand April 2022). Zudem gibt es nun doch auch in Europa einige Zugstrecken mit sehr schnellen Zügen. In Österreich gilt das nur für die Westbahn von Wien nach Linz bzw. Salzburg. In der Steiermark und Kärnten wird an der Koralmbahn gebaut, die aber erst um 2025 die Fahrzeit von Graz nach Klagenfurt auf 25 Minuten drücken soll. Der regulär fahrende schnellste Zug Europas rast durch Italien: Die italienischen Staatsbahnen führen den neuen Superzug "Frecciarossa 1000" (Roter Pfeil) ein. Der erreicht eine Geschwindigkeit von 400 km/h und schafft die Strecke Mailand-Rom in zwei Stunden und 15 Minuten.

Überblick über europäische Hochgeschwindigkeitszüge.

Liste anderer Hochgeschwindigkeitszüge.

Wenn es gelingt ein dichtes Netz solcher Eisenbahnen in Europa aufzubauen werden Kurzstreckenflüge, die nur einige hundert Kilometer gehen, wohl überflüssig. Wird es dann an den Bahnhöfen so genaue Sicherheitskontrollen geben wie heute an Flughäfen?

Siehe dazu meinen Beitrag über Alarmismus!

Sei es wie es sei, der Autor wünscht angenehmes Reisen auf schnellen Eisenbahnen... eher als langweiliges Sitzen in automatisch gesteuerten Autos, wie es immer wieder prognostiziert wird.