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I/11) Schloss-Archiv x
Archiv-, Bibliotheks- und Raritäten-Räume/-"Kammern" hatten sich laut Augenzeugen-
Berichten vormals im Anschluss an die herrschaftliche Suite im 1. Obergeschoß befunden.
Für das Archiv war nach der Reparaturphase 1947 der Raum unter der neu errichteten
Sakristei vorgesehen.216
Das ua von Fachkräften als sehr reichhaltig bezeichnete Archiv soll partiell ins 9. Jh
zurückgereicht haben. Es war laut Aussage Margarete Falk-Weingärtners das älteste Archiv
der Stadt. 217
Georg Christoph vSchallenberg riet in seiner Familienchronik der Nachkommenschaft, alles
schriftlich festzuhalten und in „Briefgewölbern“ aufzubewahren, auch kopieren und alles
beglaubigen zu lassen, da diese Unterlagen einst von Bedeutung sein würden. 218
Prof. Burgstaller schilderte begeistert die
Einrichtung von *Archiv und Bibliothek: 219
Burgstaller beschrieb den schönen
58) * Archiv-Kastenverbau,
welcher an jenen im Stift Herzogenburg erinnere, aber im
Hagen kleiner dimensioniert war. Der Abschluss-
Schwung am oberen Ende des Kastengesimses ähnelte
Engelflügeln, weshalb in die Mitte zur quasi
Anwuchsstelle der "Flügel" ein geschnitzter Engelkopf
eingefügt worden war. Laut seinem "Erinnerungsbild"
hatte er ca 20 längliche Laden im Mittelteil (seiner
Schätzung nach ca 30-40cm breit/ca 20-30cm hoch),
der untere Teil wies zwei geteilte Türen-Paare auf, der
obere über den Laden ebenfalls, jedoch waren jene
etwas niedriger gehalten.220
Neben Urkunden, Mappen mit Kupferstichen
(Landschaften, Tiere, botanische Motive, Bauernkrieg,
usw),wurden auch alte Notenschriften, usw hier
aufbewahrt.
In der Mitte des Raumes befand sich ein großer Tisch,
wo man die Urkunden, Pläne, etc ausbreiten konnte
(s.u. Tische). Stühle mit gepresstem Leder-Sitz und -
Rücken standen bereit. 221
Symbol-Foto (Archiv-Kasten Stift Herzogenburg, Foto/VE Oppitz, 28. Juni 2011)
216 AStL, Altes Archiv, 5. Hausakten, Sch. 103, Akt 26, fol. 3.
217 Burgstaller, PI 16. März 1998: "Ich selbst sah nur eine der ganz alten Urkunden, 9. Jh, sehr schadhaft,
Datum "89" die letzte Zahl war nicht leserlich", auch an Abschriften von alten Urkunden, schon vor dem 10. Jh
erinnere er sich "bildhaft". Himmelbauer, PI ua 3. Juli 2008: Hagen hatte laut Aussage Falks das älteste Archiv
von Linz, sehr reichhaltig, Teile aus dem 9. Jh. Reder, PI 22. Oktober 1998: Ebensolche Aussage Weingärtners.
[Laut AStL, Hs 2051,32 findet das Stadtarchiv Linz erst 1415 erstmals Erwähnung].
218 Hoheneck, I, Suppl., 285. Hormayr, Schallenberge, 625ff. Schäffer, GHft Hagen, Bd II, Schallenberg
x(Ms).Dies war offensichtlich seit eh und je im Hagen der Fall. Mw brachten ihn sogar die dort vorgefundenen
sorgfältigen Chronik-Aufzeichnungen und die Archivierung auf den Gedanken, derartiges in seiner
Familienchronik zu verankern. Leider besaßen jene Personen, welche die Demolierung des Schlosses Hagen
verschuldeten, weder Graf Schallenbergs Weisheit, noch historisch-kulturelles Verständnis, Wissen und
Weitblick.
219 Burgstaller, PI 12. November 1997.
220 Im Abschriften-Konvolut findet sich die Angabe "Lade 4, Mappe 1": OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 3.
221 Burgstaller, PI 16. März 1998. OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 13: Am 1. Oktober 1762 waren die
Mozarts von Heinrich Maximilian vStarhemberg ins Schloss Hagen geladen, wurden reich beschenkt, ua mit
einer alten "Notenschrifft".
Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Titel
- Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Autoren
- Hanna Schäffer
- Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag Schäffer
- Ort
- Linz
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 319
- Schlagwörter
- Linz, Oberösterreich, OÖ, Schloss
- Kategorien
- Geschichte Chroniken
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen 1
- Kurzinformation 11
- Das Schlossgebäude Hagen 18
- Objekte, Besonderheiten 18
- Eingangsbereich 18
- Vorhaus, Gänge 22
- Wohnsaal, Erker 25
- Speisezimmer ... 39
- Schlafräume 41
- Stifterzimmer 44
- Steinerner Saal 55
- Empfangszimmer 58
- Bauern-/Jagdstube 63
- Freseken-/Rittersaal 67
- Schloss-Archiv 70
- Bibliothek 89
- Raritätenkammer ... 100
- Schlosskapelle 104
- Sakristei 117
- Taufkapelle 124
- Beichtkammer 125
- Gästetrakt 126
- Küchen 127
- Dachboden 128
- Keller 131
- Besonderheiten 138
- Der alte Gutshof 142
- Stögerischer Meierhof 152
- Stock 159
- Brauerei 161
- Weitere Gebäube 172
- Teiche 174
- Bäche 178
- Gärten und Park
- Pöstlingberg 203
- Urfahrwänd 210
- Früh abgekommene Objekte 231
- Weitere Schenkungen 239
- Ungeklärter Abgang .. 241
- Im Außenbereich 249
- Festivitäten 256
- Bombardierung 271
- Miszellen 277
- Anhang I 282
- Anhang II 288
- Ausblick 305
- Schlussbetrachtung 306
- Literaturliste 308
- Abkürungsverzeichnis 312
- Blick auf die Autoren 313