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VII/2) Bäche x
244)* Bäche im Areal Hagen: 651
Durch die Bauarbeiten, Geländeeingriffe und Zuschüttung des großen Teiches im Zuge der
Errichtung der Merkursiedlung, kamen dem Hagen die Bäche abhanden. Frau Erna Reder
schilderte begeistert die Zeit und Unberührtheit vor der Zerstörung des Schlossparkes.
Sie erinnerte sich an folgende Bäche:
* Hagenbach/Hakenbach, er soll laut Information Erna Reders unterirdisch verlegt worden
sein. Auf dem zugeschütteten großen oberen Teich befinde sich heute der Kinderspielplatz
der "Marokkaner-Siedlung "(bzw Casablanca-Siedlung, so wurden die Merkur-Bauten wegen
der Flachdächer, im Lokalbereich genannt). Infolge der Geländeeingriffe bekam der untere
Teich kein frisches Wasser mehr, die Seerosen gingen ein.
* Westlich desTiergartens gab es einen weiteren Bach, früher habe sie die alten Hagen- und
Urfahrwänd-Bewohner, welche bei ihren Eltern und Schwiegereltern verkehrten, nur vom
obern Zündspanbach (s.u.), im Bereich des Rainhügels reden hören.652 Auf ihre Frage nach
der Herkunft des Namens wurde ihr zunächst erklärt, er sei von der Herstellung von
Zündspänen abgeleitet worden, aber Lehrer Max Gielge erklärte ihn später als vom
Geschlecht der Zinispan herrührend.
Diese waren ein wohlhabendes Freistädter Patriziergeschlecht, welches vm als "Pfleger"
(Verwalter) der Wallseer in den Hagen kam. - Wolfgang Zinispan verkaufte am 14.
August 1452 den Hof auf der Burg; 653 am 13. Februar 1477 veräußerte dann Balthasar
Eberstaller, Pfarrer zu Hellmonsödt sein Gut „auf der purgk herderhalb der Tunar gegen dem
Geschloß zu Lynnz über“ an Ulrich vStarhemberg. Da keine Burg in diesem Bereich bekannt
ist, wird angenommen, dass es sich um eine einstige namengebende keltische Burg oder
einen römischen burgus gehandelt hat.654
* Erna Reder hörte im Hagen auch den Namen "Achleitnerbach", kannte aber weder den
Verlauf, noch seine vor- oder nachmalige Bezeichnung.
* Der Schableder soll in ganz früher Zeit „Schob loder“/ Schabluder/Schaluder geheißen
haben und ein von dort abwärts fließendes Bächlein der Loder- oder Luderbach. Gielge
Hirschgrabens), ein "öffentliches Sommer-Bad" zu errichten und den großen Villengrund zu parzellieren, was
aber nicht zur Ausführung gelangte, da beide Pläne damals abgelehnt wurden.
651 Reder Erna, PI 16. Juni 2002.
652 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 20, Fragment, Blatt beschädigt.
653 OÖLA, A Stbg, Hs 153/12. Rosenberg wird als Urheimat der Zinispan bezeichnet, sie als Dienstleute der
Rosenberger angesehen. Bereits in der 2. Hälfte des 13. Jh im Bereich Freistadt begütert, bekleideten sie
einflussreiche Stadtämter (Erbbegräbnis St. Peter bei Freistadt). Im 15. Jh traten sie auch südlicher auf. Es
wäre denkbar, dass sie mit Reinprecht IV. vW und seiner Gemahlin Katharina, geb. vRosenberg (erw 1418 bis
1455/59), welche sich häufig im Hagen aufgehalten haben soll (Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz,
31f) hierher kamen, mw als Pfleger im Haken, den zeitweilig zum Hagen zugehörigen Burgerhof als Lehen oder
gar Allod erwerben konnten, welchen Wolfgang Zinispan dann 1452 veräußerte. Schäffer, GHft Hagen, Bd III,
Burgerhof, Kurzstudie Zinispan. Vgl Aspernig, Nordwestl. Umgebung Linz, 105.
654 Ziegler, Urfahr, 11. Wilflingseder, Lustenfelden, 17. Reder und Wacha, diverse PI. Burgstaller und Pfeffer
nahmen eher eine keltische Burg an, Winkler und Wacha hielten auch einen römischen Burgus auf diesem
Aussichtspunkt als sinnvoll, aber nicht nachvollziehbar. Burgstaller, Winkler, Wacha, diverse Diskussionen ohne
Ergebnis, da keinerlei Hinweise/Belege entdeckt werden konnten. Keltische und römische Münzfunde ließen
beide Möglichkeiten zu. Reder Erna und Heine Juliana, Heimatkunde-Lernstoff in der Schule, PI 2002.
Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Titel
- Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Autoren
- Hanna Schäffer
- Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag Schäffer
- Ort
- Linz
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 319
- Schlagwörter
- Linz, Oberösterreich, OÖ, Schloss
- Kategorien
- Geschichte Chroniken
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen 1
- Kurzinformation 11
- Das Schlossgebäude Hagen 18
- Objekte, Besonderheiten 18
- Eingangsbereich 18
- Vorhaus, Gänge 22
- Wohnsaal, Erker 25
- Speisezimmer ... 39
- Schlafräume 41
- Stifterzimmer 44
- Steinerner Saal 55
- Empfangszimmer 58
- Bauern-/Jagdstube 63
- Freseken-/Rittersaal 67
- Schloss-Archiv 70
- Bibliothek 89
- Raritätenkammer ... 100
- Schlosskapelle 104
- Sakristei 117
- Taufkapelle 124
- Beichtkammer 125
- Gästetrakt 126
- Küchen 127
- Dachboden 128
- Keller 131
- Besonderheiten 138
- Der alte Gutshof 142
- Stögerischer Meierhof 152
- Stock 159
- Brauerei 161
- Weitere Gebäube 172
- Teiche 174
- Bäche 178
- Gärten und Park
- Pöstlingberg 203
- Urfahrwänd 210
- Früh abgekommene Objekte 231
- Weitere Schenkungen 239
- Ungeklärter Abgang .. 241
- Im Außenbereich 249
- Festivitäten 256
- Bombardierung 271
- Miszellen 277
- Anhang I 282
- Anhang II 288
- Ausblick 305
- Schlussbetrachtung 306
- Literaturliste 308
- Abkürungsverzeichnis 312
- Blick auf die Autoren 313