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II a) * Gutshof-Kapelle x, später Meierhof- Kapelle x
Sie war bis zur Errichtung und Fertigstellung der Schlosskapelle (ca 1574) in Verwendung,
wurde beim großen Brand von 1893 komplett zerstört. Nur einige wenige der Kostbarkeiten
konnten in letzter Minute gerettet werden.
Laut Weingärtner gab es in und an der alten, ersten Kapelle (laut mündlicher Überlieferung
als „Guts- bzw Gutshof- Kapelle" (später auch als Landgut- bzw Meierhof-Kapelle
bezeichnet), noch 1892, als seine Großmutter das Schloss erwarb, Wappendarstellungen;
ebenso wie in der späteren Schlosskapelle schien in der Reihung als erstes Wappen jenes
der Herren vWilhering auf, welches ihm vom Symbol her (Stift Wilhering) bekannt war. 536
Die Gutskapelle befand sich neben der vormaligen Kammer des oft-zitierten „Bruders“ 537
und der Meierstube, wie Weingärtner, ua gegenüber Prof. Burgstaller und Walter Reder
erklärte. 538
193)* Allianzwappen an der alten Gutshof-Kapelle: Ein Wappenteil wurde von Josef
Weingärtner als jener der Wilheringer identifiziert; beim zweiten damals unbekannten
handelte dürfte es sich um das Symbol-Wappen der Hochfreien vLengenbach gehandelt
haben, da Ulrich I. vWilhering mit Ottilia vLengenbach vermählt war, mit ihr gemeinsam auch
die Kirche in Gramastetten gegründet hatte. Jenes der Edlen vAnzbach, der Gemahlin
Alrams vWilhering, wurde als zweite (nachrangig geordnete) Möglichkeit erwogen.539
Burgstaller wusste von Weingärtner, dass an der Außenwand der alten (Gutshof-) Kapelle
ein Allianzwappen aus Stein angebracht gewesen sei, das linksseitige war das Wilheringer,
das rechte ihm unbekannt. 540 Auch Reders waren via Weingärtner von einem
„Doppelwappen“ an der Außenwand der alten Gutskapelle mit dem Wappen der Wilheringer
informiert worden. Die Kapelle sei mit dem Meierhof dem Brand vom 2. Mai 1893 zum Opfer
gefallen. Dr. Wacha nahm "mit nahezu hundert Prozent Sicherheit" das unbekannte zweite
Wappen als jenes der Ottilia vLengenbach an, Gattin Ulrichs I. vWilhering-Waxenberg;
die Wappen der Gutskapelle waren leider dem Wiener Heraldiker, der die Wappen der
Schlosskapelle untersuchte, wegen des Brandes nicht mehr zugänglich.541
536 Schäffer, Adelsgeschlechter Hagen, 12, 186, 202. Schäffer, GHft Hagen, Bd II (Ms). Schäffer, Weingärtner
(Ms). Prof. Burgstaller, PI 12. November 1997, 3. Februar 1999: Laut Weingärtner befand sich das Wappen der
Wilheringer sowohl in der Wappenanordnung, als auch im Allianzwappen der Gutskapelle. Ebensolche Auskunft
seitens Reder Walter und Erna, Oktober 1997, 3. Februar 1999, und Dr. Wacha, PI Dezember 1998. Josef
Weingärtner erinnerte sich, färbige Wappenbilder gesehen zu haben, nicht aber an Zahl und Details, sei damals
heraldisch unbelastet gewesen.
537 Zu den Aufgaben des offenbar obligaten „Brueders“ gehörten neben dem Beten für die Herrschaft, auch
gewisse Verwaltungsarbeiten, sowie die Unterrichtung der untertänigen Kinder. Vgl Schäffer, GHft Hagen/
Inhaber, Bd I, II, Ms. Seit der Inhabung durch die Herren vWallsee (Hagen 1298>1483), bis Barbara Bischoff
(1586>1617), trat stets „ein Bruder“ in Erscheinung. Danach war nur eine letzte vereinzelte Erwähnung 1739
auffindbar. OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 11.Burgstaller, Wacha, Reder, diverse PI, aufgrund der
Eintragungen im SA Hagen.
538Burgstaller, Reder, PI 3. Februar 1999. Vgl Schäffer, GHft Hagen/Inhaber, Bd I, II (Ms). Schäffer, Johannes-
Kapelle, 8f.
539 Schäffer, Adelsgeschlechter Hagen, Wilhering x. Zahlreiche Diskussionen (Burgstaller, Wacha, Zauner,…).
540 Burgstaller, PI 3. Februar 1999.
541 Wacha, PI Dezember 1998. Prof. Burgstaller, PI 12. November 1997, 3. Februar 1999. Reder Walter und
Erna, Oktober 1997, 3. Februar 1999. Schäffer, Adelsgeschlechter Hagen, 195ff.
Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Titel
- Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Autoren
- Hanna Schäffer
- Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag Schäffer
- Ort
- Linz
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 319
- Schlagwörter
- Linz, Oberösterreich, OÖ, Schloss
- Kategorien
- Geschichte Chroniken
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen 1
- Kurzinformation 11
- Das Schlossgebäude Hagen 18
- Objekte, Besonderheiten 18
- Eingangsbereich 18
- Vorhaus, Gänge 22
- Wohnsaal, Erker 25
- Speisezimmer ... 39
- Schlafräume 41
- Stifterzimmer 44
- Steinerner Saal 55
- Empfangszimmer 58
- Bauern-/Jagdstube 63
- Freseken-/Rittersaal 67
- Schloss-Archiv 70
- Bibliothek 89
- Raritätenkammer ... 100
- Schlosskapelle 104
- Sakristei 117
- Taufkapelle 124
- Beichtkammer 125
- Gästetrakt 126
- Küchen 127
- Dachboden 128
- Keller 131
- Besonderheiten 138
- Der alte Gutshof 142
- Stögerischer Meierhof 152
- Stock 159
- Brauerei 161
- Weitere Gebäube 172
- Teiche 174
- Bäche 178
- Gärten und Park
- Pöstlingberg 203
- Urfahrwänd 210
- Früh abgekommene Objekte 231
- Weitere Schenkungen 239
- Ungeklärter Abgang .. 241
- Im Außenbereich 249
- Festivitäten 256
- Bombardierung 271
- Miszellen 277
- Anhang I 282
- Anhang II 288
- Ausblick 305
- Schlussbetrachtung 306
- Literaturliste 308
- Abkürungsverzeichnis 312
- Blick auf die Autoren 313