Page - 434 - in Arthur Schnitzler & Hermann Bahr - Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
Image of the Page - 434 -
Text of the Page - 434 -
434 april 1910
edle Empfindungen ausdrücken, als welcher schon öfter in unse-
ren literarhistorischen Beziehungen mitwirkte, z. B. als Sie mich
am 5.
Februar bei der Arrangierprobe vom Ruf des Lebens so
anschnauzten (2.
Aktschluß), und dann in jener schönen Zeit, als
10 ich noch Dichterkinder mordete. – Doch um vom Anlauf unseres
Witzes ineinenmehrgesetztenTonzufallen,demErnstdesGegen-
standes gemäß: wenn es Ihnen recht ist, wär es, glaub ich, wirklich
gut, den Anatol bis unmittelbar nach Ostern zu lassen, also letzte
Märztage. Bis dahin wird ja Das Konzert auf menschliche Dimen-
15 sionen herabgelangt sein, und wir vermeiden dann auch die nicht
günstige Karwoche, in der obendrein die hohe Polizei dem Ana-
tol Schwierigkeiten machen könnte. Außer dem Hirschfeld will ich
nichts mehr bringen bis zum Anatol; ich fürchte, der arme Georg
wird einen schweren Stand haben neben Bahr und Hardt (der auch
20 nochgutgeht).DenShawhab ichaufnächsteSpielzeitgelegt, auch
HauptmannließsichmitsamtdenRattenvertagen,dieübrigensjetzt
»DerStorchbeimMaskenverleiher«heißensollen. (SeinErnst,mei-
nerallerdingsnicht.) [...]
1009.BrahmanBahr, 15.4.1910
15.410
Lieber Herr Bahr,
Ahn hat heute mit mir telefonirt. Er muss sich noch erst bei Eirich
erkundigen; doch glaubte er nicht, dass einer Aufführung etwas im
5 Wege stünde. – Als ich Ihnen telegraphirte, schien ein Budapester
Gastspiel wahrscheinlich; inzwischen ist es aber wieder ins Unbe-
stimmte gerückt; bei der Entscheidung, ob wir es machen, würde
die Möglichkeit das »Konzert« spielen zu dürfen, sehr mitsprechen
–hoffentlichkommtesaberzuetwasPositivem.(BeiiIhremhervor-
10 ragenden Talent zu Discretion brauche ich Sie nicht erst zu bitten,
diesenBudapester Plan im tiefstenInnernzubegraben.)
Fürden»Meister«wäredieMeister-FrageinderTatdasWichtigste,
und da muss ich mit Ihnen hinter Monn. ein Frage-Zeichen setzen;
möge also unser alter Meinhardt glücklich werden – wenn teEur es
15 ist,der das»andereBerlinerTheater«darstellt.–
WiestehtesdennmitneuenPlänenfür’sTheater,Verehrtester?Jetzt
ist doch Ihre productive Zeit, nicht wahr? Und wollen Sie sich gar
nicht mal das »Konzert« bei uns ansehen? Etwa die 100. Auffüh-
rung,diegleichnachPfingstenseindürfte?Schnitzlersagteneulich,
20 das wäre doch eine schöne Neuerung, wenn man künftig nur noch
zu Jubiläen käme, statt zu der verflixten ersten Vorstellung. Bitte,
probierenSie’smal! Ihr
OB
back to the
book Arthur Schnitzler & Hermann Bahr - Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931"
Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Title
- Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
- Subtitle
- Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Editor
- Kurt Ifkovits
- Martin Anton Müller
- Publisher
- Wallstein Verlag
- Location
- Göttingen
- Date
- 2018
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8353-3228-7
- Size
- 14.6 x 23.4 cm
- Pages
- 1010
- Categories
- Weiteres Belletristik
Table of contents
- 1891 7
- 1892 18
- 1893 31
- 1894 64
- 1895 91
- 1896 115
- 1897 135
- 1898 160
- 1899 167
- 1900 173
- 1901 192
- 1902 222
- 1903 246
- 1904 288
- 1905 338
- 1906 371
- 1907 386
- 1908 401
- 1909 413
- 1910 433
- 1911 447
- 1912 463
- 1913 480
- 1914 492
- 1915 497
- 1916 502
- 1917 507
- 1918 510
- 1919 526
- 1920 536
- 1921 539
- 1922 547
- 1923 570
- 1924 583
- 1925 584
- 1926 585
- 1927 586
- 1928 588
- 1929 590
- 1930 593
- 1931 598
- 1932 604
- 1934 606
- 1936 607
- 1962 610
- Quellennachweis und Erläuterungen 632
- Buchausgaben im gegenseitigen Besitz 787
- Theaterbesuche 792
- Auszüge aus Schnitzlers Tagebuch 793
- Editorische Richtlinien 796
- Die Korrespondenz Bahr –Schnitzler 813
- Nachwort 820
- Dank 864
- Verzeichnis der Dokumente 866
- Korrespondenzpartner 902
- Register 916