Page - 20 - in Bauhaus in Wien? - Möbeldesign, Innenraumgestaltung und Architektur der Wiener Ateliergemeinschaft von Friedl Dicker und Franz Singer

Einleitung20 Year-Book of Decorative Art, Architectural Forum, Independent Woman zählten dazu. Im deutschsprachigen Raum erschienen Beiträge in Das Werk, Die Form, Innendekoration, Neue Hauswirtschaft, Die neue Linie oder Die Bau- und Werkkunst. Der Großteil befindet sich als Konvolut im Bauhaus-Archiv Berlin. Es handelt sich hierbei um die Belegexemp- lare von Franz Singer. Vereinzelte Ausgaben sind auch im Archiv Georg Schrom erhalten. Allerdings gilt es zu bedenken, dass hier der kritische Blick zumeist fehlt, da die Artikel oftmals von eigens vom Atelier beauftragten Autorinnen verfasst wurden. Zeichnungen und Gemälde Friedl Dicker und Franz Singer hinterließen zudem beide Zeichnungen und Gemälde, die einen Einblick in ihre künstlerische Herangehensweise geben. Diese entstanden zum einen während ihres Studiums. Zum anderen beschäftigte sich Dicker auch nach dem Austreten aus der Ateliergemeinschaft wieder verstärkt mit Malerei. Ihr künstlerischer Nachlass hat sich zu einem großen Teil in Privatbesitz, im Archiv der Universität für an- gewandte Kunst Wien, im Bauhaus-Archiv Berlin, in den Graphischen Sammlungen der Klassik Stiftung Weimar, im Jüdischen Museum in Prag, im Simon Wiesenthal Center und im Getty Research Institute in Los Angeles erhalten. Franz Singers künstlerische Ar- beiten befinden sich im Archiv Georg Schrom, im Archiv der Universität für angewandte Kunst Wien, im Bauhaus-Archiv Berlin, in den Graphischen Sammlungen der Klassik Stiftung Weimar, im Wien Museum62 und im Archive of Art and Design des Victoria & Albert Museums. Interviews und Gespräche Um das private Umfeld und berufliche Netzwerk von Dicker und Singer rekonstruie- ren zu können, wurden für die vorliegende Untersuchung Interviews, Gespräche und Korrespondenzen mit einer Nachfahrin in London, bei der es sich um die Tochter von Singers Bruder Paul Singer handelt, sowie mit BesitzerInnen von Einrichtungsgegen- ständen von Dicker und Singer geführt. Die heutigen EigentümerInnen der Möbel sind entweder Kinder der ursprünglichen AuftraggeberInnen oder stehen in einem Nahever- hältnis zu diesen. Es wurden Judith Adler (1926–2018), die Tochter einer engen Freun- din von Friedl Dicker und eine weitere Tochter von Wiener AuftraggeberInnen befragt. Aufschlussreich waren auch die Gespräche mit in Deutschland ansässigen Besitzerinnen von Möbeln, die ursprünglich der in Berlin lebenden Margit Téry-Buschmann gehörten. 62 Nach Auskunft des Wien Museums gelangten die Gemälde durch eine Schenkung von Franz Singers Schwester Frieda Stoerk in die Sammlung des Wien Museums. © 2021 Böhlau Verlag | Brill Österreich GmbH https://doi.org/10.7767/9783205213161 | CC BY-NC 4.0