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Dickers und Singers künstlerische
Ausbildung48
sich nicht zu Vereinfachungen verleiten. Sie waren und blieben kunstbegeistert.“110 So
beschrieb Georg Muche rückblickend die Wiener Gruppe um Johannes Itten (Abb. 13).
Zu den aus Wien kommenden Itten-SchülerInnen zählen noch weitere als die von Itten
in seinem 1963 erschienenen Buch Mein Vorkurs am Bauhaus111 erwähnten sechzehn Schüle-
rInnen Carl Auböck112, Josef Breuer113, Max Bronstein114, Marie Cyrenius115, Friedl Dicker,
Walter Heller116, Alfred Lipovec117, Vally Neumann118, Olga Okuniewska119, Gyula Pap120,
110 Itten o. J. (um 1960), S. 14–15. Siehe: AAD/V&AM, AAD 3-1982, PL6.
111 Itten 2003, S. 6.
112 Carl Auböck hospitierte vom WS 1919/20 bis SoSe 1920 in der Holzbildhauerei. Siehe: Winkler
2006, S. 228. Im WS 1920/21 besuchte er die Metallwerkstatt. Siehe: Winkler 2007, S. 168. In der
Meisterratssitzung vom 7. Februar 1921 wurde beschlossen Auböck von der SchülerInnenliste zu
streichen, da er „ohne Urlaub oder Abmeldung vom Bauhaus weggegangen“ sei. Siehe: BHA, Archiv
W. Gropius, Meisterratsprotokolle. Siehe: Wahl 2001, S. 118.
113 Josef Breuer taucht weder in den Meisterratsprotokollen noch in den Bauhaus-Alben auf.
114 Max Bronstein war vom WS 1920/21 bis SoSe 1924 am Bauhaus. Er sollte in die Gold-Silber-Kup-
ferschmiede oder in die Glaswerkstatt aufgenommen werden, wurde später aber zu den Lehrlingen
in der Druckerei gezählt. Siehe: Winkler 2009, S. 256–257.
115 Marie Cyrenius besuchte im SoSe 1920 die Metallwerkstatt. Siehe: Winkler 2007, S. 168. In der
Meisterratssitzung vom 7. Februar 1921 wurde beschlossen, Cyrenius von der SchülerInnenliste zu
streichen, da sie „voraussichtlich nicht vom Urlaub zurückkehren kann“. Siehe: BHA, Archiv W.
Gropius, Meisterratsprotokolle. Siehe: Wahl 2001, S. 118.
116 Walter Heller besuchte im WS 1919/20 bereits probeweise die Tischlerei und war dort bis WS
1920/21 als Lehrling tätig. Anschließend besuchte er im SoSe 1921 die Metallwerkstatt. Siehe:
Winkler 2006, S. 74–75; Winkler 2007, S. 168. In der Meisterratssitzung am 12. Oktober 1921
wurde beschlossen, den seit länger als einem Jahr beurlaubten Heller aus der Schülerliste zu strei-
chen. Siehe: ThHStA Weimar, Staatliches Bauhaus Weimar 12, Bl. 105–106, in: Wahl 2001, S. 144.
117 Alfred Lipovec hospitierte im SoSe 1920 in der Holzbildhauerei. Siehe: Winkler 2006, S. 228. Vom
WS 1920/21 bis zum WS 1921/22 besuchte er die Metallwerkstatt. Siehe: Winkler 2007, S. 168.
In den Meisterratsprotokollen erscheint Lipovec das letzte Mal am 6. Dezember 1920 mit dem
Verweis, dass er eine Schulgeldzahlung und ein Stipendium erhalten soll. Siehe: ThHStA Weimar,
Staatliches Bauhaus Weimar 12, Bl. 77–78, in: Wahl 2001, S. 116–117.
118 Vally Neumann wurde laut Protokoll der Meisterratssitzung am 30. März 1920 definitiv am Bau-
haus aufgenommen. Siehe: ThHStA Weimar, Staatliches Bauhaus Weimar 12, Bl. 43–45, in: Wahl
2001, S. 79. Letztmalig erscheint sie im Protokoll der Sitzung am 24. März 1922, Vallita [sic!] Neu-
mann sei zu fragen, „ob sie zum Sommer-Semester in der Werkstatt arbeiten oder aus der Liste der
Studierenden gestrichen werden“ will. Siehe: ThHStA Weimar, Staatliches Bauhaus Weimar 12, Bl.
112, in: Wahl 2001, S. 159.
119 In der Meisterratssitzung vom 12. Oktober 1921 wurde beschlossen, die seit länger als einem Jahr
beurlaubte Olga Okuniewska von der SchülerInnenliste zu streichen. Siehe: ThHStA Weimar, Staat-
liches Bauhaus Weimar 12, Bl. 105–106, in: Wahl 2001, S. 144.
120 Gyula Pap war seit WS 1920/21 am Bauhaus und besuchte vom SoSe 1921 bis zum WS 1923/24
die Metallwerkstatt. Er legte im SoSe 1924 seine Gesellenprüfung ab. Siehe: Winkler 2007, S. 168.
© 2021 Böhlau Verlag | Brill Österreich GmbH
https://doi.org/10.7767/9783205213161 | CC BY-NC 4.0
Bauhaus in Wien?
Möbeldesign, Innenraumgestaltung und Architektur der Wiener Ateliergemeinschaft von Friedl Dicker und Franz Singer
- Title
- Bauhaus in Wien?
- Subtitle
- Möbeldesign, Innenraumgestaltung und Architektur der Wiener Ateliergemeinschaft von Friedl Dicker und Franz Singer
- Author
- Katharina Hövelmann
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21316-1
- Size
- 17.4 x 25.6 cm
- Pages
- 492
Table of contents
- 1 Einleitung 9
- 1.1 Ein vergessenes Kapitel Wiener Design- und Architekturgeschichte 9
- 1.2 Forschungsstand 10
- 1.3 Quellenlage 15
- 1.4 Forschungsziele und Methodik 21
- 2 Dickers und Singers künstlerische Ausbildung im Zeichen von Kunstschulreform und Lebensreformbewegung 27
- 2.1 Die Zeit in Wien 27
- 2.1.1 Herkunft und Ausbildung bis 1916 27
- 2.1.2 Kunstschule Johannes Itten und Netzwerke 1916–1919 33
- 2.2 Studienzeit am Bauhaus in Weimar 1919–1923 47
- 2.2.1 Die Wiener Gruppe um Johannes Itten 47
- 2.2.2 Unterricht 56
- 2.2.3 Erste Architekturentwürfe – Vier Einfamilienhäuser 77
- 3 Berufliche Anfänge 89
- 3.1 Aufträge für Theater in Dresden und Berlin 1921–1922 89
- 3.2 Werkstätten Bildender Kunst GmbH, Berlin 1923–1926 92
- 3.2.1 Arbeiten für Die Truppe 107
- 3.2.2 Die Auflösung 114
- 4 Die Wiener Ateliergemeinschaft 1925–1938 117
- 4.1 Die Zusammenarbeit von Dicker und Singer 1925–1931 117
- 4.2 Architekturfachkenntnis im Hintergrund – Die AteliermitarbeiterInnen 134
- 4.3 AuftraggeberInnen 140
- 4.4 Strategien der Bewerbung 147
- 4.4.1 Axonometrie und Modell 147
- 4.4.2 Fotografie 154
- 4.4.3 Publikationen 157
- 4.5 Dickers und Singers Wege ab 1933/1934 162
- 5 „Das moderne Wohnprinzip“ – Zwischen Bauhaus und Wien 173
- 5.1 Das Bauhaus als Basis 173
- 5.2 Zur Situation in Wien – Innenraumgestaltung und Architektur 175
- 5.2.1 Die Wiener Moderne um 1900 175
- 5.2.2 Wien in der Zwischenkriegszeit 177
- 5.3 Theorie und Anspruch der Ateliergemeinschaft 182
- 5.4 Einrichtungsgegenstände: Möbel, Leuchten und Kachelöfen 185
- 5.4.1 Vom Einzelstück zur Typisierung – Frühe Möbel 1925–1929 185
- 5.4.1.1 Bauhaus und De Stijl als Vorbild 185
- 5.4.1.2 Verwandelbarkeit als Prinzip 202
- 5.4.1.3 Verbindungen zum Wiener Jugendstil und Biedermeier 210
- 5.4.1.4 Zwischen sozialem und künstlerischem Anspruch: Typisierungstendenzen 216
- 5.4.1.5 Möbeltischler und Hersteller 228
- 5.4.2 Wege zur Serienfabrikation – Stahlrohr- und Sperrholzmöbel 1929–1938 230
- 5.4.2.1 Der Stahlrohrstapelstuhl von Bruno Pollak 234
- 5.4.2.2 Stahlrohrmöbelentwürfe der Ateliergemeinschaft 238
- 5.4.2.3 Hersteller und Produktionsversuche der Stahlrohrmöbel 251
- 5.4.2.4 Entwürfe für die Firma Metz & Co 253
- 5.4.2.5 Sperrholzmöbel 261
- 5.4.2.6 Produktionsversuche der Sperrholzmöbel 264
- 5.4.3 Eine Welt für Kinder – Kindermöbel und Baukastenspiele 1927–1938 266
- 5.4.4 Leuchten und andere Metallarbeiten 289
- 5.4.5 Kachelöfen 302
- 5.5 Raumgestaltungen und Architektur 309
- 5.5.1 Verwendung von Farbe als Gestaltungsmittel 309
- |5.5.2 Intervention im Haus Moller von Adolf Loos und im dazugehörigen Garten 319
- 5.5.2.1 Ein neu entdeckter Möblierungsentwurf 319
- 5.5.2.2 Das Zimmer für Anny Wottitz-Moller 334
- 5.5.2.3 Das Gartenhaus 337
- 5.5.3 Wohnkonzepte auf kleinster Fläche 339
- 5.5.3.1 Einwohnräume 339
- 5.5.3.2 „Wachsende Häuser“ – Entwürfe für Kleinhauswohnbauten in Palästina 362
- 5.5.4 Fulminanter Höhe- und Endpunkt – Das Gästehaus Auersperg-Hériot 379
- 5.6 Epilog: Sozialer Anspruch oder Zeitgeist? – Eine kritische Bewertung 411
- 6 Resümee und Ausblick 417
- 7 Anhang 425
- 7.1 Quellentexte 425
- 7.2 Biografie Friedl Dicker / Franz Singer 428
- 7.3 Archive und Sammlungen 431
- 7.4 Literatur 436
- 7.5 Webseiten 473
- 7.6 Bildnachweis 477
- 7.7 Abkürzungen 480
- 7.8 Abstract 481
- 7.9 Register 482