Page - 160 - in Bauhaus in Wien? - Möbeldesign, Innenraumgestaltung und Architektur der Wiener Ateliergemeinschaft von Friedl Dicker und Franz Singer
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Die Wiener Ateliergemeinschaft
1925–1938160
Der Montessori-Kindergarten gehört zu den am häufigsten publizierten Projekten der
Ateliergemeinschaft. Neben österreichischen Zeitschriften und Tageszeitungen stellten
die belgische Zeitschrift La Cité. Revue d’architecture et d’urbanisme200, die russischen
Zeitschriften архитектура201 und Архитектура за рубежом202, die Schweizer Zeit-
schrift Das Werk203 und die italienische Domus204 den Montessori-Kindergarten im Goe-
thehof im Zeitraum 1932 bis 1936 vor. Am zweithäufigsten wurde das Gästehaus Auer-
sperg-Hériot publiziert, das in Die Österreicherin205, Die Pause206, Domus207, The Studio208,
Architectural Review209, Gardens and Gardening210, Architektura i Budownictwo211 und in
der spanischen Zeitschrift Viviendas212 erschien.
Als Autorinnen der Artikel fungierten Gisela Urban213, Alma Stefanie Frischauer214,
Amelia Sarah Levetus215 und die bereits genannte Carmela Prati-Haerdtl.
Bis 1936 veröffentlichte das Atelier regelmäßig in Zeitschriften und Zeitungen Mö-
bel und Wohnraumgestaltungen, 1937 und 1938 erschienen nur noch vereinzelt Arti-
200 La Cité 1934, S. 136–137.
201 Aрxиtektypa 1935, S. 8–12.
202 Архитектура за рубежом 1935, o. S.
203 Das Werk 1936, S. 26–29.
204 1934a, S. 10–19.
205 Urban 1933a, S. 3–4.
206 Die Pause 1936, S. 38–39.
207 Domus 1934b, S. 32–33.
208 The Studio 1935, S. 31, 36.
209 The Architectural Review 1936, S. 154–156.
210 Gardens and Gardening 1937, S. 120–121.
211 Architektura i Budownictwo 1935, S. 14–16.
212 Viviendas 1935, S. 6–35.
213 Gisela Urban, geb. Stern (1871–1943) war Redakteurin, Schriftstellerin und Frauenrechtlerin,
stellvertrende Vorsitzende vom Bund Österreichischer Frauenvereine, Mitbegründerin des öster-
reichischen Frauenstimmrechtskomitees, Mitglied der Presse- und Zeitungskommission und der
Pressekommission des Internationalen Frauenweltbundes. Sie starb im KZ Theresienstadt. Siehe:
Baumgartner 2015, S. 146; Ariadne ÖNB 2017.
214 Alma Stefanie Wittlin-Frischauer studierte von 1919–1922 u. a. Kunstgeschichte in Wien und pro-
movierte 1925. Sie war Dozentin und Museumsmitarbeiterin und emigrierte 1937 zunächst nach
Großbritannien und später in die USA. Siehe: Blumesberger 2002, S. 1494
215 Die seit 1891 in Wien lebende Britin Amelia Sarah Levetus hatte in England Volkswirtschaft stu-
diert und hielt 1897 als erste Frau einen öffentlichen Vortrag an der Universität Wien über die Ge-
nossenschaftsbewegung in Großbritannien. Sie war Korrespondentin der ab 1893 erstmals in Wien
erhältlichen britischen Zeitschrift The Studio und berichtete darin über die neuesten künstlerischen
Entwicklungen in Österreich mit kunsthistorischem Wissen. Zudem engagierte sie sich im „Volks-
heim Ottakring“, wo sie Präsidentin der englischen Fachgruppe „John-Ruskin-Club“ war und in
ihren Kursen nicht nur Englisch unterrichtete, sondern auch als Kulturvermittlerin fungierte. Siehe:
Filla 2001, S. 24–39.
© 2021 Böhlau Verlag | Brill Österreich GmbH
https://doi.org/10.7767/9783205213161 | CC BY-NC 4.0
Bauhaus in Wien?
Möbeldesign, Innenraumgestaltung und Architektur der Wiener Ateliergemeinschaft von Friedl Dicker und Franz Singer
- Title
- Bauhaus in Wien?
- Subtitle
- Möbeldesign, Innenraumgestaltung und Architektur der Wiener Ateliergemeinschaft von Friedl Dicker und Franz Singer
- Author
- Katharina Hövelmann
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21316-1
- Size
- 17.4 x 25.6 cm
- Pages
- 492
Table of contents
- 1 Einleitung 9
- 1.1 Ein vergessenes Kapitel Wiener Design- und Architekturgeschichte 9
- 1.2 Forschungsstand 10
- 1.3 Quellenlage 15
- 1.4 Forschungsziele und Methodik 21
- 2 Dickers und Singers künstlerische Ausbildung im Zeichen von Kunstschulreform und Lebensreformbewegung 27
- 2.1 Die Zeit in Wien 27
- 2.1.1 Herkunft und Ausbildung bis 1916 27
- 2.1.2 Kunstschule Johannes Itten und Netzwerke 1916–1919 33
- 2.2 Studienzeit am Bauhaus in Weimar 1919–1923 47
- 2.2.1 Die Wiener Gruppe um Johannes Itten 47
- 2.2.2 Unterricht 56
- 2.2.3 Erste Architekturentwürfe – Vier Einfamilienhäuser 77
- 3 Berufliche Anfänge 89
- 3.1 Aufträge für Theater in Dresden und Berlin 1921–1922 89
- 3.2 Werkstätten Bildender Kunst GmbH, Berlin 1923–1926 92
- 3.2.1 Arbeiten für Die Truppe 107
- 3.2.2 Die Auflösung 114
- 4 Die Wiener Ateliergemeinschaft 1925–1938 117
- 4.1 Die Zusammenarbeit von Dicker und Singer 1925–1931 117
- 4.2 Architekturfachkenntnis im Hintergrund – Die AteliermitarbeiterInnen 134
- 4.3 AuftraggeberInnen 140
- 4.4 Strategien der Bewerbung 147
- 4.4.1 Axonometrie und Modell 147
- 4.4.2 Fotografie 154
- 4.4.3 Publikationen 157
- 4.5 Dickers und Singers Wege ab 1933/1934 162
- 5 „Das moderne Wohnprinzip“ – Zwischen Bauhaus und Wien 173
- 5.1 Das Bauhaus als Basis 173
- 5.2 Zur Situation in Wien – Innenraumgestaltung und Architektur 175
- 5.2.1 Die Wiener Moderne um 1900 175
- 5.2.2 Wien in der Zwischenkriegszeit 177
- 5.3 Theorie und Anspruch der Ateliergemeinschaft 182
- 5.4 Einrichtungsgegenstände: Möbel, Leuchten und Kachelöfen 185
- 5.4.1 Vom Einzelstück zur Typisierung – Frühe Möbel 1925–1929 185
- 5.4.1.1 Bauhaus und De Stijl als Vorbild 185
- 5.4.1.2 Verwandelbarkeit als Prinzip 202
- 5.4.1.3 Verbindungen zum Wiener Jugendstil und Biedermeier 210
- 5.4.1.4 Zwischen sozialem und künstlerischem Anspruch: Typisierungstendenzen 216
- 5.4.1.5 Möbeltischler und Hersteller 228
- 5.4.2 Wege zur Serienfabrikation – Stahlrohr- und Sperrholzmöbel 1929–1938 230
- 5.4.2.1 Der Stahlrohrstapelstuhl von Bruno Pollak 234
- 5.4.2.2 Stahlrohrmöbelentwürfe der Ateliergemeinschaft 238
- 5.4.2.3 Hersteller und Produktionsversuche der Stahlrohrmöbel 251
- 5.4.2.4 Entwürfe für die Firma Metz & Co 253
- 5.4.2.5 Sperrholzmöbel 261
- 5.4.2.6 Produktionsversuche der Sperrholzmöbel 264
- 5.4.3 Eine Welt für Kinder – Kindermöbel und Baukastenspiele 1927–1938 266
- 5.4.4 Leuchten und andere Metallarbeiten 289
- 5.4.5 Kachelöfen 302
- 5.5 Raumgestaltungen und Architektur 309
- 5.5.1 Verwendung von Farbe als Gestaltungsmittel 309
- |5.5.2 Intervention im Haus Moller von Adolf Loos und im dazugehörigen Garten 319
- 5.5.2.1 Ein neu entdeckter Möblierungsentwurf 319
- 5.5.2.2 Das Zimmer für Anny Wottitz-Moller 334
- 5.5.2.3 Das Gartenhaus 337
- 5.5.3 Wohnkonzepte auf kleinster Fläche 339
- 5.5.3.1 Einwohnräume 339
- 5.5.3.2 „Wachsende Häuser“ – Entwürfe für Kleinhauswohnbauten in Palästina 362
- 5.5.4 Fulminanter Höhe- und Endpunkt – Das Gästehaus Auersperg-Hériot 379
- 5.6 Epilog: Sozialer Anspruch oder Zeitgeist? – Eine kritische Bewertung 411
- 6 Resümee und Ausblick 417
- 7 Anhang 425
- 7.1 Quellentexte 425
- 7.2 Biografie Friedl Dicker / Franz Singer 428
- 7.3 Archive und Sammlungen 431
- 7.4 Literatur 436
- 7.5 Webseiten 473
- 7.6 Bildnachweis 477
- 7.7 Abkürzungen 480
- 7.8 Abstract 481
- 7.9 Register 482