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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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Beim Prüfen der im Nachlass befind lichen Korrespondenz verstärkt sich teil- weise der Eindruck, die Hinterlassenschaft sei gezielt in Hinblick auf spätere Rezipienten gesichtet worden. In Ernst Lothars Nachlass finden sich Briefe prominenter Zeitgenossen, etwa von Franz Werfel, Carl Zuckmayer, Thomas Mann, Stefan Zweig oder Friedrich Torberg, jedoch ist zumeist nur ein Brief des jeweiligen Schriftstellerkollegen erhalten. In deren Nachlässen wiederum sind mehrere Briefe Lothars ausfindig zu machen, die auf einen intensiveren Briefwechsel schließen lassen. Im Nachlass Friedrich Torbergs beispielsweise sind unter anderem die Briefe Torbergs an Lothar erhalten geblieben, da sich Torberg die Schreibmaschinendurchschläge seiner eigenen Briefe aufgehoben hat. Im Nachlass Ernst Lothars hingegen finden sich nur zwei Briefe und zwei Ansichtskarten Torbergs. Dabei hatte vor allem in den Jahren 1946 bis 1948 ein reger Kontakt zwischen den beiden bestanden. Allerdings folgte eine Art Zerwürfnis aufgrund von Meinungsverschiedenheiten. Es ist mög lich, wenn auch schwer beweisbar, dass Lothar ihm missliebige Briefe »zensuriert« bzw. vernichtet hat. Auffällig ist auch, dass es sich bei diesen fehlenden Briefen, soweit überprüfbar, zumeist um solche von Berufskollegen handelt. In Lothars Nachlass gibt es überhaupt nur einen Brief Franz Werfels, während alleine die Handschriftensammlung der University of Pennsylvania in Philadelphia über 19 Korrespondenzstücke Lothars verfügt, in denen er sich u. a. auf Briefe von Werfel bezieht, die allerdings nicht mehr auffindbar sind. Lothar hatte seinen Freunden und Kollegen auch seine neuesten Bücher zukommen lassen und vice versa. So geht er in einigen Briefen detailliert auf seine Eindrücke von Werfels Arbeiten ein. Mög licherweise war die Beurteilung der Werke Lothars in den Antwortschreiben nicht ganz so positiv, und er sah sich veranlasst, diese auszu- sortieren. Dieses Fehlen der Briefe berühmterer Korrespondenzpartner muss nicht unbedingt damit zu tun haben, dass sich deren Briefe mittlerweile in ihren eigenen Nachlässen oder in anderen Archiven befinden könnten. Ernst Lothars Nachlass wurde in dem Umfang, in dem man ihn nun in der Wienbibliothek einsehen kann, dem Archiv 1995 von den Erben bzw. Rechtsnachfolgern über- lassen.11 Diese teilten mir auf Anfrage mit, dass Lothars zweite Frau die meiste Korrespondenz vor ihrem Tode verbrannt habe, mit dem Hinweis, sie sei nicht daran interessiert, »derart Persön liches auf die Nachwelt überkommen zu las- sen« 12. Also wurde Lothars Nachlass wahrschein lich sogar zwei Mal gesich- tet, bevor er »der Nachwelt« überlassen wurde – sowohl Lothar als auch seine 11 Schrift liche Auskunft von Dr. Helmut Benda, 4. Januar 2009. 12 Schrift liche Auskunft von Dr. Helmut Benda, 2. Januar 2009. Einleitung 11 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Ernst Lothar
Subtitle
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Author
Dagmar Heißler
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
484
Keywords
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Category
Biographien

Table of contents

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, Rücktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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