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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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nach kommerziellen Gesichtspunkten zu führen.10 Auch unter diesem Aspekt war Heinrich Schnitzlers Mitarbeit sicher willkommen, darüber hinaus musste Lothar nun versuchen, Gewinne zu erzielen, um sich an der Spitze der Josef- stadt zu behaupten.11 An den neuen Direktor wurden hohe Anforderungen gestellt: »Er wird wich- tige Aufbauarbeit zu leisten, die zuletzt entstandenen Lücken des Ensembles aufzufüllen, das Repertoire zu beleben und der von ihm geleiteten Bühne wieder die literarische Färbung zurückzugewinnen haben.« 12 In einem Interview mit der Wiener Sonn- und Montags- Zeitung nannte Lothar für seine neue Tätig- keitssphäre neben Reinhardt auch Josef Jarno als Vorbild. Über seine konkreten Pläne bzw. die Stückauswahl befragt, äußerte er sich wie folgt: Ich will die neue dramatische Produk tion auf das sorgfältigste beobachten, der deutsch- sprachigen wie der ausländischen mein Augenmerk gleicherweise zuwenden, und auch Klassiker pfegen, wobei ich, wie bei meiner Arbeit im Burgtheater, durchaus nicht die Absicht habe, es mir leicht zu machen. Stücke, die man bisher nicht für spielbar hielt, nicht nur aus Geschäftsrücksichten, sondern aus rein technischen Gründen, sollen von altem Staub befreit und so bearbeitet werden, daß sie dem Publikum sehenswert erscheinen. Ich denke da vor allem an die weniger gespielten österreichischen Klassiker. Aber, wie gesagt, auch die Dichter der lebenden Genera tion, die Werfel, Zuckmayer, Billinger, Wenter und andere, müssen zu Wort kommen.13 Gegenüber dem Neuen Wiener Tagblatt präzisierte er: Ich möchte auch versuchen, Einfuß auf die Produk tion zu nehmen. Ich denke, das muß gehen – denn ich bin ja selbst schaffender Schriftsteller. Ich will Autoren, zu denen ich seit langem in Beziehungen stehe, Anregungen geben – und außerdem werde ich selbstverständ lich die ausländische Produk tion im Auge behalten. Ich will nicht als Lehrmeister kommen, es ist selbstverständ lich, daß ich dem Unterhaltungsstück 10 Lothar wies darauf hin, dass trotz seiner Direk tionsübernahme die Eigentumsverhältnisse »im übrigen die gleichen wie bisher« geblieben seien (Neues Wiener Tagblatt, 13. 8. 1935, S. 8). 11 1936 befand sich das Theater in einer derart schlechten finanziellen Lage, dass um ein staat- liches Darlehen angesucht werden musste. Da er erst vor Kurzem künstlerischer Leiter des Betriebs geworden war, lehnte Lothar jeg liche diesbezüg liche Verantwortung ab (vgl. Angela Heide: »… auf Betreiben des Prof. Max Reinhardt«, S. 72 f.). 12 Neue Freie Presse, 13. 8. 1935, S. 5. 13 Wiener Sonn- und Montags- Zeitung, 19. 8. 1935, S. 7. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt 101 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Ernst Lothar
Subtitle
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Author
Dagmar HeiĂźler
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
484
Keywords
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Category
Biographien

Table of contents

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, RĂĽcktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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