Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographien
Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Page - 137 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 137 - in Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender

Image of the Page - 137 -

Image of the Page - 137 - in Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender

Text of the Page - 137 -

Ab dem 5. April erreichen Lothar »mit deutschem Gruß« 6 versehene Zah- lungsaufforderungen des mittlerweile fest in deutscher Hand befind lichen Zsolnay Verlags. In einem noch an seine Adresse in der Kantgasse 3 im ersten Wiener Gemeindebezirk gerichteten Schreiben heißt es: Sie haben sich uns gegenüber verpfichtet, Ihre Schuld an uns in monat lichen Teil- beträgen von je S. 300.– abzudecken. Diese Vereinbarung wurde auch in unserem Schreiben vom 23. 11. 1937 festgelegt. Die ersten 3 Raten haben Sie fristgerecht bezahlt, während der Gegenwert für die am 1. d. M. fällig gewesene Rate bis heute bei uns nicht eingegangen ist. Wir ersuchen daher die rückständigen S. 300.– (d. s. RM 200.–) mittels des beiliegenden Erlagscheines ungesäumt an uns zu überweisen. Wir sehen dem Eingang Ihrer Zahlung bestimmt bis 11. April 1938 entgegen, widrigenfalls wir Ihre Schuld zur Gänze zahlbar stellen und gezwungen sind, die Angelegenheit aus der Hand zu geben. Heil Hitler!7 Lothar rechtfertigt sich in seinem Antwortschreiben damit, dass er momentan nicht in Wien weile.8 Im Mai 1938 überweist er dann die Beträge für April und Mai; im darauffolgenden Monat erhält er neuer lich eine Mahnung, die Junirate betreffend.9 Aus einer diesem Briefwechsel beiliegenden Aufistung der Ver- lagsausgaben,10 die getätigt wurden, um Lothar Vorschüsse zu gewähren und anfallende Übersetzungskosten zu bestreiten, geht hervor, dass er einen Roman mit dem (Arbeits-)Titel Das große Glück plante. Bereits am 25. Mai 1935 hatte er den diesbezüg lichen Vertrag unterschrieben, konnte das Buch aber trotz Frist- verlängerung nicht fertigstellen.11 Ob er die Grundidee später für ein anderes Werk verwendet hat, muss dahingestellt bleiben. Jedenfalls hatte er für dieses Projekt einen Vorschuss erhalten,12 und da er nicht in der Lage war, seinen Teil 6 Brief des Paul Zsolnay Verlags an EL. Wien, 11. Juni 1938. a. a. O. 7 Brief des Paul Zsolnay Verlags an EL. Wien, 5. April 1938. a. a. O. 8 Brief von EL an den Paul Zsolnay Verlag. Wien, 7. April 1938. a. a. O. 9 Brief des Paul Zsolnay Verlags an EL. Wien, 11. Juni 1938. a. a. O. 10 Brief des Paul Zsolnay Verlags an EL. Wien, 31. Mai 1938. a. a. O. 11 Als Grund dafür nannte er »die ständige Inanspruchnahme« durch das Josefstädter Theater. Vgl. Neues Wiener Journal, 31. 5. 1936, S. 16. 12 Die Vertragsmappe »Lothar« ist der einzige Archivbestand zu dem Autor im Zsolnay Verlag; der Korrespondenzordner »Lothar« im Verlagsarchiv ist verschollen. Murray Hall, der Einsicht in die Verlagsunterlagen genommen hat, meint, dass die Lothar- Briefmappe eines jener Doku- mente war, das von der Gestapo 1938 von Wien nach Berlin gebracht wurde. Vgl. dazu Murray G. Hall: Der Paul Zsolnay Verlag, S. 349. Emigrant 137 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
back to the  book Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender"
Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Ernst Lothar
Subtitle
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Author
Dagmar HeiĂźler
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
484
Keywords
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Category
Biographien

Table of contents

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, RĂĽcktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Ernst Lothar