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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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Regisseur,22 zurückgegriffen. Dieser klärte ihn über eventuelle Arbeitsmög- lichkeiten in den USA auf: Es sei gefähr lich, auf gut Glück ohne einen unter- zeichneten Vertrag nach Hollywood zu kommen, und gerade für Europäer sehr schwierig, sich dort durchzusetzen. Dennoch glaube er, dass Lothar sein großes schriftstellerisches Talent dafür einsetzen könne, in den USA erfolgreich für den Film oder die Bühne zu schreiben. Für gute Geschichten würden zwischen fünf- und fünfzehntausend Dollar bezahlt. Insofern sei die Arbeit als Storywriter für Lothar der richtige Weg, in Amerika Fuß zu fassen.23 Ein Engagement als Drehbuchautor stellte für viele Regisseure, Schauspie- ler, Produzenten und Schriftsteller eine Op tion dar, in Amerika ein Auskom- men zu finden. In Hollywood wurde Ende der 1930er Jahre unter anderem der European Film Fund von emigrierten Filmemachern (etwa Wilhelm Dieterle und Ernst Lubitsch) gegründet, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, »to find minor jobs at the studios for distinguished immigrants« 24, vor allem für deutsche und österreichische. Dem European Film Fund gelang es, für mehrere Exilautoren Arbeitsverträge bei Filmproduk tionen zu organisieren: Heinrich Mann, Alfred Neumann und Friedrich Torberg wurden so von Warner Brothers engagiert, Walter Mehring, Alfred Döblin und Alfred Polgar arbeiteten für Metro- Goldwyn- Mayer.25 Die Mitglieder des Fonds übernahmen Bürgschaften und leisteten finanzielle Beiträge, um die noch nicht etablierten Emigranten zu unterstützen.26 Der European Film Fund versuchte darüber hinaus mit- hilfe von Einjahresverträgen bei Filmgesellschaften (mit einem wöchent lichen Honorar von 100 Dollar), »im unbesetzten Frankreich gestrandeten Schrift- stellern« die Einreise in die USA zu ermög lichen.27 Neben Bertolt Brecht und Ludwig Marcuse war angeb lich auch Ernst Lothar für diese Art der Unter- stützung auserkoren worden.28 Allerdings lassen sich dafür weder in Lothars Korrespondenz, seinen sonstigen Unterlagen noch in seiner Autobiographie 22 Vgl. Österreichische Na tionalbibliothek (Hg.): Biblos. Österreichische Zeitschrift für Buch- und Bibliothekswesen, Dokumenta tion und Bibliographie. Wien: Böhlau 1953, S. 94. 23 Vgl. Brief von Otto Preminger an EL. Hollywood, 13. Juni 1938. WBR, ZPH 922a. 24 Theodor W. Adorno und Hanns Eisler: Composing for the Films, S. xiii. 25 Frank Berninger (Hg.): Franz Schoenberner – Hermann Kesten. Briefwechsel im Exil 1933 – 1945, S. 390. 26 Larissa Schütze: Fritz Lang im Exil. Filmkunst im Schatten der Politik, S. 44 f. 27 Vgl. Heinz- Jürgen Armbrust und Gert Heine: Wer ist wer im Leben von Thomas Mann?, S. 55, 164. 28 Vgl. Theodor W. Adorno und Hanns Eisler: Composing for the Films, S. xiv. Emigrant 141 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Ernst Lothar
Subtitle
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Author
Dagmar Heißler
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
484
Keywords
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Category
Biographien

Table of contents

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, Rücktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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