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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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Thematik des werdenden Romans dennoch auf eine baldige Fertigstellung, das Buch solle am besten noch im Herbst des Jahres erscheinen. Lothar überarbeitet die Kapitel nochmals, der zweite Teil des Romans bekommt beispielsweise eine völlig neue Überbrückung,239 das zwölfte Kapitel wird gekürzt.240 Mitte Juni steckt Lothar im 23. Kapitel, dem nur noch zwei fol- gen sollen. Obwohl seiner Meinung nach gerade die letzten Kapitel die höchsten Anforderungen an den Autor stellen, möchte er das Buch so schnell wie mög lich abschließen, da er Angst hat, dass er es eventuell aus irgendwelchen Gründen (»Hysterien«) nicht mehr vollenden kann.241 Gestern, fast ununterbrochen, am Ms. gearbeitet. Ich hoffe, heute, in der Stille, Kap. 24, von dem ich gestern, in einer Art Trance, 8 Druckseiten schrieb, […] zu beenden, u. morgen das 25., das letzte, anzufangen. Die Einfälle, nach denen ich suchte, sind gekommen, des letzten Teiles bin ich fast gewiß. Was Deine Einwände betrifft, so haben sie mir, wie vieles andere, zu schaffen gemacht. Das Neu- Auftreten vieler anderer Menschen ist aus 2 Gründen unvermeid lich: erstens soll der 2te Teil einen Gerechtigkeits- Querschnitt Deutschlands unter Hitler geben, u. dazu sind Typen nötig; zweitens erfordert das von Costain gewollte Plot einen nicht geradlinigen, sondern von verschiedenen Menschen, Ereignissen u. Einfüssen gespeisten Handlungsstrom. Die vergleichsweise Einfachheit und Geradlinigkeit des ersten Teils widerspricht dem, da sie den Leser (vielleicht, ich hoffe, Du irrst Dich) zu derselben Erwartung für den 2. Teil verführt. Aber der Roman, der wirk liche, beginnt erst im zweiten, zu dem der erste eine Art Vor- Gesang ist (Homer), ich wollte ihn auch so nennen, doch das »Lied von Bernadette« 242 hielt mich davon ab. Wie immer, die Hauptpersonen, an denen, wie Du richtig sagst, das Leserinteresse das Zentrum finden soll, sind und bleiben drei, später zwei: Der junge u. alte Mum[elter] (schließ lich ist der junge von Anfang an der Held) u. Gwen; alles darum Kreisende sind Nebenfiguren, ständig von den Hauptfiguren auch dort beherrscht, wo sie zurückzutreten scheinen. Daran läßt sich nichts ändern, u. erlahmt das Interesse daran, trotz des sehr starken Plots, dann ist das Buch verloren. (Du hast offenbar die Outline völlig vergessen; aber auch der Leser hatte ja keine.) Ich hoffe trotzdem, das in sich starke Plot wird das Leserinteresse 239 Vgl. Brief von EL an AG. Colorado Springs, 12. April 1942. a. a. O. 240 Die Striche nahm er vorwiegend Adrienne zuliebe vor, die das Kapitel »gar nicht mochte«, während es auf ihn selbst »einen sehr guten Eindruck machte«. Vgl. Brief von EL an AG. Colorado Springs, 18. Juni 1942. a. a. O. 241 Vgl. ebd. 242 Das Lied von Bernadette ist der Titel von Franz Werfels 1941 erschienenem Roman. 1938 – 1946: Exil184 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Ernst Lothar
Subtitle
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Author
Dagmar Heißler
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
484
Keywords
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Category
Biographien

Table of contents

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, Rücktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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