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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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Während Lothars Aufenthalt in London, was die Arbeit am Engel betraf, nur teilweise von Erfolg gekrönt war und eine im Raum stehende Verfilmung der Rückkehr in den USA nicht zustande kam,261 entstand bei Spaziergängen im Hyde Park die Idee für einen neuen Roman: »Irgendwie zeigt sich das Gerippe eines Buches, das ich schreiben möchte, ›Verwandlung durch Liebe‹ soll es heißen und diesmal, ein letztes Mal vielleicht, eine richtige, ruhige, geformte Arbeit sein, die eine ›message‹ hat.« 262 Auch mit einer Studie über das eng lische Theater, die »vor allem die Erscheinung Shakespeares als Elementarereignis« behandeln sollte und mit der er schon in seiner Zeit am Colorado College begonnen hatte,263 beschäftigte sich Lothar in England, schrieb hierfür bereits das erste Kapitel. Doch zurück in Österreich und nach Teilnahme an der feier lichen Enthül- lung eines Reinhardt- Wanddenkmals, an einer Reinhardt- Matinee im Theater in der Josefstadt und der Überreichung der Max- Reinhardt- Ehrenringe an Paula Wessely und Anton Edthofer, widmete er sich zunächst wieder seiner Regietätig- keit. Auch hatte er Gelegenheit, im Burgtheater die Arbeit Gielens zu bewundern, der ja statt ihm die Direk tion des Hauses übertragen bekommen hatte. Nach dem Besuch der Generalprobe von Ferdinand Bruckners Drama Elisabeth von England kommt Lothar zu der Einschätzung: »Objektiverweise hatte ich festzustellen, daß das, was ich sah[,] […] sehr gut war; farbig, heiß, ausgezeichnet in den Stellungen, straff. […] Es wird zweifellos ein Riesenerfolg.« 264 Mit diesem Urteil sollte er recht behalten. Nach der Premiere, dem Studium der Rezensionen und Theaterkritiken ist er dennoch befremdet, enttäuscht und ein wenig neidisch: Ich bin ein bisschen bewildered über den rasanten und […] überbetonten Erfolg des neuen Burgtheaterdirektors; fast überall heißt es, daß alles Bisherige durch ihn in den Schatten gestellt wird[,] und mit (fast unverhüllten) Spitzen bohren sie mich an. […] Wahrschein lich kann er es besser, fast sicher sogar, dafür kann ich besser schreiben. Und es wäre mir völlig egal, brauchte ich nicht für den Verbleib gelegent- liche Arbeiten […].265 Gelegenheiten, sein eigenes Können unter Beweis zu stellen, boten sich Lothar bald, auch sein Aufenthalt in Österreich war dadurch vorerst gesichert: 261 Vgl. Brief von EL an AG. London, 4. Februar 1949. WBR, ZPH 922a. 262 Brief von EL an AG. London, [6. Januar] 1949. a. a. O. 263 EL: Das Wunder des Überlebens, S. 368, 370, 380. 264 Brief von EL an AG. [Wien,] 8. Januar 1949. WBR, ZPH 922a. 265 Brief von EL an AG. Wien, 11. Januar 1949. a. a. O. 1946 – 1950: Rückkehr286 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Ernst Lothar
Subtitle
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Author
Dagmar Heißler
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
484
Keywords
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Category
Biographien

Table of contents

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, Rücktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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