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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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Hans Weigel, der das Buch in der Zeitschrift Heute in einem mit »Hat Ernst Lothar wirk lich gelebt?« überschriebenen Artikel bespricht, weist einerseits auf die zum Teil fehlerhafte Schreibweise von Personen- und Ortsnamen, anderer- seits auf teilweise mangelnde Recherche hin, vor allem aber prangert er unzu- lässige Verkürzungen und Auslassungen an: Die Ungenauigkeit (vorsichtig ausgedrückt) kann auch im Weglassen bestehen. So muß beispielsweise der uninformierte Leser den Eindruck gewinnen, es hätte erst im Sommer 1946, nach Lothars Rückkehr, wieder Salzburger Festspiele gegeben. Der interessante und bedeutsame Neubeginn von 1945 […] ist nicht erwähnt. Hingegen erscheint der Autor als Gründer der Wiener Messe, der Salzburger Fest- spiele und der Hochschule für Welthandel, und man wundert sich, daß er nicht auch die Schillingwährung eingeführt, die Bundesbahnen elektrifiziert, die neue Reichs- brücke erbaut und den Staatsvertrag durchgesetzt hat.48 Die Darstellung wichtiger Ereignisse des österreichischen kulturellen Lebens bis 1938 und seit 1945 sei ebenfalls »mit Vorsicht zu genießen«: Stimmendes und weniger Stimmendes ist im harten Nebeneinander zu einer unguten Mischung vermengt. […] Der Gedanke, dieses Buch könnte jemals als Quelle für die Darstellung der Zeit von der Jahrhundertwende bis heute herangezogen werden, ist beklemmend.49 Nicht nur in Bezug auf kulturelle, sondern vor allem auch in Hinblick auf (zeit-) geschicht liche Ereignisse weisen Lothars Erinnerungen Ungenauigkeiten 50 und Lücken auf: Weder die Ausschaltung des österreichischen Parlaments durch den christ lichsozialen Bundeskanzler Engelbert Dollfuß 1933 noch das Lahmlegen des Verfassungsgerichtshofs, das Verbot der Kommunistischen 48 Hans Weigel: Hat Ernst Lothar wirk lich gelebt? In: Heute, 25. 11. 1961, S. 12. 49 Ebd. 50 Alice Strauss, Richard Strauss’ jüdische Schwiegertochter, bat Lothar beispielsweise um einige Richtigstellungen in der nächsten Auflage. Sie wollte vor allem festgehalten wissen, dass ihr Schwiegervater seit 1935 bei den Na tionalsozialisten in Acht und Bann gestanden habe und von ihnen nur zu Propagandazwecken missbraucht worden sei. Keinesfalls habe es Privatbesuche von Hitler, Goebbels oder Göring bei ihm gegeben, weder in Garmisch noch in Wien (vgl. Brief von Alice Strauss an EL. Garmisch- Partenkirchen, 4. Dezember 1960. WBR, ZPH 922a). In der 1961 erschienenen Auflage der Memoiren Lothars ist dann nur noch von »Gerüchten über Strauss« die Rede (vgl. EL: Das Wunder des Überlebens, S. 352 – 356). 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten«342 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Ernst Lothar
Subtitle
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Author
Dagmar Heißler
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
484
Keywords
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Category
Biographien

Table of contents

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, Rücktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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