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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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ab. ›Es möchte kein Hund …‹201 Etc.« 202 Lothars »deprimierte Stimmung« schien augenfällig, seine Freunde hofften, dass sein »Pessimismus ledig lich auf einem temporären gesundheit lichen Tiefstand« beruhe und dass seine ihnen gegenüber gemachten Äußerungen nur »Ausdruck einer krankheitsbedingten Depression« seien.203 An privaten Dokumenten Lothars aus dieser Zeit sind ein An der Schwelle des Todes betiteltes Gedicht (1971) und eines mit dem Titel Mein Grabspruch zu Lebzeiten (1972) erhalten.204 Wenige Tage nach seinem 84. Geburtstag verstarb Ernst Lothar um 3.40 Uhr in der Nacht auf den 31. Oktober 1974 »nach längerem Leiden« in der Wiener Privatklinik, die er nach einem kurz zuvor erlittenen Oberschenkelhalsbruch aufgesucht hatte,205 an »schwerster Arteriosklerose« 206. Die Nachrufe würdigten ihn nochmals als Kritiker, Schriftsteller und Mann des Theaters, meinten, dass die Titel der von ihm inszenierten Hofmannsthal’schen Stücke Der Unbestech liche und Der Schwierige als Charakteristika für den Künstler Lothar gelten könnten, »dessen Unerbitt lichkeit, Integrität und Loyalität nicht zu erschüttern« 207 gewesen seien. Dennoch habe er »in seiner Unbestech lichkeit […] so viel Herzenswärme und so viel, im besten, im höchsten Sinn des Wortes, kindhafte Aufgeschlossenheit aufzubringen« 208 vermocht. Gelobt wurde sein »Kampf für das Verständnis der österreichischen Dramatiker von Grillparzer über Schnitzler und Hofmannsthal bis zu Fritz Hochwälder« 209. Seine Fähigkeit, »Dichtung transparent zu machen, Atmosphärisches zu verdichten, Regie nie sichtbar und den Autor stets unüberhörbar zu machen«, und der »Wille, den Einzelfall stets zum Menschheitsfall 201 Aus Goethes Faust, I., Verse 374 – 385, hier Vers 376: »Auch hab ich weder Gut noch Geld, / Noch Ehr und Herr lichkeit der Welt; / Es möchte kein Hund so länger leben!« 202 Brief von EL an Ernst Benedikt. Wien, 20. April 1965. WBR, H. I. N. 186941. 203 Brief von Hermann Ullrich an EL. Wien, 10. März 1967. WBR, ZPH 922a. 204 EL: An der Schwelle des Todes. Gedicht. 9. Dezember 1971. WBR, ZPH 922a. EL: Mein Grabspruch zu Lebzeiten. Wien, »im 83. Lebensjahr«. a. a. O. (Der Grabspruch zu Lebzeiten wurde auch abgedruckt in: Die Presse, 23.–26. 12. 1972). 205 Todesanzeige Ernst Lothar. ÖTM, Nachlass Heinrich Schnitzler. E 4812 Schn. 33/20/94/1. Vgl. u. a. Der Tagesspiegel und Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 31. 10. 1974; Jüdische Rundschau, 5. 12. 1974. 206 Sterbeurkunde Hofrat Dr. iur. Lothar Ernst Sigismund Müller, 31. 10. 1974. WBR, ZPH 922a. 207 Kurier, 31. 10. 1974. – 1981 meldete der Kurier, dass im Salzburger Stadtteil Morzg eine Straße nach Ernst Lothar benannt werden würde (Kurier, 25. 7. 1981). 208 Piero Rismondo: Nachruf auf einen Österreicher. Zum Tode Ernst Lothars. In: Die Presse, 31.10./1. 11. 1974, S. 7. 209 Die Furche, 9. 11. 1974, S. 12. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten«370 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Ernst Lothar
Subtitle
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Author
Dagmar HeiĂźler
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
484
Keywords
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Category
Biographien

Table of contents

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, RĂĽcktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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