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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
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18 of scholarship and academic advancement.“ (Cook/Smith 1957, 8)16 Politische Que- relen ums Programm, die es in den USA durchaus gab, drangen nicht ins öffentliche Bewusstsein und wurden aus offiziellen Darstellungen ferngehalten. So entstand eine Aura, die auch die durchaus widersprüchlichen Anforderungen einer objektiv formalisierten Auswahl von WissenschaftlerInnen für Grants und die kulturdiplo- matischen Erfordernisse des Kalten Krieges weitgehend verdecken konnte.17 Zur Vorgehensweise der vorliegenden Untersuchung Das Fulbright Program ist selbst nur ein kleiner Teil einer weit größeren, im Grunde globalen Bewegung der kulturellen Veränderung und Verflechtung. Im Folgenden wird es aber nicht um die globale Geschichte des Fulbright Program gehen.18 Die Perspektive wird stattdessen konsequent auf die lokale Ebene gelegt.19 Solcherart auf einzelne Länder und Projekte zugeschnittene Studien können wesentliche Erkenntnisse zur „global history of modernization“ beitragen (Enger- man/Unger 2009, 380). Die vorliegende Untersuchung konzentriert sich also auf die Analyse der Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich, das hier 1950 auf Basis eines bilateralen Abkommens zwischen der US-amerikanischen und der österreichischen Regierung Fuß fasste. Dabei werden die Anstrengung zu einem Austausch wissenschaftlicher Gäste und ihre Implementierung in Österreich ana- lysiert, mit Fokus auf einen (allerdings zentralen) Aspekt des gesamten Austausch- programms, nämlich die amerikanischen GastprofessorInnen. In der Forschung zur Amerikanisierung Österreichs (Bischof 2004, 2005) wurde der Beitrag des Fulbright Program bereits hervorgehoben. So meint etwa Reinhold Wagnleitner (1991, 196), dass seine „Bedeutung auf geistigem Gebiet dem ökonomischen Einfluß des Marshall-Planes wohl in keiner Weise nachsteht.“ Und Günter Bischof (2006, 156) erwähnt den „enormous impact“, den das Projekt „in educating the Austrian elites“ gehabt habe. Doch wie wurden die Zielsetzungen und Verfahrensweisen des Programms in Österreich umgesetzt, und welche Wir- kungen erzielte es dabei? Das Fulbright Program ermöglichte nicht nur den umfangreichsten Austausch von WissenschaftlerInnen, in den österreichische Hochschulen nach dem Zweiten Weltkrieg involviert waren. Seine Einrichtung in Österreich war ein Einfallstor, über das Transferleistungen von amerikanischem Know-how, von Policy-Vorlagen sowie von alternativen Erkenntnisweisen und wissenschaftlichen Praktiken statt- fanden. Freilich gingen diese Transfers keineswegs friktionslos vonstatten, und es ist im Folgenden zu klären, inwieweit das damit verbundene Angebot überhaupt angenommen wurde. Indem die Analyse des Fulbright Program in den histori- schen Kontext eines kleinen Landes eingebettet wird, können wir die spezifische Relevanz des Programms in Österreich bestimmen und gewinnen zugleich neue Einsichten über die Schnittstelle von Wissenschaft und Politik in der frühen Zwei- ten Republik. Zum Vorverständnis für das weitere Vorgehen können wir drei generelle Entwicklungen im Wissenschaftsfeld des 20. Jahrhunderts festhalten.20 Als erste
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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
Subtitle
Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Author
Thomas König
Publisher
StudienVerlag
Location
Innsbruck
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-7065-5088-8
Size
15.8 x 23.9 cm
Pages
190
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Geleitwort 7
  2. Vorwort 11
  3. 1. Einleitung 13
    1. Die Entstehungsgeschichte des Fulbright Program 14
    2. Zur Vorgehensweise der vorliegenden Untersuchung 18
  4. 2. Die Institutionalisierung des Fulbright Program in Österreich 23
    1. Der Wissenschaftsbetrieb in der frühen Zweiten Republik 29
    2. Die Kommission im Vergleich mit anderen Förderinstitutionen 35
  5. 3. Politische Gestaltungsmöglichkeiten 42
    1. Hochschulautonomie als Wille und Vorstellung 42
    2. Fulbright Grantees – mehr als eine Frage der Definition 49
  6. 4. Wissenschaftliche Gäste zwischen Repräsentation und Wissenstransfer 56
    1. Herkömmliche Verfahren des Austausches 62
    2. Debatten über US-Visiting Lecturers 66
  7. 5. Auswahl, Platzierung und Verwendung der wissenschaftlichen Gäste 73
    1. Weiche Kriterien der Auswahl 74
    2. Der Platzierungsvorgang 82
    3. Die platzierten Gäste 90
  8. 6. Beschränkte Wirkung: Social Sciences und American Studies 97
    1. Zur Semantik von Social Sciences und American Studies 98
    2. Wissenschaftliche Transferleistungen 106
    3. Institutionelle Innovationen (und ihre Verhinderung) 111
  9. 7. Schluss 117
    1. Anhang: USEC/A Fulbright Visiting Lecturers und Research Scholars 122
    2. Anmerkungen 137
    3. Verzeichnis der Darstellungen 164
    4. Quellen und Literatur 165
    5. Abkürzungsverzeichnis 176
    6. Index 177
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