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Rasende Reporter: Eine Kulturgeschichte des Fotojournalismus. - Fotografie, Presse und Gesellschaft in Österreich 1890 bis 1945
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291Expressionistische Bewegung, neue Tanzschulen Tanzfotografie zählt Franz Löwy. Noch ist der Erste Weltkrieg im Gange, als im Herbst 1918 seine ersten künstlerischen Tanzaufnahmen veröffentlicht wer- den.10 In den 1920er Jahren treten vor allem Edith Barakovich, Trude Fleischmann, Madame d’Ora, Pepa Feldscharek, Beatrice Freyberger, Hedda Medi- na, Grete Kolliner, das Atelier Setzer, Ernst Förster, Georg Fayer und Rudolf Koppitz mit innovativen Ins- zenierungen hervor. Immer wieder suchen einzelne Tänzerinnen die Zusammenarbeit mit bestimmten Fo- tografinnen und Fotografen. Die lettische Ausdrucks- tänzerin Mila Cirul, ein Star unter den jungen Tän- zerinnen der Nachkriegszeit, lässt sich zum Beispiel regelmäßig von den Fotografinnen Trude Fleisch- mann und Grete Kolliner ablichten (Abb.    6). Trude Fleischmann ihrerseits arbeitet besonders eng mit der Tänzerin Claire Bauroff und mit den Mitgliedern des Wiener Staatsopernballetts Tilly Losch und Hedy Pfundmayr sowie mit dem Ballett Toni Birkmeyer zusammen.11 Losch und Pfundmayr sind aber auch öfter im Atelier von Rudolf Koppitz zu Gast (Abb.    7). Madame d’Ora lichtet über Jahre hin die Schwestern Wiesenthal ab. Die Tänzerin Grete Groß wird häu- fig von der Fotografin Hedda Medina porträtiert. Ein Großteil dieser Porträts entsteht im Atelier, nur selten wird auf der Bühne fotografiert. Ab Ende der 1920er Jahre erwächst den etablierten Studios, die in Wien Tanz fotografieren, eine gewisse Konkurrenz, da nun auch Pressefotografen und Ama- teure das Thema Tanz (und Theater) entdecken. Sie arbeiten mit kleineren, lichtstarken Apparaten und können daher auch außerhalb des Ateliers, etwa auf der Bühne, Aufnahmen machen. Zu den interessan- testen und begabtesten Fotografen, die neben der Theaterberichterstattung auch den Tanz dokumen- tieren, zählt Otto Skall. Geboren und aufgewachsen in Prag, zieht er 1920 nach Wien. Mitte der 1920er Jahre beginnt er als Pressefotograf, wobei er zunächst unterschiedlichste Themen abdeckt. In den 1930er Jahren wird er mehr und mehr zum viel beschäftigten Theaterfotografen. Unter den innovativen Amateuren, die sich um 1930 dem Thema Tanz widmen, sind der Schweizer Martin Imboden, der u. a. die Tänzerin Gertrud Kraus und ihre Schüler fotografiert,12 sowie die beiden Wiener Fotografen Othmar Maudry und Max Tanner, der etwa die Tänzerin Leila Bederkhan aufnimmt (Abb.    8). Expressionistische  Bewegung,  neue  Tanzschulen Eine der einflussreichsten Protagonistinnen des neuen Tanzes dieser Jahre ist Gertrud Bodenwieser. Geboren 1890 in Wien, absolviert sie ihre Ausbildung während der Kriegszeit. Am 5. Mai 1919 tritt sie zum ersten Mal mit ihrem Soloprogramm im Wiener Ha- genbund auf.13 Schnell wird sie mit ihren expressi- onistischen Ausdruckstänzen zum umjubelten Star der Wiener Tanzszene. Ab 1920/21 unterrichtet sie Abb.  7  Die  Tänzerin  Tilly  Losch  vom  Ballett  der  Wiener  Staatsoper.  Moderne Welt,  Heft  14,  1925,  S.  4.  Foto:  Rudolf  Koppitz.
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Rasende Reporter: Eine Kulturgeschichte des Fotojournalismus. Fotografie, Presse und Gesellschaft in Österreich 1890 bis 1945
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Rasende Reporter: Eine Kulturgeschichte des Fotojournalismus.
Subtitle
Fotografie, Presse und Gesellschaft in Österreich 1890 bis 1945
Author
Anton Holzer
Publisher
Primus Verlag
Date
2014
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-86312-073-3
Size
23.0 x 29.0 cm
Pages
498
Keywords
Fotojournalismus, Pressefotografie, Fotografie, Fotografiegeschichte, Mediengeschichte, Kulturgeschichte, Populärkultur, Österreich
Category
Medien

Table of contents

  1. Auf den Spuren der rasenden Reporter Vorwort 7
  2. Neue illustrierte Welt Einleitung 10
  3. Bilder, Nachrichten, Sensationen Die Zeitungsstadt Wien um 1900 22
  4. Die Jagd nach Sensationen Pioniere der Pressefotografie 36
  5. Fotos statt Zeichnungen Das Entstehen einer fotografischen Öffentlichkeit 51
  6. Bild und Text Die Rhetorik der Zeitungsseiten 59
  7. Redaktion, Druck, Vertrieb Wie eine illustrierte Zeitschrift entsteht 70
  8. Im Rampenlicht Der Kaiser im Blick der Fotografen 77
  9. Als die Männer fliegen lernten Die ersten Wiener Flugschauen 91
  10. Mit der Kamera bewaffnet Fotografie und Propaganda im Ersten Weltkrieg 105
  11. Theater der Macht Parlament und Politik in Bildern 117
  12. Kampf um die Straße Demonstrationen, Kundgebungen und Massenpolitik 134
  13. Im Schatten der Konzerne Politische Illustrierte in der Zwischenkriegszeit 145
  14. Bilder für alle Die Welt der Magazine und Revuen 170
  15. Bilder als Propaganda Die illustrierte Regierungspresse nach 1934 194
  16. Erzählende Bilder Die moderne Fotoreportage in der Zwischenkriegszeit 203
  17. Handel mit Bildern Die Rolle der Fotoagenturen 234
  18. Politische Bilder Die Kultur der Arbeiterfotografie 248
  19. Amerika, ein Traum Wolkenkratzer und Tiller Girls 263
  20. Bubikopf und Zigarette Bilder der „Neuen Frau“ 277
  21. Experiment und Bewegung Tanzschritte in eine neue Zeit 286
  22. Wenn die Hüllen fallen Erotik, Sexualität und Nacktfotografie in der Zwischenkriegszeit 296
  23. Schöne neue Warenwelt Reklame und Mode in der Fotografie 304
  24. Dramatische Nähe Sport und Fotografie 317
  25. Frauen hinter der Kamera Die neuen Fotografinnen 331
  26. Die kurze Zeit der Avantgarde Fotografische Aufbrüche um 1930 344
  27. Landschaft, Berge, Brauchtum Heimatfotografie in den 1930er Jahren 363
  28. Fotografisches Feuilleton „Der Sonntag”: ein vergessenes Forum moderner Reportagefotografie 378
  29. Demagogie in Bildern Hitler in Österreich 1938 411
  30. Den Krieg vor Augen Nationalsozialistische Medienpolitik und Ästhetik 419
  31. Eine andere Kulturgeschichte Schluss 437
  32. Anhang
    1. Anmerkungen 446
    2. Fotografinnen und Fotografen 1890 bis 1945 Biografische Notizen 466
    3. Literatur 483
    4. Zeitungen und Zeitschriften 490
    5. Index 491
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