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Rasende Reporter: Eine Kulturgeschichte des Fotojournalismus. - Fotografie, Presse und Gesellschaft in Österreich 1890 bis 1945
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395Hinaus aus dem Atelier arbeiterin gefunden.‘ So wurde Gusti Skall dank ihrer ‚alten‘ Schreibmaschine Mitarbeiterin des ‚Sonntag‘. Sie wählte das Pseudonym Gustav Wiesinger (oft auch abgekürzt G. W.), oder, wenn sie mehr als einen Text für eine Nummer schrieb, auch Gina Campitel- li.“41 Gusti Skall, alias Gustav Wiesinger bzw. Gina Campitelli, ist eine vielseitige Autorin. Sie schreibt nicht nur die Texte zu den Bildern ihres Mannes, sondern liefert bald auch die Texte zu anderen Re- portagen. In der Bühne tritt sie 1937 als Autorin ei- nes Fortsetzungsromans hervor. Gelegentlich schreibt sie auch Filmrezensionen, Ende Februar 1938 etwa stellt sie Buñuels Streifen „Der andalusische Hund“ im Sonntag vor.42 Hinaus  aus  dem  Atelier Die Porträt-, Mode- und Tanzfotografie steht im Sonntag auffallend im Hintergrund. Oplatka zieht es hinaus in den Alltag, auf die Staße, die kontrol- lierten Atelierbilder interessieren ihn wenig. Als der Sonntag 1934 gegründet wird, gibt es anfangs zwar eine wöchentliche Modeseite, für die die Redaktion mit den führenden Wiener Atelierfotografinnen, etwa Edith Glogau, Pepa Feldscharek oder Kitty Hoffmann, zusammenarbeitet. Bald aber wird diese Seite gestri- chen. Dennoch bringt Oplatka weiterhin gelegentlich Aufnahmen aus dem Atelier, allerdings versucht er, die Starre des klassischen Studioporträts aufzubre- chen. Von Dora Horovitz, einer renommierten Wiener Atelierfotografin, die freilich in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre nur noch wenig fotografiert, bringt er 1937 ein ungewöhnliches Porträt eines Anstreichers, das thematisch zu einem Gedicht von Theodor Kra- mer passt (Abb.  12).43 Trude Fleischmann, die bekannteste Wiener Atelierfotografin der Zwischenkriegszeit, wird von Oplatka animiert, neue, für sie ungewohnte Themen aufzugreifen. Im August 1936 liefert sie die Bilder zur Fotoreportage „Bei der Modeaufnahme“, die ei- nen Blick hinter die Kulissen des eigenen Metiers, der Atelierfotografie, wirft. Die Reportage beginnt auf der Titelseite mit einer beeindruckenden Aufnahme, in der eine Fotografin (vermutlich handelt es sich um eine Assistentin Fleischmanns) hinter ihrer Kamera Abb.  12  „Der  Zimmermaler“.  Der Sonntag,  22.  August  1937,  S.  7.  Foto:  Dora  Horovitz. 
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Rasende Reporter: Eine Kulturgeschichte des Fotojournalismus. Fotografie, Presse und Gesellschaft in Österreich 1890 bis 1945
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Rasende Reporter: Eine Kulturgeschichte des Fotojournalismus.
Subtitle
Fotografie, Presse und Gesellschaft in Österreich 1890 bis 1945
Author
Anton Holzer
Publisher
Primus Verlag
Date
2014
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-86312-073-3
Size
23.0 x 29.0 cm
Pages
498
Keywords
Fotojournalismus, Pressefotografie, Fotografie, Fotografiegeschichte, Mediengeschichte, Kulturgeschichte, Populärkultur, Österreich
Category
Medien

Table of contents

  1. Auf den Spuren der rasenden Reporter Vorwort 7
  2. Neue illustrierte Welt Einleitung 10
  3. Bilder, Nachrichten, Sensationen Die Zeitungsstadt Wien um 1900 22
  4. Die Jagd nach Sensationen Pioniere der Pressefotografie 36
  5. Fotos statt Zeichnungen Das Entstehen einer fotografischen Öffentlichkeit 51
  6. Bild und Text Die Rhetorik der Zeitungsseiten 59
  7. Redaktion, Druck, Vertrieb Wie eine illustrierte Zeitschrift entsteht 70
  8. Im Rampenlicht Der Kaiser im Blick der Fotografen 77
  9. Als die Männer fliegen lernten Die ersten Wiener Flugschauen 91
  10. Mit der Kamera bewaffnet Fotografie und Propaganda im Ersten Weltkrieg 105
  11. Theater der Macht Parlament und Politik in Bildern 117
  12. Kampf um die Straße Demonstrationen, Kundgebungen und Massenpolitik 134
  13. Im Schatten der Konzerne Politische Illustrierte in der Zwischenkriegszeit 145
  14. Bilder für alle Die Welt der Magazine und Revuen 170
  15. Bilder als Propaganda Die illustrierte Regierungspresse nach 1934 194
  16. Erzählende Bilder Die moderne Fotoreportage in der Zwischenkriegszeit 203
  17. Handel mit Bildern Die Rolle der Fotoagenturen 234
  18. Politische Bilder Die Kultur der Arbeiterfotografie 248
  19. Amerika, ein Traum Wolkenkratzer und Tiller Girls 263
  20. Bubikopf und Zigarette Bilder der „Neuen Frau“ 277
  21. Experiment und Bewegung Tanzschritte in eine neue Zeit 286
  22. Wenn die Hüllen fallen Erotik, Sexualität und Nacktfotografie in der Zwischenkriegszeit 296
  23. Schöne neue Warenwelt Reklame und Mode in der Fotografie 304
  24. Dramatische Nähe Sport und Fotografie 317
  25. Frauen hinter der Kamera Die neuen Fotografinnen 331
  26. Die kurze Zeit der Avantgarde Fotografische Aufbrüche um 1930 344
  27. Landschaft, Berge, Brauchtum Heimatfotografie in den 1930er Jahren 363
  28. Fotografisches Feuilleton „Der Sonntag”: ein vergessenes Forum moderner Reportagefotografie 378
  29. Demagogie in Bildern Hitler in Österreich 1938 411
  30. Den Krieg vor Augen Nationalsozialistische Medienpolitik und Ästhetik 419
  31. Eine andere Kulturgeschichte Schluss 437
  32. Anhang
    1. Anmerkungen 446
    2. Fotografinnen und Fotografen 1890 bis 1945 Biografische Notizen 466
    3. Literatur 483
    4. Zeitungen und Zeitschriften 490
    5. Index 491
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