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Religion, Medien und die Corona-Pandemie - Paradoxien einer Krise
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Page - 100 - in Religion, Medien und die Corona-Pandemie - Paradoxien einer Krise

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Die Leere des als Au%ahrungskapelle dienenden Gotteshauses ist insze- niert. Viele Menschen befinden sich darin. Es sind nicht die trauernden Angehörigen, sondern die Medienvertreter:innen, die die Bilder produzie- ren, die wir hier gerade besprechen (Abb. 21). Sie sind jene, die dem Tod eine konkrete Gestalt geben. Sie verdichten mit der Reportage das, was die Welt lahmlegt, zur Schließung der ö!entlichen Einrichtungen, der Schu- len, der Produktionsstätten, der nationalen Grenzübergänge führte und die Bevölkerung wochenlag in ihre Häuser zwang. Nicht die Kirche und nicht der Staat, sondern die Medien liefern Bilder, die uns das Ausmaß der Pandemie vor Augen führen. Sie machen das sichtbar, was Menschen in der Ausgangssperre nicht direkt erleben können. Damit entfalten sie ein starkes emotionales Engagement und zugleich eine große Distanz; sie stel- len Ereignisse in ein bestimmtes Licht und vermitteln damit spezifische Werte und Normen. Das Virus mag unsichtbar sein, der fiese Feind mit der Sense hingegen ist wirksam. Die Bilder der Kirche in der norditalieni- schen Provinz visualisieren die Endlichkeit des Lebens jenseits nationaler, kultureller, religiöser und sprachlicher Grenzen. Literatur Assmann, Jan, 2000, Der Tod als Thema der Kulturtheorie, Frankfurt am Main: Suhrkamp. von Barloewen, Constantin (Hg.), 2000, Der Tod in den Weltkulturen und Weltre- ligionen, Frankfurt am Main: Insel Verlag. Nassehi, Armin/Weber, Georg, 1989, Tod, Modernität und Gesellscha#. Entwurf einer Theorie der Todesverdrängung, Opladen: Westdeutscher Verlag. Der Tod als mediale Inszenierung 100 https://doi.org/10.5771/9783748922216, am 10.02.2021, 12:13:48 Open Access - - https://www.nomos-elibrary.de/agb
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Religion, Medien und die Corona-Pandemie Paradoxien einer Krise
Title
Religion, Medien und die Corona-Pandemie
Subtitle
Paradoxien einer Krise
Author
Daria Pezzoli-Olgiati
Editor
Anna-Katharina Höpflinger
Publisher
Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
Date
2021
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-7489-2221-6
Size
15.3 x 22.7 cm
Pages
134
Categories
Coronavirus
Medien

Table of contents

  1. Einführung 7
  2. Fahren auf Sicht im Nebel des notwendig Undeutlichen 11
  3. Wenn jetzt alles anders ist, wie ist es denn immer gewesen? 13
  4. «Wir sitzen zu Hause und draußen geht die Welt unter» 17
  5. Gemeinscha!en in Isolation 23
  6. Leere Tempel, volle Livestreams in China 27
  7. Digitale Au!ührungen des Ausnahmezustands 35
  8. Ambivalente Deutungen des Virus in Facebook-Communities 41
  9. Krise und Solidarität im öffentlichen Raum 49
  10. Solidarität zwischen Kirche und Suppenküche 51
  11. Leid und Hoffnung einer Nation im Grati 59
  12. Unterhaltung in der Pandemie 67
  13. Lieder zwischen Krisenbewältigung und Entertainment 69
  14. Witz und Religionskritik in Internet-Memes 77
  15. Der Tod als mediale Inszenierung 85
  16. Einsamer Abschied vor aller Welt 87
  17. Das Virus ist unsichtbar, der Tod ganz konkret 93
  18. Wirklichkeitsdeutung zwischen Fakten und Fake News 101
  19. Erlösung durch Kapitalismus 103
  20. Die Verschwörung(en) hinter der Pandemie 111
  21. Ausblicke ins Ungewisse 119
  22. Die Pandemie als Ritual – ein Gedankenspiel 121
  23. Prophetische Metaphern der postpandemischen Zeit 127
  24. Abbildungsverzeichnis 133
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