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16 Von Edison und seiner Geschäftstüchtigkeit war Tesla zunächst sehr beein-
druckt. In kurzer Zeit entwickelte er verschiedene StandardausfĂĽhrungen
einer verbesserten Edison-Maschine. FĂĽr die ErfĂĽllung dieser Aufgabe waren
ihm 50.000 Dollar zugesagt worden. Aber die Enttäuschung war groß, als er
von Edison erfahren musste, dass es sich bei dieser Zusage um einen Scherz
gehandelt habe. Aus diesem Grund beendete er die Zusammenarbeit mit
Edison. Beide Männer waren wohl auch im Charakter zu gegensätzlich. Edison
war geschäftstüchtig, mitteilsam und suchte sowohl in der Arbeit als auch
in der Freizeit die Gesellschaft anderer Menschen. Tesla wird hingegen als
neurotischer Einzelgänger beschrieben, der wenige Menschen in seine Arbeit
Einblick nehmen ließ. Zu seinen raren Freunden gehörten vornehmlich Schrift-
steller, u. a. der amerikanische Humorist Mark Twain.
1887 kam es zur GrĂĽndung der Tesla Electric Company. In dieser Firma konnte
Nikola Tesla dann endlich jene Drehstrom-Motoren bauen, mit denen er sich in
seinen Gedanken schon lange beschäftigt hatte.
Durch die Patente, die Tesla inzwischen angemeldet und erhalten hatte, war
er bereits sehr bekannt und am 16. Mai 1888 zu einem Vortrag am „Ameri-
can Institute of Electrical Engineers“ eingeladen worden. Als Folge dieses
Vortrages, mit dem Tesla groĂźes Aufsehen erregt hatte, kam er in Kontakt
mit George Westinghouse, der ähnlich wie Edison eine große Unternehmer-
persönlichkeit war. Es gelang Tesla, Westinghouse davon zu überzeugen, dass
die Zukunft nicht der Gleichstrom-, sondern der Wechselstromtechnik gehöre.
1888 schloss Teslas Firma deshalb eine Vereinbarung mit der Westinghouse
Company. FĂĽr die Abtretung der Nutzungsrechte an seinen Patenten an Wes-
tinghouse sollte Tesla nicht nur eine direkte Entschädigung erhalten, sondern
zusätzlich in einem festgelegten Ausmaß an den von Westinghouse zukünf-
tig installierten Anlagen beteiligt werden. Es wird berichtet, dass die Firma
Westinghouse dieser Verpflichtung in einer späteren Phase wirtschaftlicher
Schwierigkeiten nicht mehr nachkommen konnte und Tesla, um Westing-
house zu helfen, die getroffenen vertraglichen Vereinbarungen einfach ver-
nichtet habe.
1889 kehrte Nikola Tesla nach New York zurĂĽck und begann in einem Labo-
ratorium mit Experimenten zur Entwicklung von Hochfrequenzmaschinen.
In diesem Jahr besuchte er auch die Weltausstellung in Paris sowie seine frĂĽ-
here Heimat.
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Tesla Nikola(us) und die Technik in Graz
- Title
- Tesla Nikola(us) und die Technik in Graz
- Authors
- Uwe Schichler
- Josef W. Wohinz
- Publisher
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Location
- Graz
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-629-1
- Size
- 20.0 x 25.0 cm
- Pages
- 124
- Category
- Technik
Table of contents
- Vorwort der Herausgeber 8
- Nikola(us) Tesla und die Technik in Graz von Josef W. Wohinz 11
- Die Technik in Graz: Aus Tradition fĂĽr Innovation 12
- Nikola Tesla: Meilensteine im Lebenslauf 14
- Nikola Tesla: Student an der Technik in Graz 20
- Nikola Tesla: Doktor der technischen Wissenschaften ehrenhalber 28
- Menschen prägen die Technik-Entwicklung 37
- Literaturhinweise 38
- Nikola(us) Tesla – Visionär und Inventor Beiträge zur Wissenschafts- und Industrieentwicklung 41
- Entwicklung der Elektrotechnik von 1850 -1950 42
- Das Problem mit dem Kommutator 43
- Das rotierende magnetische Feld: Mehrphasiges Wechselstromsystem 43
- Das Kraftwerk an den Niagarafällen: Gleichstrom oder Wechselstrom? 44
- Hochfrequenz, der Tesla-Transformator und der Wardenclyffe-Turm 54
- Ferngesteuerte Schiffe und Roboter 62
- Das Hotelzimmer 3327 in New York 64
- Teslas Innovationen – Sichtbar im 21. Jahrhundert 65
- Literaturhinweise 65
- Stete Entwicklung, unaufhörliches Fortschreiten ist das Ziel… Stationen der Entwicklung des Universalmuseums Joanneum 67
- Die Motive zur GrĂĽndung und ihre musealgeschichtliche Einordnung 70
- Der ursprĂĽngliche Umfang 72
- Gliederung des Entwicklungsverlaufs 73
- Das Joanneum der älteren Zeit (1811 bis 1887) 75
- Das Joanneum von 1888 bis 2002 82
- Die Landes- bzw. Universalmuseum Joanneum GmbH – Aufbruch in die Zukunft 87
- Literaturhinweise 90
- Die Architektur des Hochspannungslabors – Ein hochspannendes Baudenkmal der Technik 91
- Konstruktionsprinzip 94
- Aufgaben und PrĂĽfeinrichtungen 97
- Nachsatz 98
- Literaturhinweise 98
- „ Der Stolz unserer Zeit ist die Technik“ (Peter Rosegger) Aspekte zu einer Technikgeschichte von Graz im 19. Jahrhundert 99
- Literaturhinweise 118
- Verzeichnis der Autoren 120