Page - 55 - in Tesla Nikola(us) und die Technik in Graz

55 Tesla erkannte auch, dass sich hochfrequenter Strom auf der Oberfläche des menschlichen Körpers ausbreitet und den inneren Organen keinen Schaden zufügt („Skineffekt“) und veröffentlichte 1890 die ersten Resultate zur phy- siologischen Wirkung von Hochfrequenzstrom. In der Medizintechnik hat sich die daraus entwickelte Diathermie bzw. Arsonvalisation zu einem umfangrei- chen Anwendungsgebiet entwickelt /3/. Die weiteren Forschungen mit dem Tesla-Transformator zu elektromagneti- schen Wellen führten zu der Entdeckung, dass Vakuum- und Geißlerröhren auch ohne elektrische Verbindung mit der Hochfrequenzspule zum Leuchten gebracht werden konnten. Seine Ideen und Erkenntnisse im Bereich des Hochfrequenzwechselstroms, des Resonanztransformators und der neuen drahtlosen Lampen stellte Tesla am 20. Mai 1891 erneut dem AIEE in New York vor. In dem mehrstündigen Vortrag über „Experimente mit Wechselströ men sehr hoher Frequenzen und deren Anwendung für die künstliche Beleuchtung“ am Columbia College führte Tesla dem anwesenden Fachpublikum auch mehrere aufsehenerregende Experimente zu den von ihm entdeckten Hochfrequenzphänomenen vor. Der Columbia-Vortrag etablierte Tesla als einen führenden amerikanischen Erfinder im Bereich der Elektrotechnik. 1892 präsentierte Tesla seine Errun- genschaften in London und Paris und festigte damit auch in Europa seinen Status als erfolgreicher Erfinder /2/. Abb.: Teslas Vortrag am Columbia College 1891 vor dem AIEE (Wikimedia Commons)