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Johann erkannte, wie sehr sich Technik und Bildung bedingen. Er sah, dass die
Umwälzung der technologischen Grundlagen und die Ausweitung des Handels
an die im Produktions- und Zirkulationsprozess beteiligten Menschen, an Un-
ternehmer wie an Arbeiter, völlig neue Anforderungen stellte. Solange tech-
nische Erfindungen nicht in die Praxis umgesetzt werden konnten, weil es an
Kenntnissen mangelte oder Handelsverbindungen nicht genĂĽtzt wurden oder
der betreffende Unternehmer die nötige „Correspondenz“ nicht führen konnte,
war ein erfolgreiches Agieren nicht möglich.
Der Aufbau einer entsprechenden Bildungsinfrastruktur war daher eine
Grundbedingung für die kapitalistische Produktionsweise. Um den Mängeln
auf diesem Gebiet abzuhelfen, organisierte der Gewerbeverein gemeinver-
ständliche wissenschaftliche Vorlesungen und richtete zur Fortbildung soge-
nannte Zeichnungsanstalten in Graz, Klagenfurt und Laibach/Ljubljana ein, wo
in eigenen Bibliotheken die wichtigsten technischen BĂĽcher und Zeitschriften
auflagen.
1832 fand in Graz eine Gewerbeausstellung statt und die Industrieaus-
stellung des Jahres 1841 hatte belebende Wirkung auf die wirtschaftliche
Entwicklung der Stadt. Der entscheidende Wachstumsschub sollte jedoch
erst im Gefolge der Revolution von 1848 einsetzen.
Graz war im Biedermeier zwar keine „Fabriksstadt, wie Brünn, Stadt Steier
u. a.“, doch besaß die Stadt doch, laut Gustav Schreiner, „einige Großgewerke,
die zu den ausgezeichneteren der Monarchie gehören.“
Es gab die „optische-, geometrische- und physikalische“ Maschinenfabrik
der BrĂĽder Rospini in der BĂĽrgergasse. Hier wurden von einem Turm aus physi-
kalisch/meteorologische Beobachtungen durchgefĂĽhrt.
Es gab die Großuhrenfabrik Jäckle, die bis nach Amerika exportierte und
andere Unternehmen.
Die erste Fabrik im modernen Sinne des Wortes, die Zuckerraffinerie in
Geidorf, entstand 1825 mit dem Kapital des jĂĽdischen Wiener Bankhauses
Arnstein&Eskeles. Mit 110 Arbeitern war sie die größte ihrer Art in Österreich.
In ihr stand die erste, noch importierte, Dampfmaschine der Steiermark.
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Tesla Nikola(us) und die Technik in Graz
- Title
- Tesla Nikola(us) und die Technik in Graz
- Authors
- Uwe Schichler
- Josef W. Wohinz
- Publisher
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Location
- Graz
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-629-1
- Size
- 20.0 x 25.0 cm
- Pages
- 124
- Category
- Technik
Table of contents
- Vorwort der Herausgeber 8
- Nikola(us) Tesla und die Technik in Graz von Josef W. Wohinz 11
- Die Technik in Graz: Aus Tradition fĂĽr Innovation 12
- Nikola Tesla: Meilensteine im Lebenslauf 14
- Nikola Tesla: Student an der Technik in Graz 20
- Nikola Tesla: Doktor der technischen Wissenschaften ehrenhalber 28
- Menschen prägen die Technik-Entwicklung 37
- Literaturhinweise 38
- Nikola(us) Tesla – Visionär und Inventor Beiträge zur Wissenschafts- und Industrieentwicklung 41
- Entwicklung der Elektrotechnik von 1850 -1950 42
- Das Problem mit dem Kommutator 43
- Das rotierende magnetische Feld: Mehrphasiges Wechselstromsystem 43
- Das Kraftwerk an den Niagarafällen: Gleichstrom oder Wechselstrom? 44
- Hochfrequenz, der Tesla-Transformator und der Wardenclyffe-Turm 54
- Ferngesteuerte Schiffe und Roboter 62
- Das Hotelzimmer 3327 in New York 64
- Teslas Innovationen – Sichtbar im 21. Jahrhundert 65
- Literaturhinweise 65
- Stete Entwicklung, unaufhörliches Fortschreiten ist das Ziel… Stationen der Entwicklung des Universalmuseums Joanneum 67
- Die Motive zur GrĂĽndung und ihre musealgeschichtliche Einordnung 70
- Der ursprĂĽngliche Umfang 72
- Gliederung des Entwicklungsverlaufs 73
- Das Joanneum der älteren Zeit (1811 bis 1887) 75
- Das Joanneum von 1888 bis 2002 82
- Die Landes- bzw. Universalmuseum Joanneum GmbH – Aufbruch in die Zukunft 87
- Literaturhinweise 90
- Die Architektur des Hochspannungslabors – Ein hochspannendes Baudenkmal der Technik 91
- Konstruktionsprinzip 94
- Aufgaben und PrĂĽfeinrichtungen 97
- Nachsatz 98
- Literaturhinweise 98
- „ Der Stolz unserer Zeit ist die Technik“ (Peter Rosegger) Aspekte zu einer Technikgeschichte von Graz im 19. Jahrhundert 99
- Literaturhinweise 118
- Verzeichnis der Autoren 120