Page - 106 - in Tesla Nikola(us) und die Technik in Graz
Image of the Page - 106 -
Text of the Page - 106 -
106 Im Bauwesen, insbesondere im BrĂĽckenbau, zeigte sich der technische Fort-
schritt durch die Verwendung von Eisen. Die ersten groĂźen BrĂĽckenbauwerke
der Zeit waren KettenbrĂĽcken, bei denen die Fahrbahn zwischen zwei gemau-
erten Kettenhäusern von gespannten Ketten abgehängt war. Ein frühes Bei-
spiel dafür bietet die 1833 eröffnete Kaiser-Ferdinand-Kettenbrücke (Kepler-
brĂĽcke). Sie galt als Wunderwerk, als Ausdruck moderner Baugesinnung und
fand sogar Eingang in das Theater durch die Posse „Die Bekanntschaft auf
dem Glacis, die EntfĂĽhrung auf dem Ruckerlberg und die Verlobung auf der
Kettenbrücke“.
Schließlich ist diese Brücke – so biedermeierlich konservativ war das Bie-
dermeier gar nicht – unter allen Motiven des Grazer Vedutenmalers Conrad
Kreuzer das häufigste. Kreuzer wohnte mit seiner Familie im lendseitig gelege-
nen BrĂĽckenkopf.
Nicht nur Kreuzer wandte sich kĂĽnstlerisch den neuen Errungenschaften
der Technik zu. Auch Carl Reichert und Joseph Kuwasseg taten dies und Vin-
zenz Reim hielt auf einem seiner Bilder das „Eiserne Haus“ fest.
Dieses war 1847/48 am Murplatz (Südtirolerplatz) nach den Plänen von
Josef Benedikt Withalm erbaut worden. Das Gusseisenskelett im Oberge-
schoss des als Café errichteten Gebäudes zählt international zu den sehr
frĂĽhen Beispielen der Eisenanwendung im Hochbau.
Schon Jahre zuvor hatte Withalm mit dem Bau des „Coliseums“, einer „Halle
für alle“, für Aufsehen gesorgt. Im „Coliseum“ fand 1843 die 21. Versammlung
deutscher Naturforscher und Ă„rzte statt. Teilnehmer waren unter anderem der
Chemiker Justus Liebig, der BegrĂĽnder der mathematischen Physik Andreas
Ettinghausen und der Eisenbahnbauer Carl von Ghega.
back to the
book Tesla Nikola(us) und die Technik in Graz"
Tesla Nikola(us) und die Technik in Graz
- Title
- Tesla Nikola(us) und die Technik in Graz
- Authors
- Uwe Schichler
- Josef W. Wohinz
- Publisher
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Location
- Graz
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-629-1
- Size
- 20.0 x 25.0 cm
- Pages
- 124
- Category
- Technik
Table of contents
- Vorwort der Herausgeber 8
- Nikola(us) Tesla und die Technik in Graz von Josef W. Wohinz 11
- Die Technik in Graz: Aus Tradition fĂĽr Innovation 12
- Nikola Tesla: Meilensteine im Lebenslauf 14
- Nikola Tesla: Student an der Technik in Graz 20
- Nikola Tesla: Doktor der technischen Wissenschaften ehrenhalber 28
- Menschen prägen die Technik-Entwicklung 37
- Literaturhinweise 38
- Nikola(us) Tesla – Visionär und Inventor Beiträge zur Wissenschafts- und Industrieentwicklung 41
- Entwicklung der Elektrotechnik von 1850 -1950 42
- Das Problem mit dem Kommutator 43
- Das rotierende magnetische Feld: Mehrphasiges Wechselstromsystem 43
- Das Kraftwerk an den Niagarafällen: Gleichstrom oder Wechselstrom? 44
- Hochfrequenz, der Tesla-Transformator und der Wardenclyffe-Turm 54
- Ferngesteuerte Schiffe und Roboter 62
- Das Hotelzimmer 3327 in New York 64
- Teslas Innovationen – Sichtbar im 21. Jahrhundert 65
- Literaturhinweise 65
- Stete Entwicklung, unaufhörliches Fortschreiten ist das Ziel… Stationen der Entwicklung des Universalmuseums Joanneum 67
- Die Motive zur GrĂĽndung und ihre musealgeschichtliche Einordnung 70
- Der ursprĂĽngliche Umfang 72
- Gliederung des Entwicklungsverlaufs 73
- Das Joanneum der älteren Zeit (1811 bis 1887) 75
- Das Joanneum von 1888 bis 2002 82
- Die Landes- bzw. Universalmuseum Joanneum GmbH – Aufbruch in die Zukunft 87
- Literaturhinweise 90
- Die Architektur des Hochspannungslabors – Ein hochspannendes Baudenkmal der Technik 91
- Konstruktionsprinzip 94
- Aufgaben und PrĂĽfeinrichtungen 97
- Nachsatz 98
- Literaturhinweise 98
- „ Der Stolz unserer Zeit ist die Technik“ (Peter Rosegger) Aspekte zu einer Technikgeschichte von Graz im 19. Jahrhundert 99
- Literaturhinweise 118
- Verzeichnis der Autoren 120