Page - 109 - in Tesla Nikola(us) und die Technik in Graz

109 Die Semmeringbahn ist nicht nur untrennbar mit Ghega verbunden, sondern auch mit Wilhelm von Engerth. Engerth war seit 1843 Professor der Maschinenlehre am Grazer Joanneum, später trat er in die Abteilung für Eisenbahnmechanik des Ministeriums für Handel und Gewerbe ein. Für die Semmeringbahn entwickelte Engerth, als Er- gebnis eines Wettberwerbs, die erste brauchbare Gebirgslokomotive der Welt. Engerth-Lokomotiven wurden nicht nur am Semmering, sondern auch am Karst-Abschnitt der Südbahn eingesetzt. In einer großrädrigen Ausführung für Flachlandstrecken entwickelt, fanden sich schließlich Engerth-Lokomoti- ven auch außerhalb der österreichischen Länder vor allem in Frankreich und der Schweiz. Eng mit dem Eisenbahnbau verbunden war auch Josef Herr, von 1852 bis 1857 Professor für Höhere Mathematik, Theoretische und Praktische Geometrie am Joanneum. Seine ersten Berufserfahrungen hatte er beim Bau der „Ungarischen-Centralbahn“, bei der Donau-Aufnahme sowie beim Bau der Semmeringbahn gemacht. Später leitete er am Wiener Polytechnikum die eu- ropaweit erste Speziallehranstalt für Höhere Geodäsie und Sphärische Astro- nomie. 1866/1867 war er der erste gewählte Rektor der Technischen Hoch- schule in Wien. Abb.: Der Grazer Hauptbahnhof im Jahr 1844. Aus: Demarteau, Malerischtechnischer Atlas der k. k. Staatseisenbahnstrecke von Mürzzuschlag bis Gratz in Steiermark (Universitäts- archiv der TU Graz)