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Es herrscht das Klischee der faulen Wallonen und strebsamen Flamen vor, das
sehr wahrscheinlich einen wahren Kern hat. Mit Vorsicht zu genießen ist die
Annahme, dass sich beide Volksgruppen an ihren jeweils „großen Nachbarn”
-namentlich Frankreich und den Niederlanden- orientieren. Beide sind sehr
erpicht darauf, wenn schon nicht eine funktionierende Nation so doch eine
autarke oder zumindest eigenständige Volksgruppe zu sein. Projektionsfläche
für solche Regionalismen wäre da vor allem der Sport und die an Stumpfsinn
anmutende „Pflege“ so mancher Dialekte. (c.sa.)
Innerhalb eines Landes, in dem drei Sprachen gesprochen werden und in das, auch auf
Grund der europäischen Hauptstadt, immer mehr Einwanderer angereist kommen, ist
fast selbstverständlich, dass eine grundlegende Offenheit und Freundlichkeit gegenüber
Ausländer vorhanden ist und das ist auch sicher der Fall. Auf der anderen Seite haben
die Belgier gerade durch diesen großen Zuwachs eine gewisse Distanz zu anderen
entwickelt, die man auch hin und wieder zu spüren bekommt.
Man nennt Ausländer sogar „Fremdlinge“. Die Belgier fühlen sich vielleicht
schon ein bissl eingeengt von Einwanderern, gerade Brüssel, da es doch die
Europahauptstadt ist. (h.h.)
Über die belgische Begrüßung ist im Weiteren zu sagen, dass die drei Wangenbussis
obligat sind und verbal kann man als Begrüßung ein „dag“ und als Verabschiedung ein
„daaaag“ von sich geben, um verstanden zu werden.
ZWiSCHEnRUF: Was für eine Farbe assoziierst du mit Belgien
Grau (j.g.)
Schwarz, gelb und rot so wie die Fahne.(h.h.)
Grün und Grau. Das klingt melancholisch und vielleicht auch fad, aber ich hab’s gern
(c.sa.)
?
Trautes Heim
So was wie die riesigen Wiener Gemeindebauten kennen die Belgier nicht, da ja
keine Stadt in Belgien so groß gewesen wäre, um gleichzeitig eine Wohnungsnot
zu entwickeln, die den Bau dieser Wohnsilos nötig gemacht hätte. Daher ist
das Stadtbild in Belgien eher von Bürgerhäusern, normalen Wohnhäusern und
Hochhäusern geprägt, was auch nicht immer schön sein muss. (c.sa.)
In Belgien ist genug Platz geblieben um der Mehrheit der Bevölkerung ein gemütliches
kleines Häuschen, am besten noch mit Vorgarten, zu ermöglichen. Typisch für das
Aussehen dieser Häuser ist der Backstein, aus dem in Belgien jede einzelne Mauer
gemacht zu sein scheint.
Also ich hab in Belgien – gerade am Land, nicht einmal ein Haus gesehen, das
nicht aus Backstein ist. Also es ist wirklich durchgehend – weil’s glaub ich
eine ganz billige Bausubstanz ist. Einrichtung ist halt so unterschiedlich wie in
Österreich. Ich hab ganz verschnörkelte Einrichtungen gesehen und dann die
einfachsten, aufs Notwendigste reduzierte Häuser. (h.h.)
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Von europäischen Klischees & der österreichischen Sicht...
- Titel
- Von europäischen Klischees & der österreichischen Sicht...
- Autor
- Katharina Moser
- Datum
- 2004
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 170
- Schlagwörter
- Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Portugal Schweden Spanien, EU, Europäische Union
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute