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Dass der Alkohol beim Fortgehen einen sehr wichtigen Bestandteil einnimmt ist einerseits
auf die Trinkfestigkeit der Spanier zurück zu führen und anderseits auf die Spottpreise
mit denen einem der Alkohol förmlich nachgeworfen wird.
Wenn man sich in der zentralen Fortgehzeile einer größeren Stadt befindet, kann
man nämlich damit rechnen alle 2 Meter von irgendwelchen Typen vor den Bars auf
sogenannte chupitos eingeladen zu werden. Chupitos sind kleine gratis Shots mit denen
man in ein Lokal gelockt wird. Das schöne daran ist, dass man das Lokal nach dem
Shot allerdings auch gleich wieder verlassen kann und so froh und munter von Lokal zu
Lokal und von chupito zu chupito wandern kann... Und wenn man dann doch mal wo
hängen bleibt, sieht man auch gleich, dass die Getränke im Lokal zwar nur unmerklich
billiger sind als bei uns, aber dafür heißt ein „Vodka Orange“ nicht Orangensaft mit einem
Spritzer Vodka, sondern einen Mix im Verhältnis 2/3 Vodka - 1/3Orange.
Spanier gehen außerdem gerne und oft tanzen und so wird oft getrunken und geshaked
bis in die frühen Morgenstunden, 6-7:00 ist eh noch früh zum Heimgehen, denn
dann muss man ja fast noch „chocolate mit churros“ essen um den Abend gelungen
abzurunden...
„In den Dörfern ist es so, dass man beim Ausgehen mit einer Gruppe von Leuten
das Geld zusammen haut und jeder gibt ein bissl was rein und danach wird
gemeinsam bezahlt.“ (d.g.)
Verpackung
Beim Aussehen der Spanier lässt sich einmal wieder vorzüglich in den Topf mit Vorurteilen
greifen, doch statt eines braungebrannten, schwarzgelockten Sunnyboys, kann es einem
oft genug passieren, einen 1,60 Meter hohen Kleinwuchs heraus zu ziehen, der leider
trotz seiner braunen Augen nicht an Attraktivität gewinnt.
Und wie schaut es mit den Spanierinnen aus? – Da herrscht fast einhellig die Meinung,
dass sich ein Urlaub für jeden männlichen österreichischen Single auszahlen sollte,
wenn er Frauen zu Gesicht bekommen möchte, die wohl ziemlich genauseinen
Traumvorstellungen einer „spanischen Señorita“ entsprechen.
„Als vorhandener Stereotyp war unter „Spanier“ in meiner Vorstellung immer
das Bild eines gutaussehenden, rassigen, dunkelhäutigen, braunäugigen
„Antonio Banderas Verschnitt“ verankert. Zu meiner Enttäuschung musste ich
allerdings feststellen, dass dieser Wunschtraum nur in den seltensten Fällen
seine Verwirklichung findet.“ (k.m.)
„Mein Tutor Arturo ist die Verkörperung dessen, was ich mir von einem typischen
Spanier erwartet habe: Er ist der temperamentvollen Vollblutspaniers, der mit
lauter unüberhörbarer Brummstimme und einem ebenso beeindruckendem
Tempo über einen hereinbricht, einen in den Arm nimmt, wie einen guten
alten Freund und einem den süßlichen Duft seiner Pfeife ins Gesicht bläst,
während er seine Anekdote zum besten gibt. An seinem Bauch erkennt man
den Genussmensch und seine dunklen Augen sind von unzähligen Lachfalten
umrahmt - ja, das ist ein Mensch, der Spaß am Leben hat.“ (k.m.)
„Wenn die Frauen dann älter werden, nehmen sie ein ähnlicheres Aussehen an
- so fest beleibt und mütterlich. Also das Bild der spanischen Mutter war schon
das, was sich eigentlich am meisten bewahrheitet und durchgezogen hat.“ (d.g.)
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Von europäischen Klischees & der österreichischen Sicht...
- Titel
- Von europäischen Klischees & der österreichischen Sicht...
- Autor
- Katharina Moser
- Datum
- 2004
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 170
- Schlagwörter
- Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Portugal Schweden Spanien, EU, Europäische Union
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute