Seite - 155 - in Von europäischen Klischees & der österreichischen Sicht...
Bild der Seite - 155 -
Text der Seite - 155 -
und Berge. (i.l.)
Man nimmt in Spanien an, dass wir alle fanatische Schi- freaks sind, womit ich dem
Idealbild eines „wahren Österreichers“ schon mal nicht wirklich entsprechend konnte
und da sich auch meine Vorliebe für „Bier“ sehr in Grenzen hält, erst recht nicht. (k.m.)
2) „Haider”
Politisch gesehen ist Österreich zwar nicht das einflussreichste Land Europas, aber
die Medien haben dennoch ihre Arbeit getan, indem sie einen Mann weit über seine
(kärntnerischen) Landesgrenzen hinaus, bekannt gemacht haben, dessen Gesicht
inzwischen ganz Europa kennt.
Politische Ansichten möchte ich hierbei beabsichtigt aus dem Spiel lassen, nur die
Tatsache, dass jener Jörg Haider inzwischen zu einem wahren Aushängeschild
Österreichs mutiert ist und mehr als ein Mozart oder ein Strauß eine der ersten
Assoziationen zu unserem Land bildet, ist vielleicht eine Tatsache, über die man sich
Gedanken machen sollte...
Also du bekommst in Belgien gleich mal den „Jörg Haider Deckel“ aufgesetzt. Da
musst du dich sicher ein paar mal rechtfertigen, dass du ihn ja nicht gewählt hast und
so. (h.h.)
Ich hab in Deutschland auch schon gehört „Und wie heißt der Nazi aus Kärnten?“ (t.p.)
Die Vorurteile in Frankreich waren - damals zumindest- : Haider kannten viele und
waren daher besorgt, inwiefern sich Haider und Rechtsradikalismus in Österreich auf
die Lebensqualität auswirken. (r.s.)
Ich betrat ja im Sommer des Jahres 2002 den französischen Boden, also in einer Zeit,
in der Österreich sehr stark in den internationalen Medien – leider negativ – vertreten
war. Deshalb war meist die erste Reaktion, nachdem man seine Herkunft bekannt gab,
eine eher erschrockene und oft auch abweisende. Es wurde nämlich sofort der Name
Jörg Haiders und die damit verbundene Politik mit Österreich assoziiert. (k.fe.)
„Österreich, das ist doch das Land mit Haider“ hab ich in Großbritannien schon gehört.
(m.st.)
Das vom Haider haben sie auch in Irland mitbekommen. (p.c.)
Wie ich in Italien war, haben sie immer gesagt „das Haider Land“ - also das ist das
einzige, was sie über unsere Politik wissen, glaub ich. (s.h.)
Eine ganz negative Erfahrung hab ich in Luxemburg gemacht, damit hätt ich nie
gerechnet, das hat mich wirklich erschüttert. Da hat mich einer gefragt, von wo
ich komm und ich hab gesagt „Aus Österreich“ und da hat er gleich gefragt „Aus
Kärnten? Grüß Gott Frau Haider!“ Also der hat mich so zur Sau gemacht, dass
ich aus Österreich komm und der hat halt mit Österreich, Haider verbunden. Und
Nationalsozialismus. Also das hat mich schon schockiert. (r.f.)
Da fallt ihnen in den Niederlande gleich mal der Haider ein, die Geschichte war dort
sicher auch sehr präsent und man kann den Haider ja wahrscheinlich auch mim Pim
Fortuin vergleichen (c.r.)
Damals war eine der ersten Assoziationen auf jeden Fall Haider und FPÖ, weil da grad
die Regierung aufgekommen ist. Und da gab’s auch dort die Schlagzeilen. (m.pi.)
Bekannt war den Leuten in Spanien zu Österreich, Schlagwörter wie „Sound of music“
, „Mozart“ oder... zu meiner großen Verwunderung sogar fast am häufigsten genannt :
„Haider“.(k.m.)
155
Von europäischen Klischees & der österreichischen Sicht...
- Titel
- Von europäischen Klischees & der österreichischen Sicht...
- Autor
- Katharina Moser
- Datum
- 2004
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 170
- Schlagwörter
- Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Portugal Schweden Spanien, EU, Europäische Union
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute